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Waechter + Waechter Architekten realisieren Neubau des Stadtarchivs Köln

Historisches Archiv in Köln von Waechter + Waechter Architekten
Video: Stilvolles Ambiente

Die Vision von Waechter + Waechter Architekten war es, ein Bürgerarchiv zu schaffen, in dem das rheinische Bildarchiv integriert ist. Im September 2021 wurde das neue historische Archiv in Köln eingeweiht.

Kurzinterview zur Bauaufgabe. Quelle: db deutsche bauzeitung

Nach dem tragischem Einsturz des Archivs in der Severinstraße im Jahr 2009 entwickelte die Stadt Köln einen Masterplan für den Bau eines neuen Stadtarchivs. In jeder Stadt ist das Archiv eine kommunale Pflichtaufgabe. Das Kölner Archiv ist allerdings mit seiner bewegenden Geschichte besonders, da seine Sammlung Großteile der europäischen Kulturgeschichte widerspiegelt.

Neuer Standort für historisches Archiv

Für den Neubau entschied die Stadt Köln deshalb, das Archiv stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und wählte den Standort am Eiffelwall in unmittelbarer Nähe zur Universität. Im Jahr 2011 gewann das Architekturbüro Waechter + Waechter den von der Stadt Köln ausgeschriebenen, europaweiten Wettbewerb für den Neubau des Archivs. Seine Vision war es, ein Bürgerarchiv zu schaffen, in dem das rheinische Bildarchiv integriert ist. Im September 2021 wurde das neue historische Archiv eingeweiht.

Waechter + Waechter Architekten realisieren Neubau

Herr Prof. Felix Waechter von Waechter + Waechter Architekten erklärt die Herausforderungen beim Neubau des Kölner Archivs: „Ein wesentliches Element des Masterplans der Stadt Köln war die Verlängerung des Grüngürtels. Der Archivneubau als Auftakt zu diesem Grüngürtel war in erster Linie eine städtebauliche Herausforderung, mit dem Ziel, die danebenliegenden Brachflächen als Parkflächen neu zu erschließen. Die typologische Herausforderung beim Neubau bestand darin, der Vision eines Bürgerarchivs einerseits, aber auch den sicherheitstechnischen Anforderungen gerecht zu werden. Und schließlich sollte möglichst wenig Technik zum Einsatz kommen, um die unterschiedlichen klimatechnischen Bedingungen wie Luft, Temperatur und Feuchtigkeit im Gebäude zu integrieren.“

Einsatz von Massivholz

Die Fachbeteiligten entwickelten im weiteren Projektverlauf ein raumakustisches Konzept für die verschiedenen Bereiche des Archivs, in denen die Massivholzrasterdecken und -wände von Hunter Douglas Architectural zum Einsatz kamen. Beim Neubau des Historischen Archivs in Köln ließen Waechter + Waechter Architekten Massivholzrasterdecken und -wände auf 1215 m² installieren. Das Design dieser massiven Decken- und Wandstruktur aus Douglasienholz verleiht den Räumen ein edles und stilvolles Ambiente.

Massivholzrasterdecken und -wände aus Douglasienholz

Die weiß lasierte Douglasie kommt auch im Foyer und in der Garderobe sowie in den Ausstellungsbereichen, Konferenzräumen und Lesegruppenräumen des Historischen Archivs in den Maßen 8-20-20-31 zum Einsatz. (8 Lamellen, 20 mm lichter Abstand, 20 mm Breite der Lamellen, 31 mm Tiefe der Lamellen).

„Das Douglasienholz wurde ausgewählt, weil es weniger Astlöcher als z. B. europäisches Kiefernholz hat“, erklärt Marco Moryson, Projektberater bei Hunter Douglas Architectural Deutschland. Die Idee war es, alle Räume einheitlich in Douglasie auszustatten, so auch Wände, Boden, Fensterrahmen und Tische. Die Integration von verschiedenen technischen Bauteilen in der Deckenkonstruktion musste den Anforderungen an Raumakustik, Brandschutz und Lüftung entsprechen. Dadurch sind an den Decken und Wänden lamellenartige Strukturen entstanden.

