Autorin: Gabriele Benitz
Der Neubau für 1000 Bahnmitarbeiter bietet als erstes „Flex-Haus“ der DB optimale Bedingungen für das vom Projektteam DB Immobilien verantwortete Modell „flex@work“. Dieses bündelt verschiedene Maßnahmen zur Optimierung der Arbeitsprozesse. Diese bildet sich in der Bürogestaltung ab.
Mit einer variablen Organisation der Büroflächen und einem vielfältig gestalteten Raumangebot vollzieht sich der Wandel von klassischen Arbeitsweisen hin zu New Work.

Nach einem Entwurf des Berliner Architekturbüros Hascher Jehle entstand der Neubau auf einem dreieckigen Grundstück in der Nähe des Hauptbahnhofs. Neun über Hannover verteilte Standorte der Deutschen Bahn wurden in dem markanten Klinkerbau gebündelt, um die Teamarbeit zu fördern und die Arbeitsprozesse zu optimieren.
Bürogestaltung für örtlich und zeitlich flexibles Arbeiten
Im Sinne des von der DB Immobilien verantworteten Konzepts „flex@work“ kreierte aib im „Lister Dreieck“ eine offene Bürostruktur. Desk-Sharing und unterschiedliche, von aib mit entwickelte und ausgestaltete Raummodule ermöglichen den Mitarbeitern ein örtlich und zeitlich flexibles Arbeiten an wechselnden Orten im Gebäude.

Statt starrer und hierarchisch gegliederter Strukturen gibt es mit der aktuellen Bürogestaltung eine Arbeitsumgebung, die auf diverse Aktivitäten und Arbeitsweisen flexibel reagieren kann. Als Ausdruck eines modernen Selbstverständnisses von Management und Führung dienen offene Bürobereiche der direkten und schnellen Kommunikation und fördern so das Teamwork.

An zentraler Stelle im Gebäude stehen den Mitarbeitern unterschiedliche Raumoptionen zur Verfügung. Think Tanks laden zu kurzen Abstimmungen ein, während man sich an Meeting Points zum Austausch bei einem Kaffee treffen kann.
Ein besonderes Angebot stellen multifunktionale Experimentierflächen dar, die sich vielfältig nutzen lassen. Für persönlichen Rückzug oder konzentrierte Tätigkeiten bieten sich zudem eine Bibliothek und weitere Räume für stilles Arbeiten oder Rekreation an.

Ein Raum für aktive Pausen, ein Restaurant mit Außenplätzen und ein Café runden das Raumangebot ab. Der Zugang erfolgt über den lichten Innenbereich des Neubaus, der mit einer Konstruktion aus Folienkissen überspannt wird.

Das helle Atrium mit der konzerneigenen Infrastruktur hat einen öffentlichen Charakter: Es ist für alle Mitarbeiter der DB zugänglich und schafft eine Binnen-Urbanität innerhalb des Gebäudes. Der lichte Innenbereich des Neubaus ist mit einer Konstruktion aus Folienkissen überspannt.

Variable Lösung für die Zukunft
Um mit der dynamischen Entwicklung der heutigen Arbeitswelt Schritt halten zu können, sind variable Lösungen und bereichsübergreifende Planungsansätze in der Bürogestaltung gefragt.
Beim „Lister Dreieck“ bildete DB Immobilien ein interdisziplinäres Team aus internen und externen Experten. Als dessen Mitglied setzte aib die Anforderungen von New Work um und gestaltete eine veränderbare Büroumgebung für kollaborative Arbeitsformen.

Impulse für die Zusammenarbeit
„Mit den Planungsbeauftragten der einzelnen Konzernunternehmen haben wir uns gemeinsam mit dem Team der DB Immobilien auf eine kollaborative Lernreise begeben“, beschreibt Christof Nellehsen den Planungsprozess.
Der Projektverantwortliche von aib und sein Team banden die Nutzer von Anfang an ein, um die Akzeptanz für neue Arbeitsformen und die Identifikation mit dem Neubau zu erhöhen.

In regelmäßigen, interaktiven Workshops reflektierten die Mitarbeiter ihre bestehende Arbeitsumgebung und erörterten Bedürfnisse, Anforderungen, Wünsche und Notwendigkeiten für eine flexible und kreative Arbeitswelt von morgen.
Sie gestalteten die zahlreichen Raummodule des Bürogebäudes in funktionaler und atmosphärischer Hinsicht mit.
So bündelt der neue Verwaltungssitz verschiedene aktuelle Herausforderungen des Konzerns für die Zukunft: die Zusammenführung mehrerer Standorte, die Einführung des flexiblen Arbeitens und die Transformation hin zu einer offenen Bürostruktur.
Fakten
Projekt: Lister Dreieck, Deutsche Bahn AG
Standort: Rundestraße 11, 30161 Hannover
Zeitraum: 2016 – 2019
Bauherr: Kölbl Kruse GmbH
Architektur: Hascher Jehle Assoziierte GmbH, Berlin
Bürokonzept: aib GmbH/DB Immobilien
Innenarchitektur: aib GmbH, Duisburg
BGF: ca. 30.000 qm
Programm: Offene Bürobereiche mit Raummodulen für Besprechungen und konzentriertes Arbeiten, Meeting Points, Bibliothek, Breakout Zones, multifunktionale Experimentierflächen, Restaurant und Caf
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