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Shades of Black: Das Kopenhagener Retreat The Krane - md-mag

Chancen des Städtewandels
Shades of Black – The Krane

Shades of Black – The Krane
Das Retreat The Krane im Kopenhagener Industriegebiet vom Architekturbüro Arcgency. Foto: ©Rasmus Hjortshøj, Coast Studio
In Zeiten urbaner Verdichtung gewinnen ungewöhnliche Orte neues Potenzial: Das im Norden Kopenhagens gelegene Hafenareal Nordhavn rückt seit geraumer Zeit in den Fokus der dänischen Hauptstadt. Jüngster Coup ist das Retreat The Krane.

Das Kopenhagener Industrieareal Nordhavn ist geprägt von großmaßstäblichen Lagerhallen, Speichern und dem rauen Charme der See. An diesem Ort entstehen neue Bauprojekte; das Gebiet ist im Wandel. Bereits Jørn Utzon hatte 1987 hier ein Gebäude für die dänische Designfirma Paustian erbaut, das 2010 von seinem Sohn erweitert wurde. Einer der Protagonisten der neu entstandenen Hafenbauten ist Klaus Kastbjerg, mit dessen Projekt ‚The Silo‘ die Architekten von Cobe gerade ein Getreidesilo zu Wohnungen konvertierten. Seine jüngste Vision, einen Hafenkran in ein luxuriöses Retreat zu verwandeln, ist nun ebenfalls Wirklichkeit geworden.

The Krane nennt sich schlicht das Projekt, das von den Kopenhagener Architekten Arcgency unter Leitung von Mads Møller gemäß dieser Idee umgesetzt wurde. Bereits für frühere Vorhaben hatten Auftraggeber und Architekt zusammengearbeitet und beispielsweise Bürogebäude aus gebrauchten Schiffscontainern auf dem Hafengelände errichtet. Ein unmittelbar am Hafenbecken positionierter Transportkran schafft nun durch Plattformen und eingehängte Raumelemente ungeahnte architektonische Qualitäten inmitten eines Industriegebietes. Auf und in ihm lassen sich nicht nur Besprechungen in inspirierender Umgebung abhalten, man kann den atemberaubenden Blick und minimalistischen Luxus auch mit allen Sinnen als „Ein-Raum-Hotel“ genießen.

Subtile Nuancen

Als privates Retreat bietet The Krane in luftiger Höhe für zwei Personen eine Lounge, eine Küche und ein Schlafzimmer, eine Terrasse und ein Spa. Das Betreiberkonzept lässt unterschiedliche Konstellationen zu, die Räume können einzeln oder als Paket, für private oder geschäftliche Anlässe gemietet werden. Bis hin zu einem Elektroauto-Flughafen-Shuttle und dem persönlichem Conciergeservice sind alle Bausteine für eine perfekte Dienstleistung mitgedacht.

Die Reinkarnation des alten Kohlekrans wird optisch dominiert von der Farbe Schwarz. Dies nicht nur als Reminiszenz an seine frühere Aufgabe, sondern auch um die Ausblicke auf die wechselnden Lichtstimmungen über dem Meer und die Hafenumgebung eindrücklich zu inszenieren. Doch Schwarz ist nicht gleich Schwarz, betont Mads Møller: „Es gibt hunderte verschiedene Schwarz-Schattierungen.

Je nach Tageszeit entstehen zahlreiche feine Nuancen.“ Die edlen Oberflächen aus schwarzem Leder, Stein und Holz vermitteln eine Atmosphäre von Luxus und Understatement. Die Dielen aus Douglasie, die als Wände, Decken und Böden die Räume durchziehen, sind schwarz geölt, die Maserung schimmert unterschiedlich je nach Lichteinfall. Die Möblierung wie Bett und Küchenzeile sind als fester Bestandteil in die Wände integriert. Im Gegensatz zu den dunklen Oberflächen des Krane Room, empfängt das darunterliegende Spa mit einer hellen Steinzeugoberfläche und einer komplett verglasten Außenwand. Diese wird besonders im skandinavischen Winter ihren Charme entfalten, wenn man in einer der Badewannen oder in der Sauna mit Panoramablick entspannt.

