Wien hat seit einigen Monaten ein Apartmenthaus, das innovative Lösung für die Wohnungsfrage in Großstädten sein kann. BEHF Architects gestalteten die Innenarchitektur.
Das Apartmenthaus ‚District Living‘ mit 832 Ein- und Zweizimmer-Apartments ist nicht nur funktional, sondern auch gut gestaltet. Dazu gehören auch unterschiedliche gemeinschaftlich genutzte Bereiche. Die voll ausgestatteten Apartments und Studentenunterkünfte erstrecken sich vom ersten bis zum 32. Obergeschoss des Hochhauses auf der Wiener Donauplatte. Allesamt verfügen über eine Sanitäreinheit, einen Working Space und eine kleine Kochnische.
Private und öffentliche Bereiche
Die industriell vorgefertigten Module der Sanitäreinheiten wurden vor Ort montiert. Auf den unteren drei Etagen und im obersten Stock befinden sich gemeinsam nutzbare Räume: Vom Lounge Café, Fitnessstudio, Yoga-Raum, Co-Working Spaces, über eine Sky Lounge auf der 33. Etage, bis hin zu einem Secret Garden.
Die Besonderheit ist die Aussicht. Dreidimensionale, gegeneinander versetzte, mit Aluminium verkleidete Fassadenelemente in Wabenform, finden im Inneren ihre Entsprechung in gemütlichen Alkoven. Die so entstandenen Fensternischen laden zum Verweilen ein und bieten eine Fernsicht über die Stadt an: über die Waterfront bis hin zum Stephansdom oder Kahlenberg.
Alkoven im Fenster
Der architektonische Leitgedanke bedient und interpretiert nicht das historische Klischee des Standorts Wien. Er ist ein Spiel der Gegensätze von „ruhig“ und „belebt“: Grundlegend differenziert das amerikanische Immobilienunternehmen Greystar zwischen privaten Rückzugsbereichen, die eine ruhige, helle und klare Atmosphäre erhalten, und öffentlichen Bereichen, die sehr lebendig, vielfältig und bunt gestaltet sind. Beide Bereiche sind Teil der urbanen Kunstkultur der Gegenwart Wiens und von ihr geprägt.
Die privaten Bereiche stehen für Rückzug, Entschleunigung und Konzentration. Hauptgestaltungsmerkmal der Apartments sind die Alkoven im Fenster. Die Materialität beschränkt sich auf drei Hauptmaterialien: Weißer Beton, Holz und Fliesen. Ergänzend erzeugen Leuchten und Dekoration eine wohnliche Gemütlichkeit. Diese Grundmaterialität variiert in ihrer Qualität und Güte je nach Kategorie des Apartments.
Urbanes, modernes gegenwärtiges Wien
Die DC Towers sind ein Ensemble von drei in der Wiener Donau City geplanten Wolkenkratzern. Auf der Donauplatte entstehen neben dem höchsten Gebäude Österreichs, in einer hohen Dichte von Bürogebäuden, inzwischen auch zahlreiche neue Wohnprojekte. An das bestehende Quartier und das Verkehrsnetz angebunden, beherbergt DC Tower 3 auf 33 oberirdischen Geschossen mit mehr als 22800 m² Österreichs größtes Apartmenthaus ‚District Living‘.
Von außen präsentiert sich der, über eine neue Brücke erreichbare, Tower als vom Verkehr umspülte – unterirdisch von der Stadtautobahn, oberirdisch von der Wagramer Straße und U-Bahn – schmale Insel. Direkt an der Donau und mit Blickachse zum Stephansdom gelegen, in prominenter Nachbarschaft zur UNO-City und dem berühmten Harry Seidler Wohnhochhaus, steht er für ein urbanes, modernes gegenwärtiges Wien, das es so bis dato noch nicht gab.
Fakten
Projekt: Apartmenthaus ‚District Living‘, Webseite des Objekts
Standort: DC3 Tower – District Living, Donau-City-Straße 3, 1220 Wien, Österreich
Fertigstellung: Juni 2022
Bauherr: Greystar
Architektur|Innenarchitektur: BEHF Architects, Webseite der Architekten
Fotos: Kurt Hörbst, © Greystar
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