Shigeru Ban, Pritzkerpreisträger mit Büros in Tokio, New York und Paris, hat sich mit zukunftsweisenden Entwürfen aus Holz oder Karton einen Namen gemacht. Die neue Hauptverwaltung für den Schweizer Uhrenhersteller Swatch sowie das benachbarte Swatch- und Omega-Museum konzipierte er als zwei sehr gegensätzliche Gebäude.
An das klassische Volumen des Cité du Temps-Quaders lässt er den verspielten, organisch geformten Körper des Swatch-Gebäudes andocken.
Mit hocheffizienten LED-Lichtwerkzeugen von Erco illuminieren die Lichtplaner von Reflexion AG beide Bauten ihren unterschiedlichen Funktionen entsprechend.
Kardanisch bewegliche Einbaufluter sorgen für eine blendfreie Allgemeinbeleuchtung der Bürobereiche im Verwaltungsbau, während Strahler die wertvollen Exponate im Swatch- und Omega-Museum in der Cité du Temps akzentuiert beleuchten,
Zurückhaltendes Lichtkonzept
„Der organisch geformte Körper des Swatch-Gebäudes wird sowohl funktional für die verschiedenen Nutzungen als auch architektonisch akzentuiert beleuchtet“, erklärt Lichtplaner Roland Block, verantwortlicher Projektleiter von Reflexion AG. „Dabei ist das Lichtkonzept möglichst zurückhaltend und dezent in die Architektur integriert, um diese optimal zur Geltung zu bringen.“
Besonders wichtig war den Planern die blendfreie Allgemeinbeleuchtung mit einer warmweißen Lichtfarbe von 3000K. Dazu wurden Einbaufluter wie Lichtpunkte jeweils mittig in den Waben der Holzgitterkonstruktion installiert.
Blendfreie Beleuchtung
Die Gehäusefarbe der verwendeten ‚Gimbal‘-Einbaufluter wurde an die Farbe der Deckenwaben angepasst. Außerdem wurden alle Leuchten mit einer besonderen Steckverbindung versehen, die sich vor Ort schnell und einfach an die in der Deckenstruktur verlegten Flachbandkabel anstecken ließ.
Die kardanische Schwenkmechanik von ‚Gimbal‘ ermöglicht es, die Lichtkegel in Abstimmung auf die gekrümmte Gebäudehülle präzise auszurichten.
Die blendfreie, über Dali an die jeweilige Tageslichtsituation angepasste Allgemeinbeleuchtung der Büroebenen wird ergänzt durch die indirekte Beleuchtung der Gebäudehülle mit ‚Parscan‘-Strahlern mit Lichtverteilung Wide Flood (ca. 50°).
Cité du Temps: Gekonnt inszeniert
Wo der Verwaltungsbau an den Quader der Cité du Temps andockt, verbindet eine Fußgängerbrücke beide Gebäude miteinander. Hier sorgen ‚Parscan‘-Strahler im Innen- sowie ‚Kona‘-Scheinwerfer im Außenraum für eine spektakuläre Effektbeleuchtung der Architektur.
Im Swatch- und im Omega-Museum, die jeweils eine Etage des Cité du Temps-Gebäudes einnehmen, setzten die Planer auf eine Ausstellungsbeleuchtung mit Stromschienen. ‚Parscan‘-Strahler beleuchten hier die Exponate.
Je nach Ausstellungssituation sind diese mit wechselbaren Spot (ca. 15°) und Flood (ca. 30°) Spherolitlinsen bestückt. Besondere Uhren und Details werden mit enger Narrow- Spot-Lichtverteilung (ca. 6°) inszeniert.
„Für die Beleuchtung in den Ausstellungsbereichen der Cité du Temps haben wir die Lichtfarbe Warmweiß 3 000 K definiert, um die Farbigkeit der Exponate, aber auch die Holzstruktur der Architektur optimal wiederzugeben“, so Lichtplaner Roland Block.
„Dazu haben die Szenografen des Büros Tokyoblue GmbH Akzente in neutralweißer Lichtfarbe mit 4 000 K gesetzt.“ So werden die unterschiedlichen Materialien der Uhren perfekt zur Geltung gebracht.
Mehr zum Projekt
Factsheet
Standort: Nicolas G. Hayek Strasse 2, Biel/CH
Bauherr: he Swatch Group AG, Biel/CH
Lichtplanung: Reflexion AG, Zürich/CH, tokyoblue GmbH, Zürich/CH (Ausstellung in der Cité du Temps)
Architektur: Shigeru Ban Architects Europe, Paris/F mit
Itten + Brechbühl AG, Basel/CH
Ausstellungsarchitektur: Steiner Sarnen Schweiz AG, Sarnen/CH
Produkte: Alle Erco: ‚Gimbal‘, Parscan‘ ‚Quintessence‘, ‚Kona‘, ‚Tesis‘