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Studio Perspektiv wandeln Heizwerk zum Coworking Center um

Heizwerk wird Coworking Center von Studio Perspektiv
Revitalisierung eines Industriedenkmals

In Bratislava gibt es nur noch wenige Gebäude mit Industriegeschichte. Noch weniger haben eine Funktion in der heutigen Zeit. Ein Industriedenkmal, das funktionalistische Heizwerk des Architekten Dušan Jurkovič, erhielt eine Revitalisierung. Martin Paško und DF Creative Group und Studio Perspektiv gestalten den Industriebau zu einem modernen Coworking Center Base4Work um.

Das Heizwerk in Bratislava ist ein sehr spezifischer Raum, für den schon seit Langem nach einer neuen Funktion gesucht worden war. Die Vision war es, durch die Revitalisierung des Gebäudes, einen inspirierenden und vielfältigen Arbeitsbereich zu schaffen, der verschiedenen Nutzergruppen – von Firmenkunden bis hin zu Start-ups und Freiberuflern – eine eindrückliche Umgebung in einem nationalen Kulturdenkmal bietet. Der Wettbewerbsvorteil von Coworking Spaces liegt oft in ihrer Einzigartigkeit, weshalb der Investor zusammen mit dem Architekturbüro Studio Perspektiv beschloss, diese Idee auch in diesem Industriedenkmal umzusetzen.

Bei der Renovierung achtete Martin Paško darauf, dass die ursprünglichen Teile des Industriedenkmals sichtbar bleiben und die Handschrift des slowakischen Architekten Dušan Jurkovič so weit wie möglich erhalten bleibt. Sein Werk erhielt jedoch eine Neuinterpretation.

Im Kontext des Industriedenkmals

„Bei der Gestaltung des Innenraums des Coworking Space haben wir den Kontext des ursprünglichen Industriedenkmals und des neuen Gebäudes berücksichtigt. Wir haben versucht, das Heizwerk zu ergänzen und uns sowohl im Stil als auch in der Geometrie der neuen Elemente auf dieses zu beziehen. Außerdem wollten wir sicherstellen, dass sowohl die neuen als auch die ursprünglichen Teile klar erkennbar sind – wir wollten das Originalwerk nicht imitieren“, so die Architekten Ján Antal und Barbora S. Babocká von Studio Perspektiv.

Im Inneren der Kessel- und Turbinenhalle errichtete Studio Perspektiv ein neues fünfstöckiges Gebäude, das neue Coworking-Space-Räumlichkeiten schafft. Andere industrielle Elemente des Heizwerks wurden genutzt, um der Geschichte Respekt zu zollen – Betontrichter dominieren den gesamten Innenraum. Viele Originalelemente wurden erhalten, wie z. B. ein restaurierter Kran auf dem Gelände, denkmalgeschützte Kohlebunker, Stahlkonstruktionen, Originalfensterrahmen oder Originalziegelwände. Der ursprüngliche Kran bildet die atypische offene Decke des Gemeinschaftsbüros.

Hauptarchitekt des Umbaus ist Martin Paško und DF Creative Group, zu deren Arbeit auch die Neuinterpretation des Eingangs zählt. Das auf den Schutz und die Rekonstruktion von Denkmälern spezialisierte Büro Pamarch hat die Renovierung der Gebäudehülle betreut.

Studio Perspektiv weckten das Heizwerk zum Leben

Insgesamt entstanden im Heizwerk 3900 Quadratmeter flexible Arbeitsfläche mit einer Kapazität von etwa 450 Plätzen. Studio Perspektiv arbeitete mit der gleichen Typologie von Arbeitsplätzen wie in dem ersten Coworking Space in Prag. Man entwarf ein Konzept für hochwertige Arbeitsplätze, das die Authentizität der Umgebung widerspiegelt.

Die große Vielfalt entspricht auch den Anforderungen des breiten Spektrums von Nutzern. Auf jeder Etage gibt es feste Schreibtische, Hot Desks, Einzelbüros, eine Telefonzelle, einen Workshopraum und Besprechungsräume mit einer Kapazität von vier bis 18 Personen. Die Kunden können tagsüber auch die Gemeinschaftslounges oder die attraktive Meeting- und Networking-Zone nutzen.

Folklore in einem minimalistischen Konzept

Das gemeinschaftliche Zentrum des gesamten Coworking Space ist der Eingangsbereich im zweiten Obergeschoss, der eine Lobby mit einem Café und Arbeitsplätzen kombiniert. Studio Perspektiv präsentiert das umfangreiche Werk von Dušan Jurkovič durch die Verwendung grafischer Elemente im Innenraum. Die Motive der Autoren sind vom Stil des Architekten und dessen Entwicklung inspiriert. Studio Perspektiv zerlegt die ursprünglichen dekorativen Ornamente in ihre Bestandteile, die in Form von Leuchtelementen an den Wänden oder gravierten Schränken wieder auftauchen.

Der traditionelle Schreiner wurde durch eine CNC-Fräse ersetzt, Massivholz durch Naturfaserplatten. „Das Handwerk und die zeitgenössischen Materialien in ihrer rohen Essenz bilden ein verbindendes Motiv für jede Etage“, fügt Architekt Babocká hinzu. Die Stahlkonstruktionen werden durch Perforationen aufgeweicht und bilden einen interessanten historischen Kontrast zu einem Erbe aus der Anfangszeit von Dušan Jurkovičs Arbeit.

Gebäudehülle in charakteristischen Terrakottatönen

Die Revitalisierung des Industriedenkmals und seine Umwandlung in komfortable Arbeitsräume basiert auch auf den entsprechend geeigneten Materialien: natürlich, erhaltend, rexcycelt. Die Farbpalette nimmt Bezug auf die Gebäudehülle mit charakteristischen Terrakottatönen, die durch gedämpfte, tiefe Blau-, Grün- und Schwarztöne ergänzt werden. Die Decken bleiben offen. Die Fußböden in den Gemeinschaftsbereichen erhielten Holz oder großformatige Keramikfliesen.

