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Pfarré Lighting Design mit Lichtplanung für die Liederhalle, Stuttgart

Lichtplanung von Pfarré Lighting Design für Liederhalle, Stuttgart
Licht und Farbe

Pfarré Lighting Design setzt ein Lichtzeichen. Die Stuttgarter Liederhalle, genauer der Kongressbereich, wurde knapp drei Jahrzehnte nach seiner Eröffnung grundsaniert. Die größte optische Veränderung erfuhr das Foyer: Ein Musterbeispiel, wie sich Raum durch Licht und Farbe transformieren lässt.

Autor: Martin Krautter

Das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle liegt im Westen der Stuttgarter City. Es besteht aus der Neuen Liederhalle selbst, einem Entwurf der Architekten Rolf Gutbrod und Adolf Abel von 1956. Ihre expressionistische, organische Architektur erregte zur Bauzeit viel Aufsehen, inzwischen gilt sie als Baudenkmal.

1991 erhielt sie mit dem Kongressgebäude ein Gegenüber nach Plänen des Gutbrod-Schülers Wolfgang Henning (1927–1994). Nach langjähriger, intensiver Nutzung machten veränderte Brandschutzanforderungen eine Grundsanierung notwendig.

Die Betreiber nutzten die Gelegenheit, um neben der Gebäude- und Veranstaltungstechnik auch die Beleuchtung komplett zu erneuern. Durch die Lichtplanung von Pfarré Lighting Design profitiert der Auftritt des Gebäudes ebenso wie seine Nachhaltigkeit.

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Foto: Florian Selig

Liederhalle: Gestaltungsansatz für Licht und Raum

Das Kongressgebäude liegt nördlich der Neuen Liederhalle. Seine polygonale Form ergibt sich aus dem zentralen, siebeneckigen Hegelsaal mit fast 1900 Sitzplätzen, dem kleineren Schillersaal, den Backstage-Bereichen und den großzügigen Foyers.

Während diese früher ausschließlich zur Abgabe der Garderobe, als Aufenthaltsfläche in den Pausen oder für die Bewirtung der Gäste dienten, wurden sie im Lauf der Jahre immer mehr auch selbst zur Veranstaltungsfläche. Das erforderte nicht nur Anpassungen beim Brandschutz, sondern auch einen neuen Gestaltungsansatz für Licht und Raum.

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Foto: Florian Selig

Das Foyer des Hegelsaals ist mit seinen unregelmäßigen, teils künstlerisch gestalteten Wänden, Treppen, Säulen und Stegen ein überaus komplexer Raum. In seiner ursprünglichen, einheitlich weißen Farbgebung verhallte das dramatische Potential im indifferenten Deckenbild.

Der Vorschlag, die Decke in ein sattes Dunkelblau zu tauchen, kam von den Lichtplanern und ist ein wichtiger Bestandteil des Lichtkonzeptes. Lichtlinien markieren die Kanten der Deckenöffnungen und verdeutlichen so die Raumstruktur.

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Foto: Florian Selig

Vertikale Beleuchtung von Pfarré Lighting Design

Weitere Mittel der Lichtplanung von Pfarré Lighting Design, um den Foyers Weite und Klarheit zu verleihen, sind die vertikale Beleuchtung der Raumperipherie sowie die gleichmäßige flächige Grundbeleuchtung durch miniaturisierte LED-Lichtquellen in der Decke.

Als Wandbeleuchtung sind lineare LED-Profile von Flashaar in Vouten am Deckenrand installiert – in Warmweiß (3000K) an den Saalwänden, in Neutralweiß (4000K) an den Außenwänden. Als Downlights wählten die Planer lineare Deckeneinbauleuchten aus der Compar Familie von Erco.

Mit schwarzen Abblendrastern und Rahmen in Deckenfarbe sind die Leuchten im Deckenbild kaum wahrnehmbar, sorgen mit der Reflexion des hellen Granitbodens aber für hervorragende Sichtverhältnisse.

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Foto: Florian Selig

Die Farbakkorde der vom Stuttgarter Künstler Rüdiger Tamschick gestalteten Wände und das Blau der Decken verbinden sich harmonisch mit dem Tageslicht, das durch das Glasdach ins Foyer fällt, sowie mit dem neutralen Weißton (4000K) den Pfarré Lighting Design für die Grundbeleuchtung gewählt hat. Das aufgeräumte Deckenbild und die als Lichtlinien nachgezogenen Konturen der Galerien schaffen eine feierliche, etwas futuristische Atmosphäre – passend zum Selbstbild des Kultur- und Kongresszentrums als zukunftsorientiertem Veranstaltungsort.

