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Wo Sophie Dries Architect das Handwerk zelebriert

Wo Sophie Dries Architect das Handwerk zelebriert
Michel Vivien Boutique

In der Rue du Faubourg St Honore hat Schuhmacher und Designer Michel Vivien seine Pariser Adresse eröffnet. Dieses persönliche Projekt gestaltete Architektin Sophie Dries.

Der Pariser Schuhmacher und Designer Michel Vivien wünschte sich einen besonderen Verkaufsraum für seine Werke, seine Schuhe. Architektin Sophie Dries entnahm einem ersten Gespräch, dass er sich einen Ort wünschte mit unerwarteten Konturen, der jedoch in der Tradition der Handwerkskunst und der edlen Materialien steht. Eine große Holzwelle von 15 m schwingt in dem etwa hundert Quadratmeter großen Laden in doppelter Höhe. Diese Wand aus geriffeltem Nussbaumholz steht im Kontrast zu den straffen Linien des übersichtlichen Volumens. Ein puristischer Zwischengeschossraum lässt eine weitere Etage erahnen.

Handwerk auf hohem Niveau

Der Kassentresen ist ein geschwungener Schleier, der mit handaufgetragenem Blattgold überzogen ist. Gegenüber dieser dreieinhalb Meter hohen Welle aus Nussbaumholz stehen die Kollektionen des Schuhmachers. Sie werden auf einem modularen Set von massiven Holzregalen präsentiert. Jedes vom Tischler handgeformt. Jedes schwebend auf einer Kreidewand. Sophie Dries arbeitet für ihre Galeriemöbel mit erfahrenen Handwerkern zusammen, insbesondere mit Glasmachermeistern von Murano. So entstanden für den Laden von Michel Vivien frei geformte Wandleuchten aus Glaspaste, die mit Messingnieten an der Wand befestigt sind.

Kontrast der Materialien

Der ockerfarbene Betonboden erinnert an den Werkstattgeist, mit dem Michel Vivien und sein Team an seinen Kollektionen arbeiten. Sophie Dries spielt auch gerne mit dem Kontrast zwischen sogenannten edlen Materialien wie Nussbaum, Leder, Blattgold und anderen, roheren Materialien wie patiniertem Metall, handgehobeltem Massivholz oder Beton. Spiegel aus handgeschnitzten und mit Blattgold patinierten Holzrahmen stehen in ihrer monumentalen Version an den Wänden platziert. Sie sind aber auch mit ihren Griffen und Beinen mobil, in ihrer reduzierten Version als Fußspiegel auf dem Boden aufgestellt.

Die Teppiche mit organischen Linien wurden nach Maß aus Eukalyptusfasern (Tencel) mit Moirés, die an Seide erinnern, gefertigt. In ihren Farben sind sie nach einem Gemälde von Michel Vivien jeweils einzigartig. Das Material Leder findet sich an verschiedenen Orten im Laden wieder: am Griff der Eingangstür und des beweglichen Spiegels, an den Schuhregalen und natürlich als Basiselement am Schuh.

Ethik der handwerklichen Arbeit

Eine Reihe von Totemtischen aus Massivholz unterstreicht den Raum. Sie dienen, um Schuhe auszustellen oder als Beistelltisch. Daneben speziell für das Projekt entworfene Bänke. Die Beleuchtungskörper aus vergoldetem Metall von Philippe Hiquily (Galerie Gastou) verweisen direkt auf die Welt der Weiblichkeit. Sowohl Michel Vivien als auch Sophie Dries legen großen Wert auf natürliche Materialien und die Verwendung traditioneller Techniken; so wurde alles für das Projekt von Hand gefertigt. Ihre gemeinsame Ethik der handwerklichen Arbeit und die Betonung der Echtheit der Materialien sind in diesem Raum vereint.

Idee eines zeitlosen französischen Geistes

Mit dem Auge von Gilbert Kann wurden Vintage-Möbel ausgewählt, die der Idee eines zeitlosen französischen Geistes folgen, insbesondere Massivholzhocker von Pierre Chapo, ein monumentaler Glaslüster, geometrische Sessel aus Samt der 70er-Jahre, hölzerne Totems (Galerie Michael Voseller) oder industrielle DCW-Leuchten von Jacques Biny oder Charlotte Perriand.

Eine Reihe von persönlichen Gegenständen aus der Welt von Michel Vivien und antike Stücke interagieren mit den von Sophie Dries entworfenen Keramikvasen. Die Idee ist, sich in einem Raum ohne Prunk wohlzufühlen und mit dem Wesentlichen zu gehen.


Fakten

Projekt: Schuhladen

Standort: 70 Rue du Faubourg St Honore, Paris, Frankreich

Fertigstellung: 2021

Bauherr: Michel Vivien, www.michelvivien.fr

Innenarchitektur: Sophie Dries Architect, Webseite des Büros

Materialien: Nussbaum, Leder, Murano-Glaskunst, Teppiche aus Eukalyptusfasern, Blattgold, patiniertes Metall, handgehobeltes Massivholz, Beton

Möbel (Hersteller): Leuchten von DWC, Beleuchtungskörper aus vergoldetem Metall von Philippe Hiquily (Galerie Gastou), Massivholzhocker von Pierre Chapo, Vintage-Möbel, von Sophie Dries entworfene Keramikvasen

Fotos: Valerio Geraci

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