Der Immobiliendienstleister CBRE Netherlands hat für sich selbst ein Headquarter geschaffen. Das unternehmenseigene Designteam verwandelte dazu innerhalb von zwölf Monaten eine 50 Jahre alte, ehemalige Peugeot-Werkstatt im Amsterdamer Stadtteil Schinkel in ein modernes Büroambiente, genannt ‚The Core‘.
Bei der Suche nach einem geeigneten Gebäude, das sich für das kreative Zusammenwirken unter gesunden und nachhaltigen Bedingungen eignet, hatte das Designteam gezielt nach Scheunen oder leerstehenden Restaurants Ausschau gehalten. Es sollte bewusst kein Neubau sein.
Damit versuchten die Macher auch ein Zeichen im eher traditionell geprägten Immobiliensektor zu setzen. Ebenso wichtig war, so Wouter Oosting, Senior Director Workplace Strategy von CBRE Netherlands, dass „wir neue Wege der Zusammenarbeit, auch mit unseren Kunden beschreiten wollten.“
An Arbeitsstilen orientiert
Mit der Verwandlung des Gebäudes entstand gleichzeitig eine neue Arbeitsumgebung, die sich an Arbeitsstilen und nicht an Aktivitäten und Aufgaben orientiert. Das Arbeitsplatzkonzept, die vollständige Renovierung und die Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens oblag komplett dem CBRE-Designteam. Vier unterschiedliche Zonen stehen den Beschäftigten zur Verfügung, die sie je nach persönlichen Vorlieben aufsuchen.
So gibt es eine Bibliothek, in der sie in einer ruhigen Umgebung arbeiten können. Im Cafe treffen sie zum informellen Austausch zusammen. Es eignet sich für spontane oder kurzfristige Treffen mit Kollegen ebenso wie für Gespräche mit Kunden.
Dort gibt es eine Bar, man kann gesunde Kost frühstücken oder Mittag essen und Musik hören. Die eigentlichen Arbeitsplätze im so geannnten Workshop sind dem fokussierten Arbeiten vorbehalten. Hier stehen Tische verschiedener Ausführungen und Größen bereit.
Ideen rund um Gebäudeservice
Im Client Lab kommen Kollegen zusammen oder entwickeln mit Kunden Ideen rund um Gebäudeservices. Die Flächen lassen sich dank der flexiblen Wände halb offen oder halb geschlossen gestalten. Die Zone steht für Events zur Verfügung. Das zeigt, dass künftige Nutzungen auch in Bestandsgebäuden möglich sind.
Bei allen planerischen Überlegungen standen die Menschen im Mittelpunkt. „Die Innenarchitektur unterstützt diese Philosophie, ohne dass der Charakter des Gebäudes verloren geht“, sagt Ramon Beijen, Kreativdirektor von CBRE Netherlands.
Dass ‚The Core‘ seine ursprüngliche Nutzung nicht verleugnet, zeigt sich an erhalten gebliebenen markanten Elementen wie den Shed-Dächern. Durch sie fällt viel Tageslicht in die Halle. Transparenz entsteht durch eingestellte Glaskuben und Gewächshäuser. Eine Vielzahl an Pflanzen trennt die hintereinander gereihten Workbenches und unterstreicht die naturnahe, gesunde Atmosphäre.
Gesundheit und Nachhaltigkeit
Mit dem Unternehmensgebäude wollte sich CBRE Netherlands auch in Sachen Gesundheit und Nachhaltigkeit profilieren. Dabei orientierte sich das Designteam nicht nur an den Kriterien des LEED (Leadership in Energy and Environmental Design), sondern erfüllte auch die Vorgaben des Well Building Standards.
Dieser ist der weltweit erste Zertifizierungsstandard für Gebäude, der sich ausschließlich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen fokussiert. Er konzentriert sich auf sieben Kategorien: Luft, Wasser, Licht, Nahrungsmittel, Leistungsfähigkeit, Komfort und geistige Gesundheit.
Die Besonderheit liegt darin, dass die Zertifizierung nicht einmalig erfolgt, sondern alle drei Jahre wiederholt werden muss. Das soll sicherstellen, dass das Gebäude für seine Nutzer auch weiterhin zu Gesundheit und Wohlbefinden beiträgt.
WELL Building Standard
Vor allem für Büroimmobilien eignet sich der Standard. Er soll durch eine gesunde Arbeitsatmosphäre dazu beitragen, Mitarbeiter zu binden, Fehlzeiten zu reduzieren, die Zufriedenheit zu steigern und die Produktivität zu erhöhen.
Diese Ziele verfolgt auch CBRE mit ‚The Core‘, das Platz für etwa 300 Beschäftigte bietet. Das reicht aus, weil viele bei Kunden, unterwegs oder zu Hause arbeiten. Dennoch ging am neuen Amsterdamer Hauptsitz kein Weg vorbei. Denn die Mitarbeiterzahl war von 2011 bis 2019 von 240 auf über 600 angestiegen.
Wohlbefinden für Beschäftigte
Die Beschäftigten wissen am jetzigen Standort die Vielfalt der Räume und deren Nutzungsmöglichkeiten zum kreativen Arbeiten zu schätzen. Davon ist Beijen überzeugt. Ihm und seinem Team kommt zugute, dass sie sich auf jahrelange Erfahrungen beim Entwerfen von Innenräumen für große Marken stützen konnten; „Unser Headquarter bietet einen Ort, an dem wir auf unserem Weg fortschreiten, unterschiedliche Teams zusammenzuführen.“
Nicht umsonst erhielt CBRE für ‚The Core‘ im Februar dieses Jahres den Frame Award in der Kategorie „Large Office of the Year“.
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