Im Auftrag des Industrieverbands Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) wurden Ende April insgesamt 1.000 abhängig Beschäftigte zwischen 18 und 65 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland zu ihrer aktuellen Arbeitsplatzsituation befragt.
IBA-Studie: Großteil der Arbeitszeit zu Hause
Als Teil der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind Unternehmen seit dem 16. März dazu angehalten, ihren Mitarbeitern, soweit dies umsetzbar ist, Heimarbeit zu ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund geben 43 % der Beschäftigten an, in den letzten Wochen mehr als sonst von zu Hause gearbeitet zu haben. Mehr als die Hälfte davon (51 %) ist täglich, 80 % mindestens dreimal pro Woche am heimischen Arbeitsplatz tätig. Familien mit Kindern unter fünf Jahren im Haushalt nutzten das Homeoffice am intensivsten. So arbeiten rund 57 % der Eltern mit kleinen Kindern täglich zu Hause.
Arbeitsplatz mit Einschränkungen
Die Ergebnisse der Befragung im Auftrag von IBA verdeutlichen, dass vielen Arbeitnehmern bei der Heimarbeit wichtige Aspekte des Büroalltags fehlen. Am meisten vermissen Bürobeschäftigte im Homeoffice die persönliche Zusammenarbeit mit ihren Kollegen (80 %).
Auch Team- und Projektarbeit vor Ort (40 %) sowie der Kontakt zu Kunden (30 %) kommen bei vielen der Befragten im Homeoffice zu kurz. Daneben stellt besonders das Fehlen eines festen, gut ausgestatteten Büroarbeitsplatzes eine Herausforderung dar. Besonders bei jüngeren Beschäftigten unter 30 Jahren kann die Ausstattung des heimischen Arbeitsplatzes nicht mit dem Büro mithalten.
So hat rund ein Drittel der Befragten aktuell keinen festen Arbeitsplatz, sondern arbeitet an behelfsmäßigen, wechselnden Orten im Haus, z.B. am Küchentisch, im Wohnzimmer oder auf dem Sofa. Allerdings: auch fest eingerichtete Heimarbeitsplätze werden hinsichtlich ihrer Ausstattung und Ergonomie häufig schlechter bewertet als ihr Äquivalent im Büro.
Woran es fehlt
Bei der Bewertung der Homeoffice-Ausstattung gibt deshalb mehr als ein Drittel der Beschäftigten (36 %) in der IBA-Studie an, die ergonomische Ausstattung des Büroarbeitsplatzes zu vermissen. 48 % beklagen das Fehlen eines guten Bürostuhls im Homeoffice, 49 % fehlt der Platz, um sich richtig ausbreiten zu können und 43 % bemängeln die technische Ausstattung ihres Heimarbeitsplatzes.
Trotzdem geben 74 Prozent der Befragten an, dass sie in der näheren Zukunft weiterhin die Möglichkeit des flexiblen Arbeitens von zuhause nutzen möchten.
Für Hendrik Hund, den Vorsitzenden des Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) ist das Homeoffice daher auch über Corona hinaus eine feste Größe im Mix möglicher Arbeitsplätze.
„Allerdings braucht es dafür – jenseits der Fragestellung nach einem möglichen Rechtsanspruch – vor allem eine professionelle Ausstattung der Homeoffices“, so Hund.
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