Die Entwicklung des industriellen Wohnungsbaus ist ein zentraler Teil der DDR-Architekturgeschichte und wird nun in der zweibändigen Publikation „Vom seriellen Plattenbau zur komplexen Großsiedlung. Industrieller Wohnungsbau in der DDR 1953 bis 1990“ erstmals systematisch dargestellt. Denn obwohl die Alltagskultur der DDR und das Wohnen im Plattenbau seit dem Mauerfall bereits aus vielen Winkeln betrachtet wurden, ist eine bautypologische Systematisierung aus architektonischer und baukonstruktiver Sicht bislang noch nicht vorgelegt worden.
Die Publikation versteht sich als ein Plädoyer für ein besseres Verständnis der ostdeutschen Plattenbaugeschichte. Sie will dazu anregen, den industriellen Wohnungsbau in der DDR nicht nur auf das politische Programm eines sozialistischen Gesellschaftsmodells zu reduzieren. Dreißig Jahre nach dem Ende der DDR gilt es, ihren industriellen Wohnungsbau als einen Beitrag zur Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts anzuerkennen: Die DDR war auf dem Gebiet des industriellen Bauens schließlich international führend.
Industrieller Wohnungsbau in der DDR
„Vom seriellen Plattenbau zur komplexen Großsiedlung. Industrieller Wohnungsbau in der DDR 1953 bis 1990“
Philipp Meuser (Hg.)
368 Seiten pro Band mit 950 Abbildungen
78,00 Euro