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Grundlagenwissen: Lichtplanung für Privathäuser
Residential Lighting

Privathäuser und -wohnungen gehören zu den gängigen Planungsaufgaben. Doch die Individualität solcher Projekte macht allgemeingültige Ratschläge schwierig. Wir versuchen es dennoch – mit einem Update in Sachen Residential Lighting. Das sollten Sie beachten, wenn Sie die Beleuchtung planen.

Autor Martin Krautter

Jeder Bauherr und Nutzer hat seine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse, jeder Raum eine andere spezifische Funktion: Das macht eine Beleuchtungsplanung für private Wohnbauten, die über das Vorsehen von ausreichend Mittelauslässen, Schaltern und Steckdosen hinausgeht, aufwendiger und weit weniger trivial, als es vielleicht zunächst erscheint.

Auf der einen Seite ergeben sich durch den Technologiewechsel hin zur LED neue, sehr viel größere gestalterische Spielräume als zuvor, was beispielsweise die Integration von Beleuchtung in den Innenausbau oder die Modulation von Helligkeit und Farbe angeht. Auf der anderen Seite setzen Restriktionen durch Substanz, Konstruktion, Materialien und nicht zuletzt Budget auch mit LED der Kreativität gewisse Grenzen.

 

„Die Baukonstruktion bestimmt die Möglichkeiten.“

 

Wann sollte man im Bereich Residential Lighting beginnen, die Beleuchtung zu planen? So früh wie möglich – wird jeder Experte antworten. In der Praxis entscheidet vor allem die Baukonstruktion: Elemente wie Sichtbetondecken oder -wände zwingen dazu, sich bereits vor der Rohbauphase mit Beleuchtung auseinanderzusetzen. Schon Kabelauslässe sind nachträglich nur schwer zu korrigieren, jede Form von deckenintegrierter Beleuchtung benötigt entsprechende Hohlräume in der Schalung.

Kein Zweifel: Die mit präzisen Downlightöffnungen versehene Betondecke ist „hohe Schule“ und erfordert von allen Beteiligten Erfahrung und Umsicht für perfekte Ergebnisse. Auf Einbauleuchten spezialisierte Hersteller bieten oft vorkonfigurierte Systemgehäuse für den Betoneinbau an und geben auch Hilfestellung bei der Planung.

Residential Lighting
Wohnen wie auf der Bühne – inszeniert mit LED-Spots an Stromschienen in einem Privathaus in Roeselare, Belgien. Foto: Delta

Aufbau, Einbau, Schiene

Unkomplizierter ist es, auf Beton oder anderen massiven Bauteilen mit additiven Beleuchtungselementen zu arbeiten – zum Beispiel mit Stromschienensystemen, die Spotlights, aber auch Pendelleuchten tragen können, oder mit einzelnen Leuchten in Aufbaumontage. Doch auch hier muss die Stromversorgung im Voraus geplant werden. Um Einzelleuchten sinnvoll zu platzieren, sollte also schon zum Rohbau die spätere Einrichtung feststehen. Schienensysteme bleiben dagegen bei Anordnung und Ausrichtung von Leuchten weitgehend flexibel.

 

„Stromschienen ermöglichen, die Beleuchtung flexibel auf verschiedene Bedürfnisse anzupassen.“

 

Neben dem weiterhin aktuellen Klassiker, der standardisierten 3-Phasen-Schiene mit Netzspannung, sind heute viele miniaturisierte, meist herstellerspezifische Lösungen auf dem Markt. Gerade im Residential Lighting sind deren reduzierte Querschnitte, Betriebsspannungen und Leuchtenvolumina willkommen. Doch der Bewohner profitiert letztlich nur von der Flexibilität eines Schienensystems, wenn die Leuchtenauswahl stimmt und das System langfristig gepflegt wird.

 

„In der Praxis hat sich bewährt, die Schienen mit etwa einem Meter Wandabstand umlaufend zu montieren.“

 

Die Positionierung der Schienen orientiert sich an der Architektur – in der Praxis hat es sich bewährt, Schienen mit etwa einem Meter Wandabstand umlaufend zu montieren. Dann lassen sich die meisten Beleuchtungsaufgaben im Raum, insbesondere auch die gleichmäßige Flutung von Wänden, von der Schiene aus bewältigen.

Den meisten Spielraum für die Lichtplanung im Bereich Residential Lighting bieten Innenausbauten im Trockenbau, insbesondere mit hohlen Decken. Aktuelle LED-Einbauleuchten bauen in der Regel flacher und erzeugen weniger Wärme als ihre konventionellen Vorgänger, was Platz in der Decke spart.

