Autorin Gabriele Benitz
Um der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden und die Branchenfachmesse neu aufzustellen, führten die Koelnmesse und der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) vor zwei Jahren eine umfassende Befragungsreihe mit Messebesuchern durch. Ziel war es, die sich verändernden Bedürfnisse der Besucher zu erfassen.
„Basierend auf den Befragungsergebnissen haben wir in enger Kooperation mit dem IBA das Konzept der Orgatec neu ausgerichtet“, sagt Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse. Die Veranstaltung rücke 2024 die essenziellen Branchenthemen in den Mittelpunkt, intensiviere die Diskussion vor Ort sowie im Vorfeld der Messe und lege besonderen Wert auf die Vernetzung und den persönlichen Austausch der Teilnehmer. Er betont aber auch, dass es damit nicht getan sei, sondern man eine mittelfristige Weiterentwicklung der Orgatec betreiben werde.
IBA-Vorsitzender Helmut Link ergänzt: „Neben der wachsenden Bedeutung des Dialogs vor Ort hat die Besucherbefragung auch gezeigt, dass unsere Stakeholder die Messe als Chance sehen, verschiedene Ansätze für neue Formen des Arbeitens hautnah und live zu erleben.“ Damit bleibe die Orgatec ein wichtiges Event der Branche. Er nennt das Motto: „Von der Messe zum Festival.“ Diese vom IBA getragene Veranstaltung erwartet die Besucher unter dem Slogan „Wherever Whenever – Work Culture Festival“. Sie findet in den Hallen 6 und 9 statt und soll „ein Ort der Inspiration und des Dialogs über die künftige Arbeitskultur sein“, erläutert Link.
Geplant sind derzeit drei Bühnen: „Teamstage“ für Organisationen, „Impact Stage“ für Produkte und Bürokultur und „Lifestage“ für Gesundheitsthemen und Wellbeing.
IBA-Vorstandsmitglied Daniel Kittner spricht anlässlich der geplanten Änderungen gar von „Revolution“.
Da sich die Die IBA-Mitgliedsunternehmen im nächsten Jahr mit ihren Ständen auf zwei Hallen konzentrieren, werden sie ihre Standflächen zugunsten der Gemeinschaftsflächen reduzieren. Damit einher geht ein „Spagat zwischen Selbstdarstellung und Gemeinschaftserlebnis“, meint Kittner. Mit der Neuorientierung gebe es deshalb auch keine angestammten Standflächen mehr.
Zudem will die Messegesellschaft Architekturbüros als Aussteller gewinnen und das Themenspektrum der Orgatec erweitern, zum Beispiel in Richtung Kunst oder Gesundheit
Zu den weiteren Neuerungen zählen:
Themenspezifische Focus-Areas: In jeder Halle bilden die zentral gelegenen Focus-Areas mit ihren individuellen Schwerpunkten und Erlebniswelten das Herzstück. Diese Flächen werden mit zielgruppenrelevanten Themen bespielt und bieten den Messeteilnehmern einen ganzheitlichen Einblick in die Trends und Entwicklungen rund um die Zukunft der Arbeit. Mit diesem Marktplatzkonzept soll die Messe zum interaktiven Hub für Denkanstöße, Austausch und Gestaltung der Arbeitswelt von morgen geraten, heißt es beim Veranstalter Koelnmesse.
Neue Hallenplanung für eine bessere Besucherführung: Durch die zentral angeordneten Focus-Areas gruppieren sich die Ausstellerstände künftig um diese Highlight-Themen. Zusätzlich wird die Fläche um die Hallen 4.2, 5.1 und 5.2 erweitert und der gesamte Süd-Nord-Boulevard geöffnet. Damit strukturiert sich die Hallenplanung komplett um. Sie ermöglicht dann eine themenorientierte Führung der Besucherströme, eine vereinfachte Orientierung für die Messeteilnehmer und eine erweiterte Ausstellungsfläche.
Darüber hinaus sorgt ein überarbeitetes und verjüngtes Gastronomiekonzept für eine vielfältige Auswahl an Speisen und Getränken.
Digitale Mehrwerte für Besucher: Mit der neu entwickelten App „Lead+Meet“ können Aussteller künftig direkt mit ihren Zielkunden in Verbindung treten. Mithilfe von Kriterien wie Interessen, Branche und Herkunft qualifizieren Aussteller die für ihr Unternehmen relevanten Besucher. Diese erhalten dann eine individualisierte Nachricht auf ihre Messe-App. Eine integrierte Indoor-Navigation leitet sie anschließend zum Stand des Ausstellers.
Auch die Technologie „Post-Fair-Leads“ führt zu einer zielgruppenspezifischen Kommunikation, um auch nach der Messe relevante und bisher nicht erreichte Kunden direkt anzusprechen.
Mit dem dynamischen Logistikmanagement-System „eSlot“ profitieren Aussteller von weiteren digitalen Vorteilen. Die Routing-Technologie ermöglicht einen schnellen und effizienten Auf- und Abbau der Messestände und sorgt für reibungslose Abläufe.
Die nächste Orgatec findet vom 22.10. – 25.10.2024 statt.
Gabriela Hauser