Alte und neue Stahlträger wurden ebenfalls mit schwarzem Anstrich versehen. Die Bauteile der ursprünglichen Konstruktion wurde mit dem für die Umnutzung notwendigen Tragwerk ergänzt. Im Außenbereich erhielten sie einen hochseefesten salzbeständigen Anstrich, im Innenbereich eine wasserbasierte Farbe. Die besonderen Anpassungen der Räume an die bestehende Struktur und die hochwertige Ausstattung machten den Bauprozess aufwändig und eher zu einer Art Produktentwicklung als zu einer klassischen Baustelle, wie der Architekt erläutert.

Der ungewöhnliche Ort bietet ein ganz besonderes Raum- und Architekturerlebnis. Angefangen beim an eine Zugbrücke erinnernden Zugang, der den Besuchern das Gefühl vermittelt, den festen Boden hinter sich zu lassen, bis zu der höchsten Terrasse, auf der man den Blick zum endlosen Horizont schweifen lässt.

Die ständig wechselnden Stimmungen von Himmel, Licht und Reflexionen des Wassers machen jeden Aufenthalt im The Krane einzigartig. Nicht nur der große Maßstab des Hafens, auch die kleinen Details der Ausstattung spielen perfekt zusammen und schaffen einen Ort für die Sinne, der Luxus neu definiert.


FACTSHEET

Projekt: The Krane

Architekten: Arcgency, Kopenhagen

www.arcgency.com
Standort: Skudehavnsvej 1, 2150 Nordhavn, Kopenhagen

Auftraggeber: Klaus Kastbjerg

Planungszeitraum: 2015 bis 2017

Planungsbeteiligte: Rambøll (Tragwerksplanung); Steensen Varming (Energieplanung)

Ausführende: Anton Stenberg (Maurerarbeiten);
Bram (Elektroinstallation); Finni design (Polsterungen);

Gipcon (Stahlarbeiten); Hyld kbh (Tischlerarbeiten);

Kim Andersen (Verglasung)

Fläche: 166 m² + 120 m² Terrassen; Krane Room 40 m²; Lounge 7 m²; Spa 34 m²; Glass Box (Empfang und Besprechungsraum) 40 m²; Empfang, Küche und Storage (Boden-Container) 45 m²

Materialien:

Decke, Wand, Boden: Holzdielen von Dinesen;
Fenster von Krone

Sanitär: Duravit, Vola

Möblierung: Kuratiert von Jonas Bjerre-Poulsen
von Menu; Betten von Carpediem

Textilien, Vorhänge: Kvadrat

Beleuchtung: Anker & Co.

Ventilation: Inventilate

TV und Audio Systeme: Bang & Olufsen

Elektromobilität: BMW i3


Im Fokus

Der Besprechungsraum ‚The Glass Box‘ im alten Kohlekran bietet bis zu 20 Personen Platz. Ebenso spektakulär ist die Raumwirkung des „Ein-Raum-Hotels“.
www.thekrane.dk


Autorin
Christiane Sauer

Die Architektin und Materialspezialistin lehrt als Professorin für Textil- und Flächendesign an der Weissensee Kunsthochschule Berlin. www.formade.com www.luelingsauer.com


Opportunities in a changing city

Shades of Black

In times of urban densification, unusual locations gain new potentials. For some time now, the Nordhavn harbor area in the north of Copenhagen has been the focus of growth in the Danish capital. The latest coup is ’The Krane‘ retreat.

Author Christiane Sauer

Nordhavn, an industrial area in Copenhagen, is characterized by large-scale warehouses, storehouses and the rough charm of the sea. It is a place where new building projects are realized, a quarter undergoing change. Back in 1987, Jørn Utzon had already built a new facility for the Danish Paustian design studio, which was enlarged by his son in 2010. One of the protagonists of the new harbor buildings is Klaus Kastbjerg. His most recent vision was to transform a harbor crane into a luxury retreat, and this has now become reality.

The project is called simply ‘The Krane’. It was implemented in accordance with this idea by Copenhagen architects Arcgency under the direction of Mads Møller. Client and architect had already worked together on previous projects – they realized, for instance, an office building with recycled shipping containers in the harbor area. Now a transport crane, positioned directly adjacent to the harbor basin, provides undreamt-of architectural qualities in the heart of an industrial quarter by using platforms and inserted spatial elements. On it and in it not only meetings can be held in an inspiring environment. You can also enjoy the breathtaking view and minimalist luxury with all your senses as a “one-room-hotel”.

