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Integration ins Umfeld

Tipps für den ergonomischen Arbeitsplatz zu Hause
Integration ins Umfeld

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Wer kein Arbeitszimmer daheim hat, aber das von zu Hause aus Arbeiten schätzt, überlegt, wie er den Platz dafür harmonisch in die Wohnung einfügt. Möbel, die nicht nach Büro aussehen, aber ergonomische Funktionen aufweisen, müssen kein Störfaktor sein – im Gegenteil.

Autorin Dorothee Rodet

Viele Artikel übers Homeoffice verknüpfen darin zwei Gedankenstränge: Während der eine die historische Entwicklung der Heimarbeit beschreibt, geht der andere auf die Nachteile durch Entgrenzung von Arbeit ein. Beide Richtungen hinterlassen in der Regel einen schalen Corona-Nachgeschmack: Von zuhause aus arbeiten wird oft als Mischung aus Isolation und Improvisation dargestellt.

Da aber nun – nach mehr als zwei Jahren gelebter Pandemie – das Arbeiten in den eigenen vier Wänden für viele Menschen zur dauerhaften Realität geworden ist, wird es Zeit, sich im heimischen Büro gut und ergonomisch einzurichten. Das haben etliche Hersteller von Büromöbeln erkannt: Sie bieten deshalb gerade für das Homeoffice in kleineren Wohnungen Produkte an, die sich in die private Umgebung integrieren.

Mein Tisch ist mein Büro

Le Bureau bedeutet im Französischen neben Arbeitszimmer übrigens auch Schreibtisch. Doch wenn man ehrlich ist, dann befindet sich das Homeoffice oft auf dem Küchentisch. Investiert man hier beispielsweise in einen kompakten Arbeitstisch für das von zu Hause Arbeiten, ist das die ergonomischere Alternative. Auf diese Art und Weise kann Komfort auch in Wohnräumen mit einer eher geringen Fläche entstehen.

Das Designteam des Büro- und Objektmöbelherstellers Sedus kennt die Vorteile eines passenden Schreibtischs: Es hat für kleiner dimensionierte Domizile eigens den ‚Secretair home‘ entwickelt. Das Modell passt mit einer Schreibtischplatte von 80 x 60 cm auch in Nischen.

Eigens für kleiner dimensionierte Domizile hat Sedus den ‚Secretair home‘ entwickelt. Er findet selbst in Nischen Platz. Foto: Sedus

Bewegung am Arbeitsplatz

Schon Goethe arbeitete in seinem Homeoffice in Weimar an einem Stehpult. Er wusste wahrscheinlich: Sitzen und vor allem langes Sitzen ist eigentlich keine natürliche Körperhaltung. Das praktizieren viele Büroangestellte eher unbewusst. Sie machen während der Arbeit oft kleine, wohltuende Pausen vom Sitzen am Schreibtisch und laufen herum. Britische Wissenschaftler der University of Chester fanden bereits 2013 heraus, dass Stehen für den Körper viel besser ist als Sitzen. In der Studie mussten die Probanden für eine Woche täglich mindestens drei Stunden bei der Arbeit stehen. Dadurch sank zum Beispiel nach dem Essen der Blutzuckerspiegel viel schneller als im Sitzen.

Den schon länger existierenden Trend zum Stehschreibtisch griffen im letzten Jahr vermehrt verschiedene Möbelhersteller wieder auf. Palmberg etwa konzipierte mit ‚Crew T‘ einen höhenverstellbaren Arbeitstisch. Dieser konfigurierbare Sitz-Steh-Tisch sorgt per Knopfdruck für mehr Abwechslung zwischen Sitzen und Stehen und damit Bewegung am Arbeitsplatz. Hinzu kommt, dass die neueren Modelle oft viel kompakter konzipiert sind als die früher üblichen, wuchtigen Holz-Schreibtische.