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Foto: Florian Selig

Neuordnung des Deckenbildes

Zur Sanierung der Haustechnik mussten rund 8.500 Quadratmeter abgehängte Deckenbereiche im gesamten Haus entfernt werden. Die Planer von asp Architekten aus Stuttgart richteten bei der Neuordnung des Deckenbilds im Hegel-Foyer die linearen Leuchten strahlenförmig auf den Saal aus, weitergenutzte Elemente wie die Lüftungsschlitze wurden in Deckenfarbe lackiert.

Neu sind auch die kuppelförmig gewölbten Deckenelemente. Mit einem zentralen Kupferspiegel sowie einem Downlight schaffen sie Fokuszonen im Raum.

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Foto: Florian Selig

Die als Holzintarsien gestalteten Paneele an Aus- und Eingängen und den Zugängen zu den Toiletten unterstützen ebenfalls die Orientierung im Foyer. Ihre geometrischen Muster leiten sich vom ungewöhnlichen, siebeneckigen Grundriss des Hegelsaals ab. Der warme, natürliche Eiche-Farbton setzt einen angenehmen Kontrast zu den kühleren Tönen der Böden und Decken im Foyer.

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Foto: Florian Selig

Mit der Sanierung entsprechen jetzt auch die sanitären Anlagen wieder hohen ästhetischen und funktionalen Ansprüchen. Wassersparende Armaturen und Spülungen dienen ebenso der Nachhaltigkeit wie dauerhafte, hochwertige Materialien und Oberflächen. Die Beleuchtung erfolgt indirekt und blendfrei durch NauticProfil LED-Lichtlinien von Flashaar in einer Deckenvoute.

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Foto: Florian Selig

Liederhalle wieder auf neuestem Stand

Der Hegel-Saal erstrahlt nach der Renovierung ästhetisch unverändert, aber technisch in jeder Hinsicht aktualisiert. Bühnen- und Veranstaltungstechnik sind jetzt ebenso auf dem neuesten Stand wie die Beleuchtung, die auf energieeffiziente LED umgerüstet und mit der digitalen Gebäudeleittechnik vernetzt wurde.

Tageslicht, das durch die prägnante Lichtkuppel eintritt, dominiert den Raum. Abgehängte Glassegel teilen den Raum in zwei Volumen, zugunsten einer weichen Ausleuchtung und optimierten Akustik. Lineare Sonderleuchten von Flashaar erzeugen Brillanzeffekte hinter dem Glas.

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Foto: Florian Selig

Wie sein großer Bruder nebenan wurde der Schiller-Saal mit seinen rund 400 Sitzplätzen nicht neugestaltet, sondern sorgfältig renoviert und technisch ertüchtigt. Insgesamt tauschten die Handwerker im Rahmen der Sanierung des Kongresszentrums rund 4500 Leuchten gegen neue in LED-Technik aus und verlegten circa 140 km neue Kabel.

Aber neben dieser technischen Leistung ist es insbesondere die gelungene Transformation des Foyers durch Licht und Farbe, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Fakten

Bauherr: Landeshauptstadt Stuttgart, Liegenschaftsamt

vertreten durch: in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft mbH & Co. KG

Vertreter der Bauherrn: Ernst & Young Real Estate GmbH, Stuttgart

Architekten (Sanierung): asp Architekten GmbH, Stuttgart

Tragwerk: wh-p GmbH Beratende Ingenieure, Stuttgart

Brandschutz: Halfkann + Kirchner Sachverständigenpartnerschaft, Stuttgart/DE

TGA Planung HLSK, Bauphysik/ELT, FMT: EGS-Plan GmbH, Stuttgart zusammen mit: Ingenieurbüro Wörtz Part mbB, Pforzheim/DE

Lichtplaner: Pfarré Lighting Design, München/DE

Leitsystem/Signaletik: Studio Tillack Knöll, Stuttgart/DE

Baubeginn: August 2019

Fertigstellung: November 2020

Fotos: © Florian Selig, Berlin, mit freundlicher Genehmigung der FLASHAAR LED Light GmbH & Co. KG

Produkte:

Flashaar

‚Nautic Profil Line Nova-5, ‚Focus-3‘ (Sonderausführung), Montageprofile ‚S1‘, ‚R2‘ (Sonderlösung), ‚Mini Line-2‘ ‚H2 flex‘

Erco

‚Compar‘ lineare Deckeneinbauleuchten, ‚Starpoint‘-Einbaustrahler

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