Platz nur für Mutige

Die Großzügigkeit des Raums wird durch die massiven Betontrichter unterstrichen, die ursprünglich zur Lagerung fester Brennstoffe verwendet wurden. Studio Perspektiv ist es gelungen, einige der Sitzungsräume in ihnen unterzubringen. Am beliebtesten bei den Nutzern scheinen bisher die beiden Sitzungsräume im fünften Stock zu sein. „Hier haben wir die Lage ausgenutzt und mit der Verglasung von Teilen des Bodens experimentiert. Das Ergebnis ist ein ikonischer Raum, den jeder sehen will. Selbst diejenigen, die Höhenangst haben“, zeigt sich Architekt Antal begeistert.

Studio Perspektiv verwendet recycelte und natürliche Materialien

In den Besprechungsräumen und den Einzelbüros achteten die Architekten auf eine angenehme Raumakustik, die nicht nur durch die Teppiche, sondern auch durch die Wandverkleidungen gewährleistet wird. Ganz im Sinne ihres Stils hat Studio Perspektiv recycelte und natürliche Materialien verwendet. Die umweltfreundlichen Re:felt-Paneele werden aus recycelten PET-Flaschen hergestellt.

Die Boutique-Stimmung des gesamten Innenraums wird durch die Dachterrasse mit angrenzender Bar noch verstärkt. Die Architekten nutzten die komplexe Struktur des Gebäudes und schufen an mehreren Stellen Komfortzonen. Die Flexibilität des Raums wird nicht nur vom Bauherrn, sondern auch von den ersten Mietern geschätzt.

Weitere Nutzungsmöglichkeiten

Zu den renovierten Räumlichkeiten gehören auch die DOT. Espresso Bar & Contemporary Art Gallery, ein Veranstaltungsraum und ein Restaurant der Gastro-Gruppe Medusa. Studio Perspektiv hat dieses wichtige Industriedenkmal von Bratislava zu neuem Leben erweckt. Es wird zu einem kulturellen Epizentrum und bildet einen wertvollen Kontrast zur modernen Architektur der umliegenden Gebäude. Dank der Renovierung hat das Erscheinungsbild des Jurkovič-Heizwerks die Bedeutung des Erhalts der ursprünglichen Gebäude unterstrichen. Die Revitalisierung zeigt, dass ihr Erhalt auch für Investoren von Vorteil sein kann.


Fakten

Projekt: Base4Work Bratislava

Standort: Bottova 1/1, 811 09 Bratislava, Slowakei

Fertigstellung: 2021

Bauherr: Penta Real Estate, www.pentarealestate.com

Architekten: Martin Paško und DF Creative Group

Coworking-Räume: Studio Perspektiv , www.perspektiv.cz

Team: Ján Antal, Martin Stára (Leitung Architektur); Barbora S. Babocká, (Leitung Innenarchitektur)

In Zusammenarbeit mit: PAMARCH, www.pamarch.sk

Team Design: Jakub Budaj, Silvia Snopková

Fläche: 3900 m²

Produkte/Hersteller: Leuchte ‚Bell‘ von Flos, www.flos.com; Leuchte ‚Tam Tam‘ von Marset, www.marset.com; Leuchte ‚DARF‘ von Wever & Ducré, www.weverducre.cz; Leuchte ‚Mini Potence Pivotante‘ von Nemo Lighting, www.nemolighting.com; Stuhl ‚Venus‘ von Classicon, www.classicon.com; Stuhl ‚Physix‘, ‚ID Trim‘ und ‚Rookie‘ von Vitra, www.vitra.com; Stuhl ‚Result‘ von Hay, www.hay.dk; Sofa ‚Mags Soft 3‘ und Sessel ‚Combination 3‘ von Hay, www.hay.dk; Sofa ‚Click‘ von Sancal, www.sancal.com; Sofa ‚Grand Sofa‘ von Vitra; Tisch ‚Yo‘ und Tisch ‚Brio‘ von La Palma, www.lapalma.it; Tisch ‚Icon‘ von Pedrali, www.pedrali.com; Tisch ‚Podia‘ von Ferm Living, www.fermliving.com; Tisch ‚Stock‘ von Norman Copenhagen, www.normann-copenhagen.com

Materialien: Keramische Fliesen von Marazzi Art und Eichenboden von Boen in den Kommunikationszonen; Teppiche von Interface und akustische Fliesen von Re:felt in den Besprechungsräumen und im Open Space; akustisch wirksame Decke von Heradesign in den Kommunikationszonen; Stahl für Möbelsonderanfertigungen

Fotos: BoysPlayNice, www.boysplaynice.com


Studio Perspektiv

Seit seiner Gründung im Jahr 2015 durch Ján Antal und Martin Stára entwickelt Studio Perspektiv innovative Lösungen für Büro-, Wohn- und Gemeinschaftsprojekte mit mehr als 35 kooperierenden Architekten aus Büros in Prag und Bratislava.

Die Vorschläge basieren in erster Linie auf dem Verständnis der Kundenbedürfnisse und einem professionellen Management. Bei jedem Entwurf bemüht sich Studio Perspektiv um eine Symbiose zwischen der Vision des Kunden, dem Respekt vor der Architektur und dem Design. Der Ansatz kombiniert zeitloses Design, hochwertige Qualität, nachhaltige Materialien und intelligente Technologien. In diesem Jahr wurde Studio Perspektiv von der Zeitschrift ARCHITECT + unter die TOP 100 der tschechischen Architekturbüros gewählt.

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