Für einen Stellungswechsel am Arbeitsplatz: Der Sitz-Steh-Tisch ‚Crew T‘ von Palmberg bietet den Nutzern die Möglichkeit, zwischendurch auch im Stehen zu arbeiten. Foto: Palmberg

Sitzen: eine Frage der Haltung

Mit seiner Kampagne „Dynamisches Büro“ will Wilkhahn nichts weniger als dass sich die starre Sitzkultur im Büro wandelt. Egal, wie groß oder klein das Arbeitszimmer ist. Darauf zielt der Sitzhocker ‚Stand-Up‘ ab, über dessen Einsatzmöglichkeiten der Büromöbelhersteller schreibt: „Gibt es für einen richtigen Bürostuhl keinen Platz, animiert der ‚Stand-Up‘ zur Haltungsänderung.“ Denn der sich stets bewegende und dazu platzsparende Sitzhocker ermöglicht ergonomisches Sitzen. Mit seinen Handlungen unterstreicht der Hersteller seine Überzeugung: Seine Mitarbeiter bekommen einen hochwertigen Bürostuhl für das von zuhause aus Arbeiten zur Verfügung gestellt.

Der Name ist bei dem Stehhocker ‚Stand-Up‘ Programm. Designer Thorsten Franck konzipierte ihn so, dass seine dynamische Form beim Sitzen zum Bewegen animiert. Foto: Wilkhahn

Integration des Schreibtischs

Wenn möglich, sollte das heimische Büro ein extra Raum sein oder zumindest ein fester Arbeitsplatz, an dem die Materialien parat liegen. Doch manchmal hat man kein separates Zimmer und weicht dann auf den Flur oder das Wohnzimmer aus. Für diese nicht eben seltenen Fälle empfiehlt Dorothea Scheidl-Nennemann, als PR-Managerin bei Girsberger tätig, das elegante Möbel ‚La Punt‘. Im Kern handelt es sich um eine brückenartige Massivholzkonsole, die eine klappbare Arbeitsfläche, Ablagen und Schubladen aufweist. Dazu heißt es in der Produktempfehlung von Girsberger: „Es ist nicht zuletzt aufgrund seiner Massivholzbauweise ein Arbeitsmöbel, das sich perfekt in Wohnumgebungen – sogar in einen schmalen Flur – einfügt.“

Das platzsparende Verwandlungsmöbel ‚La Punt‘ entwarfen die Designer von Girsberger für das Homeoffice im Wohnraum. Eigentlich ein Sideboard mit viel Ablageplatz kann die Arbeitsfläche einfach nach Feierabend weggeklappt werden. Foto: Girsberger

Richtiger Blickwinkel

Bei der Ausrichtung des Schreibtischs sollte man darauf achten, dass dieser parallel zum Fenster steht. Damit lässt sich verhindern, dass man nicht in direktes Sonnenlicht sehen muss oder von hinten angestrahlt wird, was wiederum Blendungen auf der Monitoroberfläche hervorruft.

Steht der Schreibtisch aus Platzgründen dennoch unter dem Fenster, bietet sich ein Sichtschutz wie ‚Winea Flex Up‘ von Wini an. Er schirmt beim von zuhause aus Arbeiten vor blendendem Sonnenlicht oder ablenkenden Geschehnissen aus dem Alltag visuell und leicht akustisch ab. Welche Herausforderungen im heimischen Büro auf einen warten, weiß auch Wini-Geschäftsführer Jan Hendrik Karsch: „Das Homeoffice ist für viele mit Störungen und unerwünschten Außenreizen verbunden.“ Dagegen könnten einfache und vor allem schnelle Abschirmungen helfen.

Die Paneele ‚Winea Flex Up‘ von Wini gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen. Das Abschirmsystem aus Polyestervlies besteht zu 60 % aus recyceltem PET. Hier zu sehen mit dem Stehschreibtisch ‚Winea Start Up Foto: Wini

Contra störende Geräusche

Gerade wer mit weiteren Mitgliedern des eigenen Haushalts zur gleichen Zeit daheim weilt, braucht akustische Filter oder Abschirmungen gegen Geräusche. Dafür plädiert Dr. Jens Gebhardt, Commercial Director bei der Kinnarps GmbH, die unter anderem Skandiform-Produkte des schwedischen Kinnarps-Konzerns vertreibt. „Auch eine gute Akustik gehört zu einem ergonomischen Umfeld.“ Hierfür böte sich die schallabsorbierende Wandverkleidung ‚Deep Forest‘ von Skandiform an. Sie integriere sich gut in Wohnbereiche.

