Ästhetik der Oxidation
Der Teppichboden ‚Industrial Landscape by Tom Dixon‘ thematisiert Eckpfeiler der industriellen Entwicklung. So bildet ‚Iron‘ den allmählichen Zerfall einer oxidierten Metalloberfläche ab. Dixon: „Weil Rohstoffe knapp sind, ersetzen wir sie durch Nachbildungen.“ Garne und Teppichrücken sind aus recyceltem Material.
Fundmaterialien
Die ‚Terrazzo‘-Linie vereint Natursteine, Pigmente, Zuschlagsstoffe wie recyceltes Glas, ausrangiertes Porzellan, Marmor und Quartz mit eingefärbtem Zement. Die von Hand gegossenen und geschliffenen Tischplatten aus Fundmaterialien, etwa die Version ‚Galassia‘, weisen im Vergleich zum traditionellen Terrazzo eine matte Oberfläche auf.
Pflanzen statt Bäume
Lingrove will Holz in der Möbelproduktion durch den Verbundwerkstoff ‚Ekoa‘ aus Pflanzenfasern und -harzen ersetzen. Mit seinem Bio-Werkstoff sieht sich das kalifornische Unternehmen in der Tradition von Designern wie Eero Saarinen mit seinem Tulip Arm Chair. Der entwickelte in den 1950ern allerdings eine Sitzschale aus geformtem Fiberglas.
Nagellack-Look
Was tun mit aussortierten Nagellackflaschen? Der Kosmetikhersteller Cosnova gewann das Designstudio Llot Llov dafür, ein Terrazzo-Material daraus zu entwickeln. Die zerkleinerten Flaschen werden in Beton gegossen und durch feinen Schliff wieder zum Vorschein gebracht. Fertig ist die Tischplatte ‚Glacier‘.
Zweites Leben
Der Stuhl ‚S-1500‘ vom Designstudio Snøhetta setzt sich komplett aus wiederverwendeten Materialien zusammen. Die Sitzschale besteht aus Granulat, das aus Kunststoff-Fischernetzen, -tauen und -röhren gewonnen wurde, Besonders fallen die schlierigen Farbnuancen auf. Das Untergestell ist aus recyceltem Stahl. Alle Stoffe kommen aus Norwegen.
Rotoren zu Regalen
Rotorblätter von Windkraftanlagen müssen alle 20 Jahre ersetzt werden. Da sie aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen, wurden sie bisher meist geschreddert und verbrannt. Doch das Designstudio Tarantik & Egger hauchte ihnen neues Leben ein und baute Möbel aus den Rotorblättern – zum Beispiel ein Regal.
Holz und Harz
Ein Waschbecken aus wasserfestem Massivholzkomposit, das Holz mit Harz verbindet. Umweltfreundlich, leicht zu reinigen, verschleißfest und unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen. Petro Lahinen, Chemiker und Geschäftsführer des finnischen Unternehmens Woodio, verwirklicht hier seine Begeisterung für moderne Holztechnologie.
Aufgegabelt
Ausgediente oder zurückgelassene Fahrräder von Verleihorganisationen lassen sich upcyceln. Das Berliner Designbüro Yuue entwarf aus Einzelteilen zum Beispiel eine Bodenleuchte. Es ersetzte das Vorderrad durch einen Lampenschirm. Anstelle von Bremskabeln verlaufen nun die Elektrokabel in der Gabel.