Am Rande des kleinen Ortes Le Brassus, abgeschieden in einem Hochtal des Schweizer Jura gelegen, eröffnet am 25. Juni 2020 das Musée Atelier Audemars Piguet. Das Museum befindet sich am historischen Ort, an dem im Jahr 1875 die Luxusuhrenmarke Audemars Piguet gegründet wurde.

Das spiralförmige Gebäude ist eingebettet in die umgebende Landschaft und hat gebogene Wände aus tragendem Glas. Fließende Übergänge prägen die Ausstellung.

Musée Atelier Audemars Piguet
In den lichtdurchfluteten Neubau hat Atelier Brückner einen fließend getakteten Parcours gelegt. Er startet im historischen Gebäude und führt von dort im Uhrzeigersinn, sanft abfallend bis ins Herz der Spirale, um dann gegenläufig wieder anzusteigen.
Die Besucher erleben den Parcours im Musée Atelier Audemars Piguet als ein Kontinuum mit klar definierter Erzählstruktur. Jedes Kapitel hat seine eigene gestalterische Sprache und wird von einer mechanischen Skulptur oder einem künstlerisch gestalteten Anschauungsobjekt, eingeleitet.

Die Vitrinen sind präzise in der Architektur verortet. Ihr Erscheinungsbild ändert sich je nach Erzählabschnitt und architektonischer Anforderung. Prägende Materialien sind neben Glas: Messing, gebleichte Esche und glänzend schwarzer Lack als Oberflächenbeschichtung.
Geschichte wird lebendig

Der Einstieg in die Ausstellung im Musée Atelier Audemars Piguet erfolgt über die Historie. Ein dreidimensional gestalteter Stammbaum gibt Überblick über die Familien Audemars und Piguet und das familiäre Zusammenspiel bei der Uhrenproduktion.

Musée Atelier Audemars Piguet: Über 300 Zeitmesser – jeder für sich ein Unikat und Superlativ – zeigt die Ausstellung. Den Auftakt bilden frühe Werke der Uhrmacherkunst. Die Präsentation erfolgt in schwarzen Showcases, die an kantiges Eisenerz erinnern.
Nach den „Ersten Uhrmachern“ geht es um das „Mechanische Herz“ der Uhren, veranschaulicht durch mechanische Modelle. An ihnen kann der Besucher das technische Zusammenspiel einzelner Komponenten selbst erproben.

Mit diesem Wissen nähert sich der Besucher den „Komplikationen“ im Herzen der Spirale. Sie sind der Markenkern des Unternehmens. Die bekanntesten Komplikationen, die seit jeher mit dem Namen Audemars Piguet verbunden sind, nämlich „Astronomie“, „Schlagwerk“ und „Chronograph“, stellen feine mechanische Anschauungsobjekte vor.
As times goes by

Im Bereich „Designing Time“ mit ihren hängenden Vitrinen und Plakatreproduktionen, geht es um Uhren als Ausdruck ihrer Zeit von der Belle Epoche bis ins 21. Jahrhundert.

An einer Werkbank kann der Besucher die technischen wie gestalterischen Aspekte und den Designprozess nachvollziehen, beispielsweise Oberflächen mit feinem Schmirgelpapier bearbeiten und winzige Schrauben in eine Metallplatte drehen.
Nicht zuletzt in diesem Moment wird klar, was die professionellen Uhrmacher leisten. Der Parcours im Musée Atelier Audemars Piguet endet in einer Inszenierung der gefragtesten Meisterwerke von Audemar Piguet.
FACTSHEET:
Projekt: Musée Atelier Audemars Piguet
Standort: Le Brassus, Schweiz
Bauaufgabe: Generalplanung, Ausstellungsgestaltung und Szenografie
Eröffnung: 25. Juni 2020 (geplant)
Bauherr: Audemars Piguet SA
Lichtplanung: LDE Belzner Holmes
Architektur: BIG (Bjarke Ingels Group)
Szenografie: Atelier Brückner
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