Die umgebaute Grundschule in Milicz ist ein Teil der alten Bombenfabrik. Port Architekten hatten sich zum Ziel gesetzt, die Gebäudehistorie zu erhalten und gleichzeitig kindgerechte Schulräume zu gestalten. Dabei sollten Architektur und Design ein pädagogisches Element sein.
Details der Fabrik bleiben erhalten
Die vorhandenen Strukturen und Räume blieben weitestgehend erhalten. Beispielsweise dient das erneuerte, über Putz zu sehende Rohrsystem in verschiedener Weise: als Sitz, als Aufhänger, als Ort der Präsentation für Arbeiten der Schüler oder für Ausstellungen und Experimente.
Wände aus Glas – ein Zitat des ehemaligen Industrieglases – versorgen die Gänge mit ausreichend Tageslicht. Das kräftige Gelb setzt dazu farbliche Akzente und leuchtet im Kontrast zu den schwarzen Flächen.
Gemeinschaftsräume
Die Gemeinschaftsräume sollen den Kontakt zwischen den Schülern fördern und die Schulgemeinschaft aufbauen. Es gibt verschiedene, locker verteilte Sitzmöglichkeiten. Kinder brauchen Rückzugsräume genauso wie Treffpunkte im Laufe eines Schultages.
Kantine als Treffpunkt
So hat die Mensa der Grundschule, als Kantine konzipiert, verschiedene Funktionen. Sie ist ein Ort, an dem man miteinander reden, sich selbst versorgen, Hausaufgaben erledigen oder einfach nur essen kann.
Sporthalle grenzt an die offene Gemeinschaftszone
Die sogenannte laute Zone befindet sich als Zwischenebene im ersten Stock. Große Öffnungen in der Wand, mit einem Metallgewebe versehen, trennen diesen Bereich von der danebenliegenden Sporthalle. Spannende Blickachsen ergeben sich hier.
Die Bibliothek funktioniert als Medienbibliothek – ein multifunktionaler Raum, der zum Flur hin offen ist und in den Pausen als Ort der Ruhe und Kreativität genutzt wird.
Gestalterische Details
Der Entwurfsprozess fand in enger Zusammenarbeit mit dem Investor, der KOM Stiftung, statt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit beinhaltete auch die Arbeit mit Kindern, den zukünftigen Schülern der Schule, die in Meetings und Workshops ihre Schule mit Geschichten, Skizzen und Spielen gestalteten.
Möbel polnischer Designer
Ein wichtiger Aspekt war die Implementierung gestalterischer Details aus dem Bereich Architektur und Design. Dafür arbeiteten Port Architekten mit Katarzyna Świętek, Kuratorin für Gebrauchsdesign, Direktorin der Marke Deftrans, zusammen. Sie stattete die Schule mit Möbeln polnischer Designer aus und brachte Elemente ein, die gutes Design und Ästhetik fördern.
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Fakten
Projekt: Grundschule
Standort: Milicz, Polen
Fertigstellung: 2017
Innenarchitektur und Raumplanung: Port Architekten, (Józef Franczok, Marcin Kolanus) www.portinfo.pl
Bauherr: KOM Stiftung
Gebäudefläche: 2280 m2
Produkte: ‚Plopp‘ von Oskar Zieta, Marta Krupińska (Meble Vox), Alicja Patanowska, Magda Gazur, Mariana Grabiński/Fameg (Barhocker in der Kantine), Karol Starczewski und Michał Dumin (nowymodel.org), Katarzyna Okińczyc (Sitzbälle), Tomek Rygalik/Noti (Sessel im Lehrerzimmer), Tomek Rygalik/Not, weitere Einbauten von Port Architekten (Tische und Stühle in der Kantine, Container in Klassenräumen, ‚Animal‘-Bank im Flur)
Fotos: Stan Zajączkowski für Port Architekten