Einen möglichen Beitrag, den künstliche Intelligenz zur Realisierung der Utopie einer kreislauffähigen Abfallwirtschaft leisten könnte, inszeniert der Architekt und Designer Chien-hua Huang mit der Pop-up-Ausstellung Reform Standard im MAK.
Anhand von Zeichnungen, physischen Modellen und Videos stellt er im Rahmen der dritten Position der Reihe Creative Climate Care, einer Kooperation des MAK und der Universität für angewandte Kunst Wien, einen von Machine Learning gesteuerten innovativen Suchprozess dar: Auf Basis eines materialinformierten Designkreislaufs könnten Abfälle in potenzielle Ressourcen umgewandelt werden.
Entnormung als Gegenprozess der Standardisierung
Standards haben erhebliche wirtschaftliche Vorteile und sind effizient. Sie bewirken auf der anderen Seite aufgrund einseitiger Prozesse und homogener Inputs weitere Abfälle und Brachflächen.
„Ein gewisses Maß an Flexibilität in der Normung, ein Gegenprozess, die ‚Entnormung‘ mittels künstlicher Intelligenz würde einen alternativen Workflow ermöglichen, der letztlich eine kreislauffähige Abfallwirtschaft umsetzbar machen könnte“, so der Designer, der als Dritter in der Pop-Up-Ausstellung an der Reihe ist.
Mensch und Maschine
Auch die Rezeption von Abfall wird in Reform Standard veranschaulicht: Eine Serie von Zeichnungen zeigt auf, wie unterschiedlich Mensch und Maschine Abfall wahrnehmen und welche Potenziale dabei verloren gehen oder auch entstehen.
Ein weiterer Bereich der der Pop-up-Ausstellung gibt anhand von architektonischen Modellen Einblick in die Entwicklung des Projekts Reform Standard. Dabei werden der Aufbau, der Sortierprozess und das alternative Ergebnis der Algorithmen im Vergleich zur menschlichen Wahrnehmung nachvollziehbar.
Eine siebenminütige Videoinstallation zeigt die Entstehung einer Kunststoffschale als Beispiel für eine erfolgreiche Wiederverwertung von Plastikabfällen und einen geschlossenen Designkreislauf.
Chien-hua Huang. Reform Standard
MAK zeigt dritte Pop-up-Ausstellung im Rahmen der Reihe Creative Climate Care, einer Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien.
Ab Dienstag, 8. September 2020, ab 18:00 Uhr
Ausstellungsort MAK GALERIE: MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
Ausstellungsdauer 8. September bis 4. Oktober 2020
Öffnungszeiten Di, 10 bis 21 Uhr, Mi bis So 10 bis 18 Uhr
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