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Stehen statt sitzen

Rauminstallation zwingt zum Umdenken
Stehen statt sitzen

In einem Amsterdamer Kunstraum können Besucher am eigenen Körper erfahren, wie es sich im Stehen in verschiedenen Positionen arbeiten lässt. Mit ihrer begeh- und bestehbaren Installation wollen die Künstler und Architekten dazu auffordern, das Thema „Arbeitsumgebung“ neu und radikal zu denken.

Mithilfe der Rauminstallation The End of Sitting der Künstlerin Barbara Visser und RAAAF (Rietved Architecture-Art- Affordances) in Amsterdam sollen Menschen Erfahrungen mit einer völlig neuen Büroumgebung machen. Wie ein Felsen wirkt das Gebilde mit seinen Vorsprüngen, Absätzen, Einschnitten und Höhlen im neuen Amsterdamer Ausstellungsraum Looiersgracht für Kunst und Wissenschaft. Die Macher verstehen ihre Installation nicht als direkte Antwort auf die negativen Auswirkungen des stundenlangen Sitzens im Büro. Vielmehr betrachten sie diese als radikales Angebot, damit den Besuchern bewusst wird und sie sich aufgefordert fühlen, über die Büroumgebung an sich nachzudenken. Denn die Künstler sind der Meinung, dass in unserer Gesellschaft sämtliche Umgebungen für das Sitzen geschaffen wurden. Gleichzeitig lasse sich aus medizinischen Forschungsergebnissen schließen, dass zu viel Sitzen zu gesundheitlichen Problemen führt. Die Installation bewegt sich an der Schnittstelle zwischen visueller Kunst, Architektur, Philosophie und Empirischen Wissenschaften. Im Konzept von Visser und RAAAF gelten der Stuhl und der Schreibtisch nicht mehr als unantastbare Startpunkte räumlicher Überlegungen. Stattdessen bietet ihre begehbare Skulptur die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Stehpositionen einzunehmen. Diese Arbeitsumgebung markiert den Beginn einer experimentellen Erprobungsphase, um die Facetten eines radikalen Wandels der Arbeitswelt zu entdecken, sagen die Initiatoren. Erste Untersuchungsergebnisse des Psychologen Dr. Rob Withagen vom Zentrum für menschliche Bewegungswissenschaften an der medizinischen Fakultät der Universität Groningen scheinen ihnen recht zu geben. Er und sein Team beobachteten, auch mithilfe von vier Kameras, wie die Menschen die gebaute Stehlandschaft nutzen. Sie zählten die verschiedenen Positionen und ermittelten den Grad der Produktivität im Vergleich zu herkömmlichen Open-Space-Umgebungen. Die Testpersonen berichteten, dass sie den Felsen als angenehmeren und ihrem Wohlbefinden zuträglicheren Arbeitsort empfinden als den gewohnten. Sie gaben zudem an, dass sie nachher energiegeladener waren, obwohl sich ihre Beine müder anfühlten. Endgültige Ergebnisse der Studie von Withagen sollen im kommenden Frühjahr vorliegen.

Fakten:
Projekt: Installation The End of Sitting
Standort: Kunstraum Looiersgracht 60 (Soraya Notoadikusumo, Nadine Snijders), Amsterdam, Niederlande
Konzept: Barbara Visser, RAAAF (Rietveld Architecture-Art-Affordances, eine Organisation an der Schnittstelle zwischen Kunst, Architektur und Wissenschaft)
Installation: Ronald Rietveld, Erik Rietveld, Arna Mackic
RAAAF-Studio-Unterstützung: Clemens Karlhuber, Bastiaan Bervoets, Elke van Waalwijk van Doorn, David Habets, Mees van Rijckevorsel, Marius Gottlieb, Janno Martens
Produktion: Landstra & de Vries, unterstützt von Schaart Adventures mit Unterstützung von: Mondriaan Fund, Stichting DOEN, The Amsterdam Fund for the Arts (AFK), Looiersgracht 60, The Netherlands Organisation for Scientific Research (NWO)
Fotos: Jan Kempenaers
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