Umnutzung ganz unorthodox. Arbeiten in alten Gemäuern

Das italienische Architekturbüro CLS architetti wandelt die Kirche San Paolo Converso in Mailand für sich um und nutzt den Bau aus dem 16. Jahrhundert als Büro. Beeindruckende Ansichten inklusive.

In den Gemäuern der Kirche San Paolo Converso in Mailand aus dem 16. Jahrhundert hat sich das Architekturbüro CLS architetti seine Räumlichkeiten eingerichtet. Seit Ende 2014 wird hier nicht mehr gebetet, sondern gearbeitet, entworfen und telefoniert. Die Kirche unterteilte sich vormals in einen vorderen und einen hinteren Raum.

Im vorderen Bereich befand sich ein Gebetsraum, der der Öffentlichkeit zugänglich war. An seinen Seiten befanden sich kleine Altäre. Heute nutzt das Architekturbüro diesen Bereich für die Rezeption, im Altarraum ist eine Bibliothek untergebracht sowie ein Meetingraum, der im Übergangsbereich zum hinteren Teil der Kirche angeordnet ist (er scheint über dem Altar zu schweben).

Firmen können diesen Teil der Kirche für Veranstaltungen, Installationen und Events mieten. Der hintere Teil der Kirche war den Nonnen des angrenzenden Konvents vorbehalten. Hier befinden sich nun die Arbeitsräume des Architekturbüros CLS architetti. Eine vierstöckige Stahlskelettkonstruktion schafft Raum für Arbeits- und Kommunikationsflächen sowie Meetingrbereiche. Eine Eisentreppe über die gesamte Länge der Kirche verbindet die Geschosse.

Das oberste Geschoss ist den Partnern, Giovanna Cornelio, Massimiliano Locatelli und Annamaria Scevola und seit 2005 Davde Agrati, vorbehalten. Auf dieser Ebene befindet sich zudem der Meetingraum, der in den vorderen Altarraum hinein ragt. Die schwarze Stahlkonstruktion dominiert die Kirche und lässt den Bau nach wie vor sakral erscheinen. Dagegen wirkt der graue Kautschukboden fast schon hell. Ebenso wurden die Zwischendecken mit dieser Materialität belegt. Die Beleuchtung entstand in enger Zusammenarbeit mit der Firma Flos, speziell für dieses Projekt entwickelt. Neonlicht wurde direkt an der Stahlkonstruktion angebracht.

Auch die Möbel stammen aus der Feder der Architekten und sind eine Spezialanfertigung. Die etwas breiteren Träger der Stahlkonstruktion dienen gleichzeitig als Ablagefläche. Für eine gute Akustik im Raum fanden im Vorfeld akustische Studien statt.