Ohne Störung den Lesesaal nutzen

Für die Architekten war es wichtig, die unterschiedlichen Raumbereiche in den Vordergrund zu stellen und nicht die Technik: „Wir haben versucht, die gesamte Haustechnik vertikal zu verlegen und möglichst wenig unter der Decke, um die Höhe in den öffentlichen Bereichen des Archivs nicht einzuschränken. Wände und Decken sind lamellenartig, sodass durch die geöffnete Oberfläche der Raum bedämpft, aber auch gleichzeitig die Luft in den Raum ein- und ausgeführt werden kann. Das Schöne an den Decken ist, dass die
Aufhängekonstruktion nicht sichtbar ist. Es war uns wichtig, dass sich der Besucher im Lesesaal auf das konzentrieren kann, wofür er gekommen ist, ohne Störung durch technische Elemente“, erklärt Prof. Felix Waechter.

Montage, Beleuchtung und Nachhaltigkeit

Die Montage der maßgefertigten Massivholzrasterdecken und -wände erfolgte mit einem Abstand von 20 mm und mit Akustikträgermaterial als Unterlage, sodass ein angenehmes Raumklima für die Besucher entstanden ist. Die vorher zugeschnittenen Revisionsöffnungen ermöglichen einen leichten Zugang zu den Installationen oberhalb des Deckensystems. Das Aufhängungssystem besteht aus Schienen und Clips, die einfach an den Trägern befestigt werden. „Was ich schön finde, ist der Übergang von der Decke zur Wandschräge“, sagt Herr Moryson. „Durch die Montage der Lamellen entgegen der Laufrichtung erhält der Besucher den richtigen Einblickwinkel in die Decke selbst und wird subtil in die gewünschte Richtung gelenkt.“

Die Massivholzrasterdecken und -wände lassen individuelle Rastergrößen zu sowie zusätzliche Beleuchtungen, Belüftungsöffnungen oder Lautsprecher an der Decke. An ausgewählten Stellen im Ausstellungsbereich des Historischen Archivs sind linienförmige Leuchten mit schwenkbaren Köpfen integriert, sodass bestimmte Ausstellungsobjekte unterschiedlich illuminiert und gezielt hervorgehoben werden können. Im Lesesaal wurden Lichtringe wie Kronleuchter abgehängt, die die großen Lesetische illuminieren.


Fakten

Projekt: Neubau historisches Archiv Köln und Rheinisches Bildarchiv, www.stadt-koeln.de

Standort: Eifelwall 5, 50674 Köln

 

Fertigstellung: 2021

Bauherrin: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

Entwurf, Freianlagenplanung, Regalplanung, Ausführungsplanung und künstlerische Oberleitung: Waechter + Waechter Architekten BDA PartmbB, Prof. Felix Waechter, Sibylle Waechter, Webseite des BürosProjektleiter: Stephan Erkel, Michael Kohaus; Team: Kathrin Sattler, Esther Ferreira Lopes, Walter Hein, Denise Finkernagel, Yan Zhang, Todor Nachev

Detailplanung Fassade: Waechter + Waechter Architekten BDA PartmbB mit Werner Sobek Stuttgart AG

Lichtplanung: Licht Kunst Licht AG, www.lichtkunstlicht.com

Ausbau: Jaeger Ausbau GmbH + Co. KG Rhein Main, Wölfersheim, www.jaeger-ausbau.de

Nutzungsfläche: 14490 m² (davon 9035 m² Magazine)

Lesesaal: 30 Leseplätze mit 200 Regalmetern Freihandbibliothek und 70 Fotoschränken

Produkte/Hersteller: Massivholzrasterdecken und -wände von Hunter Douglas Architectural, www.hunterdouglasarchitectural.eu; Regalanlagen von Bruynzeel Archiv und Bürosysteme GmbH, Kleve

Fotos: @ Hunter Douglas Architectural 

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