Guter Blendschutz erfordert allerdings auch bei LED eine gewisse Tiefe – ein Rat, der auch in anderen Situationen gilt, lautet daher: Bemustern und vergleichen, ob der jeweilige Kompromiss zum Projekt passt. Konstruktionen aus Gipskarton eignen sich gerade im Bestand hervorragend, um Licht in den Raum zu integrieren – zum Beispiel mit indirekter Beleuchtung aus Vouten an der Raumperipherie oder mit Downlights in Deckensegeln, ausreichende Raumhöhen immer vorausgesetzt.

Residential Lighting
In Komponenten zerlegt: Weiches Licht aus Vouten, kombiniert mit objekthaften LED-Strukturen, in einem Apartment in Bari. Foto: Vibia

Residential Lighting: Comeback der Pendelleuchte

Zur Gestaltung mit Licht ist das Zitat des deutschen Lichtpioniers Klaus J. Maack aktueller denn je: „Es braucht mehr Leuchten, um einen Raum dunkel erscheinen zu lassen als hell.“

Dies führt zum klugen Grundsatz, verschiedene funktionale Komponenten der Beleuchtung auch auf spezifische Leuchten aufzuteilen: Diffus abstrahlende Leuchtkörper oder Deckenfluter zur Allgemeinbeleuchtung, Einbau- oder Schienenspots für gerichtetes, akzentuierendes Licht sowie objekthafte Leuchten als Blickfang und atmosphärische Dekoration. Wie die einzelnen Lichtkomponenten gewichtet werden, hängt stark vom Charakter des jeweiligen Projekts ab – doch mehrere Funktionen in einer Leuchte zu bündeln, führt meist zu unbefriedigenden Ergebnissen. Wer mit mehreren Komponenten die Beleuchtung planen will, ist also gut beraten.

„Grundsätzlich empfiehlt es sich, für verschiedene Lichtsituationen verschiedene Leuchten auszuwählen – doch LEDs öffnen neue Möglichkeiten.“

Eine Ausnahme von dieser Regel bildet die Gattung der Pendelleuchten, die mit der LED zu einer neuen Blüte gelangt ist. Der Markt bietet inzwischen eine enorme Auswahl an attraktiven Designs, die lichttechnische Funktion – vor allem die blendfreie, direkte Ausleuchtung von Tischflächen – mit prägnanter Gestaltung verbinden: von minimalistischen Röhren in diversen Oberflächen bis zu zarten Körpern aus Glas oder Porzellan, die zusätzlich zur diffusen Allgemeinbeleuchtung beitragen.

Eine weitere neue Leuchtengattung sind mobile LED-Leuchten mit Akku. Solche Instrumente von vornherein mit einzuplanen, gibt den Bewohnern Freiheit und hilft entscheidend mit, die Festinstallation klar und einfach zu halten. Einen hohen Gewinn an Komfort und Gestaltungsmöglichkeiten bringen bereits simpelste Formen der Lichtsteuerung wie Schalterdimmer – allerdings müssen Dimmermodul und LED zusammenpassen.

 

„Programmierte Lichtszenen im Residential Lighting vereinfachen dem Bauherren, stimmige Lichtsituationen zu schaffen.“

 

Wer Lichtszenen programmieren will, braucht entweder eine entsprechend „smarte“ Elektroinstallation wie KNX oder alternativ drahtlos digital vernetzte Leuchten. So kann ein System wie ‚Casambi‘ punkten, das mit Leuchten verschiedener designorientierter Hersteller zusammenarbeitet und diese von Smartphone oder Tablet aus steuert. Das System ‚Hue‘ von Philips dagegen hat seinen Schwerpunkt auf „smarten“ Leuchtmitteln, eignet sich also bestens zur Nachrüstung vorhandener Leuchten.

Residential Lighting
Strahler beleuchten die Wände, formal passende Pendelleuchten den Esstisch beziehungsweise die Küchentheke.
Foto: DesignRaum

Abgestimmte Lichtfarben

Ein heikles Thema bleibt die spektrale Qualität von LEDs. Gibt ein seriöser Hersteller eine warmweiße Farbtemperatur von unter 3000 K und einen sehr guten Farbwiedergabeindex Ra von mehr als 90 an, sollte sich das Licht tatsächlich kaum von Glühlampenlicht unterscheiden.

Darüber hinaus sind LEDs aber auch mit neutralweißen 4000 K bis zu kühlen 6500 K erhältlich. Funktionen wie „Sunset Dimming“ ahmen die für Glühlampen typische Verschiebung der Farbtemperatur ins Warm-Rötliche nach, wenn die Leuchte gedimmt wird; bei „Tunable White“ lässt sich die Farbtemperatur sogar in weiten Bereichen frei wählen.

Wie gut die Lichtfarben verschiedener Hersteller wirklich miteinander harmonieren, zeigt sich im Residential Lighting allerdings oft erst im Rahmen einer Bemusterung.

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