Mit mehr als 650 Mitarbeitern aus 23 Nationen arbeitet das Büro für Integrale Planung ATP architekten ingenieure seit über 40 Jahren in multidisziplinären Strukturen. Architekten, Tragwerksplaner und Ingenieure für die technische Gebäudeausrüstung planen unter einem Dach. Die Zentrale des Büros liegt unweit des Hauptbahnhofs in Innsbruck. Als sich die Option eröffnete, eine weitere Etage im Haus zu belegen, nutzte man die Chance und entwickelte mit dem Beratungsunternehmen M.O.O.CON das ‚Büro der Zukunft‘. Ein Prototyp, der als Blaupause für die weiteren acht Standorte des Unternehmens in Wien, Berlin, München, Frankfurt, Zürich, Zagreb, Budapest und Moskau dienen soll.
Idealtypische Arbeitswelt
Damit die Gestaltung des neuen Büros nicht einfach „von oben” entschieden wurde, sondern die Beschäftigten dahinterstehen sollen, wurden externe Berater involviert.
Ein interdisziplinäres Team arbeitete die Konzeption einer idealtypischen Arbeitswelt für Integrale Planung bei ATP als Zielsetzung aus. Neben der Optimierung des Flächenverbrauchs pro Mitarbeiter/in sollte das Geschoss auch auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Plan beinhaltete Schritte wie weg vom Einzelbüro, hin zum Großraumbüro, die hierarchielose Platzierung der Führungsebene im Team sowie integral zusammengefasste Projektgruppen.
Die Fläche unterteilt sich in drei Zonen: Gruppen-, Projekt- und Kernflächen. Das Herzstück der neuen ATP-Arbeitswelt bildet der „Modellierraum“. Eine große Projektfläche ermöglichte es den Projektteams, ihre digitalen Gebäudemodelle auf großen Flachbildschirmen zu visualisieren.
Quiet Booths
Die verbindende mittlere Zone für eine gruppendynamische Kommunikation und Integrale Planung bietet formelle und informelle Besprechungsräume, eine Lounge, Rückzugsnischen und eine kleine Küche. Dabei wurden die Kommunikationsbereiche flexibel, räumlich unterschiedlich bespielbar, gestaltet. Neben einem modularen System bestehend aus 4er- und 6er-Besprechungsräumen legte ATP als familienfreundliches Unternehmen auch großen Wert auf „Quiet Booths“: Gemütliche Einzelkojen und informelle Besprechungsbereiche bieten den Mitarbeiter/innen genügend Raum für Privatgespräche.
Workbenches
Südlich und nördlich der Mittelzone befinden sich gleichwertige, offene Bürostrukturen. Im simultanen und interdisziplinären Zusammenspiel planen Architekt/innen, Tragwerksplaner/innen und Ingenieur/innen der TGA an sogenannten höhenverstellbaren „Workbenches“.
Pflanzen für gutes Klima
Weiße, matte Möbel, automatisch bewässerte Blumenwände, warme Holzelemente, Akustikdecken und Teppichböden stellen neben schadstoffarmen Baumaterialien das Wohlbefinden, den Komfort und die Gesundheit der Mitarbeiter sicher.
Durch Einbindung einer intelligenten Lichtsteuerung wurde die Beleuchtung automatisch an den tatsächlichen Tageslichteintrag adaptiert. In Zusammenarbeit mit den Lichtplanern von Bartenbach lighting design entwickelte ATP eine sensorisch gesteuerte, energieeffiziente LED-Lichtlösung mit Schwarmtechnologie und einer Mikropyramidenoptik.
Schlicht und hochwertig
Das Büro besticht gemäß der Corporate Identity von ATP durch Designqualität und eine reduzierte Farbwelt. Die Qualität des Designs äußert sich eher in einer schönen Detailausführung als in Überdekorationen, ATP bleibt schlicht und hochwertig. Es dominieren die Farben Weiß, Grau, Grün sowie Holz.
Der gesamte Prototyp wurde von der Ausschreibung, über den Abbruch, die Fertigstellung und den Umzug innerhalb von drei Monaten realisiert.
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Fakten
Projekt: ATP Büro der Zukunft
Standort: Heiliggeiststraße 16, 6010 Innsbruck, Österreich
Bauherr, Innenarchitekt und integrale Planung: ATP architekten Ingenieure, Innsbruck, www.atp.ag
Projektleitung: DI Klaus Hessenberger
Fertigstellung: 2015
Bürofachhändler: Hali Büromöbel
Bedarfsanalyse: M.O.O.CON, www.moo-con.com
Lichtplaner: Bartenbach lighting design
Anzahl der entstandenen Arbeitsplätze: 42
Fläche: 636 m2
Beleuchtung: Beleuchtungsanlage von ZG Lighting Austria
Mobiliar und Einbauten (Auswahl): Teppichboden von Vorwerk; Akustikdecke von Trimmel Innenausbau; Beschattung von Dolenz Gollner Sonnenschutztechnik; bewachsene Wand von Florawall; Vorhänge von Mark Wohndesign; Einbaumöbel / Büromöbel von Hali Büromöbel; bewegliches Mobiliar von Proform
Fotos: Olaf Becker für ATP