Das ‚Freebooter‘ ist ein Gebäude mit zwei Wohnungen à 120 m² auf der Amsterdamer Insel Zeeburgereiland. Es entstand nach den Prinzipien von Biophilic Design und verkörpert damit ein Beispiel für Biophilic Architecture.
Beispiel für Biophilic Architecture
Vertikale Schichtholzlamellen, für die Zeder verwendet wurde, bestimmen die äußere wie innere Wahrnehmung. Dem ging eine ganzjährige Studie des Sonnenverlaufs unter Einbeziehung von Computeralgorithmen voraus.
Holzlamellenfassade steuert Lichteinfall
„Diese Untersuchung bildete die Basis, um eine optimale Schattenwirkung zu erzielen und die Lamellen darauf auszurichten“, berichtet Giacomo Garziano. Der Architekt, Designer und Gründer des in Amsterdam ansässigen Architekturbüros GG-loop konzipierte den Bau. Diese parametrisch geformte Holzlamellenfassade steuert den Lichteinfall und bewahrt gleichzeitig die Privatsphäre der Bewohner. Ein umlaufender Balkon verbindet innen und außen.
Hohes Maß an handwerklichen Können
Der Hybridgebäudekörper wurde bis ins Detail vorab geplant, seine Konstruktion aus kreuzverleimtem Tannenholz, Stahl und Glas vorfabriziert, so dass die vier Geschosse in nur drei Wochen entstehen konnten. Dazu war ein hohes Maß an handwerklichem Können, vor allem der Zimmerleute, notwendig.
Flexible Räumlichkeiten
Der Grundriss mit seinen flexiblen Räumlichkeiten erinnert an Schiff-Interieurs mit Treppenübergängen, Bullaugen und Kojen. Die Räume dieses Beispiels für Biophilic Architecture sind organisch und frei fließend.
Biophilic Design
„Sie sollen den Bewohnern ein umhüllendes, zugleich zur Entfaltung animierendes Gefühl geben, wenn sie hindurchgehen“, sagt Garziano. Damit stellt er die Bedürfnisse der Nutzer ins Zentrum seiner Überlegungen.
Grüne Materialien und Konstruktion
Das Gebäude drückt sein architektonisches Verständnis von „Biophilic Design“ aus. „Unsere gebaute und speziell die Wohnumwelt verstehe ich nicht nur als Grün im Sinne von Materialien, Konstruktion und Energieeffizienz. Vielmehr sollte sie gesunde und kreativitätsfördernde Räume beinhalten, die uns dabei helfen, uns wieder mit der Natur zu verbinden und das Wohlbefinden zu steigern.“
Freebooter als Vorbild
Nicht umsonst nennt der Amsterdamer sein Biophilic-Architecture-Projekt ‚Freebooter‘, was übrigens Freibeuter heißt und als Teil der maritimen niederländischen Historie gilt, als Prototypen für weitere Gebäude. „Ich möchte das Projekt einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen und weitere Investoren für dieses Modell gewinnen.“
Zur Website von GG-loop
Ein Wohnprojekt in Lissabon auf www.md-mag.com