Subtle nuances

At a lofty height the space can be used as a private retreat for two persons, comprising a lounge, a kitchen, a bedroom, a terrace and a spa. The marketing concept permits various configuration; the rooms can be booked singly or as a package, for private use or business events. Right down to an airport shuttle by an electric car and the bespoke concierge service, all components of a perfect service have been conceived in advance.

The reincarnation of the old coal crane is visually dominated by the color black. Not only is this reminiscent of its former function but it is also intended to enact the views of the changing lighting moods over the sea and the harbor environment in an impressive way. But Mads Møller emphasizes that black is not just black: “There are hundreds of different shades of black. Depending on the time of day, you can see so many subtle nuances.” The surfaces of the up-market materials used here, leather, stone and wood, convey an atmosphere of luxury and understatement. The Douglas-fir boards which you can see everywhere as walls, ceilings and floors, are oiled and black, and depending on light incidence the grain of the wood gleams in different ways. The furnishings, such as the bed and the kitchen unit, are integrated in the walls as fixed components. The dark surfaces of the ‘Krane Room’ are contrasted by the spa below that welcomes visitors with bright stoneware surfaces and a fully glazed outer wall. This will display all its magic especially in the Scandinavian winter, when you relax in one of the bathtubs or in the sauna and enjoy the panoramic view.

The old and new steel girders were painted black, too. The parts of the original construction were complemented by the supporting structure needed for the new use. On the outside, they were given a seawater-proof salt-resistant coating, and a water-based paint on the inside. The architect explains that, because of the specific adjustments of the rooms to the existing structure and the high-quality outfitting the building process was quite elaborate, thus making the project more of a kind of product-development process than a classical construction-site activity.

The unusual location offers a very exceptional spatial and architectural experience. Right from the access point, which is reminiscent of a drawbridge and conveys to visitors the feeling of leaving terra firma behind, up to the highest terrace from where visitors can let their eyes drift off to the infinite horizon.

Each stay there is unique thanks to the constantly changing moods of sky, light and reflections of the water. Not only the harbor‘s immense size but also the little appointment details make for a perfect combination. Together they create a mecca for the senses, luxury redefined.

FACT SHEET

Project: The Krane

Architects: Arcgency, Copenhagen

www.arcgency.com

Location: Skudehavnsvej 1, 2150 Nordhavn, Copenhagen

Client: Klaus Kastbjerg

Planning period: 2015 to 2017

Planning partners: Rambøll (structural engineering); Steensen Varming (energy planning)

Implementing companies:

Anton Stenberg (masonry work);

Bram (electrical installation);

Finni design (upholstery work);

Gipcon (steel consruction);

Hyld kbh (carpentry work);

Kim Andersen (glazing)

Floor area: terraces 166 m² + 120 m²; Krane Room 40 m²; Lounge 7 m²;

Spa 34 m²; Glassbox (reception and consulting room) 40 m²;

reception, kitchen, storage

(ground container) 45 m²

Materials:

Ceiling, wall, floor: floor boards by Dinesen, windows by Krone

Sanitary fittiings: Duravit, Vola

Furnishings: curated by Jonas Bjerre-Poulsen of Menu;

beds from Carpediem

Textiles, curtains: Kvadrat

Lighting: Anker & Co

Ventilation: Inventilate

TV and audio systems:

Bang & Olufsen

Electric mobility: BMW i3

Christiane Sauer

Author

She is an architect and material specialist and teaches as professor of textile and surface design at Weissensee Kunsthochschule Berlin. www.formade.comwww.luelingsauer.com

 

Interview with Mads Møller, Arcgency

Describe your design philosophy:
In the making of architecture, a high percentage of the worlds resources are used. As architects, it is our responsibility to create a better world, with better cities without exploiting nature.
At Arcgency we design and build sustainable architecture by using new building methods and always thinking of life-cycle and reusability. We have a strong belief, that better design last longer and creates less waste.

How do you find your inspirations?

Completely depends on the project. We finde inspiration when we start developing program and start dialog with a client.

What project was the most important one for the evolution of the office – and why?
The Stack project. A moveble, and our own office, office ebuild by using old containers. It gave us an insight in reusability and understanding of architecture and building as product.

What did the challenge consist of?
Making the crane look like a crane but changing the program to being a sensory experience.

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