Die Kinnarps-Marke Skandiform hat den Wandschallabsorber ‚Deep Forest‘ im Programm. Die Paneele aus recycelten Textilien werden mit Magneten an der Wand befestigt. Foto: Kinnarps

Work-Life-Balance

Mit dem Arbeiten von zuhause aus zog das Büro in die häusliche Umgebung. Da die Büromöbel deutlich wohnlicher ausfallen, passen sie sich besser und besser an ihr Umfeld an. Bemerkbar macht sich das vor allen Dingen in kleineren Wohnungen, die über kein zusätzliches Arbeitszimmer verfügen. Diese Entwicklung trägt dazu bei, dass sich das heimische Büro nicht allzu sehr in den Mittelpunkt drängt.

Davon ist Bianca Edda Weber überzeugt. Die studierte Innenarchitektin und Marketingleiterin der Dauphin Humandesign Group meint: „Einen klassischen Bürostuhl will nicht jeder im Wohnbereich stehen haben. Hier gibt es mittlerweile auch ästhetisch ansprechende Modelle.“

Das Wechselspiel aus Arbeits- und Wohnbereich gelingt mit hellen Bosse-Möbeln, einem höhenverstellbaren Schreibtisch und dem Vollpolsterstuhl ‚Fiore Club‘. Foto: Dauphin HumanDesign Group

Eines, das nach Feierabend im Wohnzimmer kaum auffällt, ist der ‚Fiore Club‘ des Unternehmens. Durch seine Vollpolsterung wirkt er geradezu gemütlich. Nach getaner Arbeit kann er als Sessel dienen, in dem man seinen Feierabend-Drink einnimmt.

In ähnlicher Weise zurückhaltend präsentiert sich der Stuhl ‚Normo‘ des Flokk-Tochterunternehmens Profim. Mit seinem minimalistischen Design und vier verschiedenen Ausführungen fügt er sich in jede Wohnung ein. Das trifft vor allem dann zu, wenn es kein separates Arbeitszimmer gibt. „Hier ist die Gestaltung eines wohnraumtauglichen Homeoffice besonders wichtig“, sagt auch Philipp Dicke, Country Manager Deutschland und Österreich bei Flokk.

Der Stuhl ‚Normo‘ des Flokk-Tochterunternehmens Profim harmoniert durch sein minimalistisches Design mit der häuslichen Umgebung. Foto: Flokk

Aufräumen vor Feierabend

Spätestens nach Abschluss des von zuhause aus Arbeitens hilft Ordnung auf dem Schreibtisch dabei, abzuschalten. Vor allem, wenn sich das Büro mitten in der Wohnung befindet, ist eine freie Sicht besser als die auf Arbeitsmaterialberge. Dafür plädiert ebenfalls Sven Wittfot aus dem Marketingteam von Palmberg: „Der Arbeitsplatz zu Hause sollte so geplant sein, dass sich mit wenigen Handgriffen loslegen und am Endes des Arbeitstags alles schnell wieder wegräumen lässt.“

Für mehr Übersichtlichkeit auf dem Schreibtisch entwarfen die Palmberg-Designer das tragbare Ordnungssystem ‚Bric Tray‘. „Diese Tools können helfen, die Utensilien des täglichen Bürobedarfs auf einfache Weise zu ordnen, damit diese zum richtigen Zeitpunkt immer griffbereit sind“, so Wittfot weiter. Dieses, einem Werkzeugkoffer nachempfundene Ordnungssystem gibt es übrigens auch für Schreibtischschubladen.

Sein bestehendes Schubladensystem erweiterte Palmberg um ‚Bric Tray‘. Es gibt Utensilien im Homeoffice einen festen Platz. Foto: Palmberg

Zwar erfordert die Einrichtung von Arbeitsplätzen in kleineren Wohnungen ein gewisses Maß an Kreativität. Ist der Standort jedoch übersichtlich gestaltet, kann man effizienter agieren. Ergonomische Möbel verhelfen zu mehr Rückenfreundlichkeit. Mit einem wohnraumtauglichen Design integriert sich das heimische Büro – selbst wenn das nur ein Schreibtisch ist – in kompakte Wohnungen. Das macht das von zuhause aus Arbeiten aus gestalterischer Sicht attraktiv.

Kommentar zum Thema Homeoffice

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