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Zehn Thesen für gutes Design von Stefan Diez, Juror des DNP

Stefan Diez, Designer und Juror des DNP, formuliert die Circular Design Guidelines
10 Thesen für gutes Design

Nachhaltige Erfolgsgeschichte: der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Design (DNP) geht in die zweite Runde. Juror und Designer Stefan Diez formuliert mit seinen zehn Thesen für gutes Design, worauf es ankommt.

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr startet die zweite Runde des Wettbewerbs Deutscher Nachhaltigkeitspreis Design (DNP). Gesucht sind kreative Ansätze im Produkt-, Dienstleistungs- und Systemdesign ebenso wie im Kommunikationsdesign, die den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit voranbringen.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Design, Zehn Thesen für gutes Design
Stefan Diez bei der Vergabe des Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2020. Foto: Dariusz Misztal

Leitfaden für Design in der Kreislaufwirtschaft

Jurymitglied und Designer Stefan Diez setzt sich seit Jahren damit auseinander, wie gutes Design einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten kann. Kürzlich veröffentlichte er den „Leitfaden für Design in der Kreislaufwirtschaft“. Mit seinen zehn Thesen bewegt er sich in einer langen Tradition: Bereits Ende der 1970er-Jahre formulierte Designlegende Dieter Rams, der im letzten Dezember mit dem Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Design geehrt wurde, seine Zehn Thesen für gutes Design.

Auch Prof. Ursula Tischner, verantwortlich für die Methodik des DNP Design, hat – inspiriert von den Regeln des Engländers Edwin Datschewski – in den 1990er-Jahren konkrete Regelwerke für nachhaltiges Design formuliert. Stefan Diez modernisiert diese Thesen im Sinne der Kreislaufwirtschaft und fügt den Einsatz von Recyclingwerkstoffen, gute Reparierbarkeit, Systemfähigkeit, Energieeffizienz und durchdachte Logistik hinzu.

Zehn Thesen für gutes Design

1. Ein gutes Produkt bleibt lange nützlich.

Gestalte es so, dass es sich ändernden Anforderungen anpasst und so länger relevant bleibt.

2. Ein gutes Produkt ist reparierbar.

Verwende Materialien, bei denen Gebrauchsspuren den Wert nicht mindern. Konstruiere es so, dass Bauteile mit kürzerer Lebenserwartung vom Kunden selbst auswechselt werden können.

3. Lässt sich das Produkt als System gestalten?

Systembausteine oder Baugruppen können vom Hersteller entsprechend dem technischen Fortschritt kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert werden. Ein gutes Produkt lässt sich aktualisieren und bleibt lange auf dem Markt.

4. Verwende Materialien, die einem Materialkreislauf entstammen oder die nachwachsen.

Die verwendeten Materialien sollen sich bei der Benutzung nicht verflüchtigen oder abreiben und sind generell nicht toxisch. Die verwendeten Materialien müssen sich möglichst selbsterklärend und mit einfachen Mitteln sortenrein voneinander trennen lassen. Eine Rücknahmestation sollte für den letzten Nutzer mit geringem Aufwand erreichbar sein. Nachwachsende Rohstoffe sollen so verarbeitet sein, dass sie kompostierbar bleiben.

5. Bei der Herstellung, beim Gebrauch und beim Recycling von Produkten soll so wenig Energie wie möglich verbraucht werden.

Betrachte den Energie- und Ressourcenverbrauch über die gesamte Nutzungsdauer hinweg. Bei Produkten des täglichen Bedarfs kann sich ein hoher Aufwand bei der Herstellung durch eine tägliche Einsparung mehr als relativieren. Bedenke auch den Energieaufwand für das Recycling.

6. Gestalte das Produkt so, dass es sich platzsparend transportieren lässt.

Es lässt sich während der Herstellung, für den Transport zum Kunden, bei einem Umzug, zur Reparatur und fürs Recycling platzsparend verpacken. Die Verpackung schützt das Produkt zuverlässig vor Beschädigung. Die Transportwege sollen generell möglichst kurz sein.

7. Ein gutes Produkt ist innovativ und faszinierend.

Es darf komplex, aber nicht kompliziert sein und bietet seinem Benutzer einen konkreten Vorteil. Ein Produkt soll durchgehend schlüssig und ehrlich gestaltet sein, für sich sprechen und eineresonante Beziehung zu seinen Benutzern ermöglichen.

8. Ein gutes Produkt wird von vielen benutzt.

Es lässt sich mieten, teilen und zurückgeben. Könnte das Produkt, oder ein wesentlicher Teil davon, sogar Eigentum des Herstellers bleiben? Eine einfache Wartung und Reparatur sowie eine lange Lebensdauer wären dann ein selbstverständliches Interesse des Herstellers.

9. Bei der Herstellung, Wartung und beim Recycling werden Menschen respektvoll beschäftigt.

Gute Produkte werden in Ländern gefertigt, die Minderheiten gleichberechtigt behandeln und Meinungsfreiheit garantieren. Die Gesundheit der Beschäftigten wird geschützt. Die Arbeitskräfte werden ihren Fähigkeiten entsprechend beschäftigt und fair bezahlt.

10. Ein gutes Produkt ist so wenig Produkt wie nötig.

Es besteht aus so wenig Material wie möglich. Überprüfe zudem, ob eine gleiche oder sogar bessere Effektivität über einen (digitalen) Service erreicht werden kann, der das materielle Produkt überflüssig macht.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Design, Zehn Thesen für gutes Design
Die Online-Anmeldung zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Design ist bis zum 14. Mai 2021 möglich.

Anmeldung zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Design

Online bewerben können sich Unternehmen, Gestalter innerhalb und außerhalb von Agenturen sowie Studierende und Start-ups bis zum 14. Mai 2021.

Gesucht wird vorbildliche Gestaltung, die einen wirksamen Beitrag zum nachhaltigen Wandel leistet. Ausgezeichnet werden die besten Beispiele für nachhaltiges Design aus allen Lebens- und Arbeitsbereichen wie beispielsweise Einrichtung, Ernährung, Kleidung, Mobilität, Kommunikation und Freizeit. Unter Design wird nicht allein die Gestaltung physischer Produkte, sondern die Entwicklung aller denkbaren Produkte, Systeme oder Dienstleistungen verstanden.

Die Lösungen müssen auf dem deutschen Markt verfügbar oder zur Markteinführung in Deutschland vorgesehen sein. Die Einreichungen sind per Online-Fragebogen und aussagestarkem Bildmaterial vorzustellen. Die Preisverleihung findet am 2. Dezember 2021 in Düsseldorf statt.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis, DNP

Träger der Auszeichnung ist die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Neben dem Design-Award werden im Dezember 2021 zahlreiche weitere Preise vergeben, u.a. für Unternehmen, Kommunen, Start-ups, Forschung und Architektur.

Zur Person

Innerhalb kürzester Zeit hat sich der Designer Stefan Diez mit Werken für renommierte Hersteller wie e15, Moroso, Wilkhahn und Thonet auch international einen großen Namen gemacht. Seit 2003 entwirft er in seinem eigenen Designstudio DIEZ OFFICE u. a. Möbel, Geschirr und Accessoires und hat zahlreiche Preise gewonnen. Außerdem ist Diez Professor für Industriedesign an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

www.nachhaltigkeitspreis.de

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