Die Erweiterung der Erich-Kästner-Schule in Darmstadt von Dasch Zürn + Partner fügt sich als eingeschossiger „Teppich“ in die parkartige Situation ein. Wesentliches Gestaltungskriterium: die Materialwahl im Innen- und Außenraum.
Der Erweiterungsbau stellt sich als flacher, langgestreckter Baukörper dar. Sein Erscheinungsbild wird durch den Wechsel von großflächigen Verglasungen mit außen liegendem Sonnenschutz und geschlossenen Außenwandflächen mit hinterlüfteter Bekleidung bestimmt. Das Dach als „fünfte Fassade“ ist als Regenwasserpuffer und zum Schutz der Dachhaut begrünt.
Wesentliches Gestaltungskriterium
Lediglich die Technikzentrale im Obergeschoss stellt einen punktuellen Hochpunkt dar. Ein ganz wesentliches Gestaltungskriterium stellt die richtige Materialwahl im Innen- und Außenraum dar: Mit seiner hell lasierten Holzbekleidung fügt sich der Erweiterungsbau ganz selbstverständlich in seine Umgebung ein und lädt mit seinem freundlichen Erscheinungsbild Nutzer und Besucher zum Betreten ein.
Auch im Inneren setzen Dasch Zürn + Partner bewusst natürliche und langlebige Materialien ein, die wenige Ausbesserungsarbeiten, z. B. Anstricharbeiten erforderlich machen: mit Ausnahme des Nebenraumblockes sind alle Wände mit hellen Holzpaneelen bekleidet. Für die stark beanspruchten Fußböden der Eingangshalle und Mensa wählten die Gestalter Sichtestrich, für die Unterrichts-, Verwaltungs- und Lehrerbereiche Linoleum.
Gelochte Akustikdecken
Vollflächig abgehängte, gelochte Akustikdecken gewährleisten die gewünschte Raumakustik mit kurzer Nachhallzeit. Um das zentrale Foyer lagern sich drei Nutzungsbereiche: Die Klassenräume mit dazwischen liegenden Differenzierungsräumen gruppieren sich um einen offenen Lern- und Aufenthaltsbereich. Der Lehrer- und Verwaltungsbereich ist zum umgebenden Grün orientiert. Die Mensa lässt sich großzügig zum Foyer öffnen.
Kleine Rückzugszonen und Aktivzonen
Es gibt Freibereiche mit ganz unterschiedlichen Qualitäten: Neben dem zentralen Pausenhof gibt es dezentrale, den Nutzungsbereichen direkt vorgelagerte Freibereiche. Die Freianlagen sind als Bewegungs- und Rückzugsräume mit altersgemäß und pädagogisch orientierter Gestaltung konzipiert. In Abstimmung mit Reinboth Landschaftsarchitekten dachten Dasch Zürn + Partner an verschiedene Zonen: Bereiche für großräumige Bewegungen, kleine Rückzugszonen und modellierte Aktivzonen. Die Oberflächen sind so gestaltet, dass das Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickern kann und nicht in die Kanalisation eingeleitet werden muss. Überschüssiges Niederschlagswasser wird in den Erich-Kästner-See geleitet.
Zu- und Ausgänge
Neben dem Haupteingang, der dem Pausenhof und den Bestandsgebäuden zugewandt ist, gibt es einen separaten Zugang für die externe Nutzung des Mensabereichs. Daneben verknüpfen Dasch Zürn + Partner durch zusätzliche Außentüren die Innenräume mit den direkt vorgelagerten Freibereichen.
Fakten
Projekt: Erweiterung der Erich-Kästner-Schule
Standort: Wickopweg 2, 64289 Darmstadt-Kranichstein
Fertigstellung: 2022
Bauherr: Eigenbetrieb Immobilienmanagement Darmstadt
Architektur: Dasch Zürn + Partner, Webseite des Büros; Team: Joachim Zürn, Bianca Schuh, Astrid Chwoika, Marcello Raff
Fotos: Henrik Schipper Photography, Henrik Schipper
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