In enger Zusammenarbeit ermittelten die Büroplaner in einem ersten Schritt die Anforderungen mithilfe eines Fragenkatalogs. „Wir haben gemeinsam mit dem Team von Kirsch & Lütjohann die Visionen und Ideen entwickelt“, berichtet Dr. Stephan Hans, Executive Director bei SDA SE Open Industry Solutions.
Digitalisierung der Arbeitsprozesse
Zunächst hinterfragte das Planungsteam die Arbeitsvorgänge der hoch spezialisierten Entwickler und klärte, was konkret in den verschiedenen Arbeitsbereichen stattfindet. Um sich in deren Arbeitswelt einzufühlen, nahmen die Büroplaner selbst an Designthinking-Workshops teil, um zu verstehen, wie die Arbeitsprozesse ablaufen und welche räumliche Situation sich dafür eignet.
„Wir verbinden Design mit einer fundierten Planung.“ Henning Köppchen
Weil die Tätigkeiten weitestgehend ohne Papier erfolgen, entstand eine klare, einheitliche Gestaltung, ohne viele Schränke und Ablageflächen. Wesentlich war hingegen die detaillierte Planung der Technik und Versorgung der Arbeitseinheiten für Notebooks, Bildschirme und Lademöglichkeiten für das elektronische Equipment.
Multi-Space-Office mit flexiblen Arbeitszonen
Entstanden ist ein von höchstmöglicher Flexibilität geprägtes Multi-Space-Office mit Rückzugsbereichen und Besprechungsräumen. Von den Schreibtischen und Arbeitsbereichen die Aussicht genießen zu können, stand im Zentrum der Planung.
„Vorhänge, Falttüren, Tische auf Rollen und multifunktionale Möbel schaffen flexible Situationen. Die Räume lassen sich nutzungsgerecht umgestalten“, erläutert Köppchen. Ein Podium dient für Besprechungen, Workshops und als Essbereich.
Einzelne Räume stehen als Büro mit Stehpult oder für Meetings zur Verfügung. Schließfächer für Mitarbeiter und eine kleine Küche ordnen sich um den zentral platzierten Block mit den Arbeitsplätzen an. Eine Zone mit Stehtischen dient zum Austausch und bietet beste Ausblicke. „Wir haben ein Multi-Space-Office geschaffen, in dem man sich gern aufhält“, sagt der Planer.
Gestalterische Herausforderung: Brandschutz und Raumakustik
Kleine Hürden hatte das Planungsteam bei den Themen Brandschutz und Raumakustik zu meistern. „Eine Herausforderung war die Diskussion mit dem Gutachter für Brandschutz, denn wir wollten die Fläche möglichst offen halten. Hier konnten wir uns zugunsten der Transparenz einigen“, erzählt Köppchen.
Um eine gute Raumakustik auf der offenen Fläche zu gewährleisten, zog er einen Akustiker zurate. Bei den schallharten Wänden aus Glas und Beton, galt es, eine raumakustisch wirksame Lösung zu finden, die den freien Blick nicht einschränkt. Wirksame Deckenabsorber leisten hier Abhilfe.
Von der ersten Projektidee bis zur Umsetzung sind etwa neun Monate vergangen. „Unsere Mitarbeiter fühlen sich sehr wohl im neuen Arbeitsumfeld“, berichtet Jennifer Lorch, Marketing Managerin bei dem IT-Unternehmen. Sie hat ihren Lieblingsplatz in der Sitzecke am Fenster gefunden. „Dort habe ich einen perfekten Blick auf die Reeperbahn.“
Auch mit Blick auf das Recruiting ist das Projekt ein voller Erfolg. Das bewies kürzlich eine Bewerberin, die beim Vorstellungsgespräch begeistert von den Räumlichkeiten war und auf einen Arbeitsplatz deutete mit den Worten: „Das ist mein neuer Schreibtisch!“
Zum Hintergrund
Als junges, auf digitale Services spezialisiertes Unternehmen will die SDA SE Open Industry Solutions die Besten der Branche beschäftigen. Entscheidend für das Gewinnen hoch qualifizierten Personals sind heute mehr denn je attraktive Büroräume. Das wusste auch das Hamburger Unternehmen und beauftragte 2018 den Bürogestalter Kirsch & Lütjohann aus der Hansestadt. Der sollte auf 650 m² neue Büroräume realisieren.
Geschäftsführer Henning Köppchen blickt zurück: „Das IT-Unternehmen kam mit dem Wunsch auf uns zu, aus einem veredelten Rohbau mit bester Aussicht im 21. Stock der ‚Tanzenden Türme‘ an der Reeperbahn, eine funktionale und lebenswerte Arbeitswelt zu schaffen. Es sollte ein ebenso professionelles wie wohltuendes Miteinander entstehen, das gestalterisch zwischen Berliner Start-up und Hamburger Kaufmannsunternehmen angesiedelt ist und dabei Interaktion, kreative Prozesse und vernetztes Arbeiten ermöglicht.“
Unternehmensprofil
Büroplaner: Kirsch & Lütjohann GmbH & Co. KG, www.kirsch-luetjohann.de
Geschäftsführung: Henning Köppchen, Susanne Metzger
Gründungsjahr: 1956
Mitarbeiter: 35
Besonderheiten: Im eigenen Worklab im Stilwerk testen die Mitarbeiter den Einsatz verschiedener Arbeitsformen und Produkte und machen sie für das Publikum erlebbar. Architekten und Designer sind mit im Planungsteam vertreten; Zertifikat als Quality-Office-Fachhandelshaus.
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Adresse: Stilwerk, Große Elbstraße 68, 22767 Hamburg
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