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Activity-Based-Working: Konzept für flexibles Arbeiten von ATP Architekten Ingenieure

Open Space für flexibles Arbeiten von ATP Architekten Ingenieure
Konkretes Konzept

ATP Architekten Ingenieure realisieren in Basel für Roche ein Open Space nach den Regeln des Activity-Based-Working. Mitarbeiter und Bauherrenvertreter durften mitsprechen.

Ein Konzept für flexibles Arbeiten und spartanische Eleganz: Am Bürostandort „Elsässertor“ in Basel können Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz je nach Tätigkeit frei wählen. Kommunikationszonen sorgen für eine entspannte Atmosphäre und unterstützen den Austausch unter den Mitarbeitenden. Das Konzept, das auf Activity-Based-Working (ABW) basiert, stammt von ATP Architekten Ingenieure in Zusammenarbeit mit den Bauherrenvertretern von Roche. Die Mitarbeit am Bürohandbuch für alle Roche-Standorte in Basel und konkrete Konzepte für weitere Bürostandorte in Basel folgten.

Open Space mit „desk sharing“

Die Architektur stammt von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Der von Roche gemietete Bereich verfügt über eine Fläche von rund 13 000 m² auf vier Etagen sowie über einen Empfangsbereich und ein Restaurant im Erdgeschoss. Der Open Space ist gekoppelt mit „non assigned desks“ – früher als „desk sharing“ bezeichnet – und ist zugeschnitten auf die Tätigkeiten der Nutzer. „Die sehr gute Grundrissstruktur des Bestands ermöglichte uns eine hervorragende Zonierung der verschiedenen Activity-Based-Working-Bereiche“, erläutert Paul Ohnmacht, ATP-Projektleiter und Head of Design in Innsbruck.

Grundgedanke des Activity-Based-Working

Der Grundgedanke hinter Activity-Based-Working besteht darin, dass sich Menschen je nach Aufgabe, Tätigkeit oder Bedürfnis in den verschieden spezialisierten Zonen der Büroumgebung bewegen. Die Bandbreite an Aufenthaltsmöglichkeiten stärkt auch die Kooperation und den Austausch unter den Mitarbeitenden in informellen Meetings. Für die neue Bürowelt wurden zudem neun Hauptelemente und Arbeitsorte definiert. Der Schwerpunkt von Konzept und Gestaltung liegt auf Konzentration, Kollaboration und Konferenz.

Schwerpunkt Konzentration

Unter Konzentration versteht man Orte für Einzelarbeit in drei verschiedenen Ausprägungen subsumiert, die stattfindende Kommunikation beschränkt sich auf gelegentliche Telefonate. Diese Bereiche umfassen „regular desks“, „library desks“ und „touchdown desks“.

Schwerpunkt Kollaboration

Bei Kollaboration stehen Austausch und Gespräch im Mittelpunkt – spontan und organisiert. Hierbei handelt es sich um spontane und ungeplante Kommunikation oder auch um Teamwork von zwei bis zu rund acht Personen. Diese Bereiche können nicht gebucht werden. Im Bereich Kollaboration finden sich „Com-Boxen“, „Work Lounges“ und „Phone Booth“.

Schwerpunkt Konferenz

Unter dem Stichwort Konferenz werden schließlich jene Orte zusammengefasst, die technisch hochwertig ausgestattet sind, von den offenen Bereichen klar abgegrenzt sind und gebucht werden müssen. Natürlich wird dort auch kommuniziert, aber nach Terminvereinbarung und in geplanter Form. „Conference Rooms“ sind akustisch gut von den anderen Bereichen abgetrennt und mit entsprechenden Lüftungssystemen ausgestattet.

Mobile Aufbewahrung

Auch für die Aufbewahrung, für die es bei Bürokonzepten mit „unassigned desks“ neue Konzepte braucht, gibt es drei Kategorien: Personal Storage, Wardrobe und Team Storage. Für die persönlichen Dinge sowie individuelle IT- und Büro-Ausstattung stehen ein Caddy und ein persönlicher Locker zur Verfügung. Hier finden Mitarbeiter ein wenig „mobile“ Privatsphäre. Falls nach einer Eingewöhnungsphase die Caddies nicht mehr notwendig sein sollten oder nicht mehr genutzt werden, können diese für die Startphase an anderen Bürostandorten mit flexiblen Bürokonzepten zum Einsatz kommen. Geparkt werden die 600 mobilen Aufbewahrungscontainer in Caddy-Stationen nahe den „regular desks“. In den Nachfolgeprojekten für Roche wurden hingegen fixe Locker im Eingangsbereich eingesetzt.

Indoor-Garden

Die fehlenden Außenbereiche des Bürobaus in der zentralen, innerstädtischen Lage am Basler Bahnhof führten zur Idee, in einem überhohen Raum im dritten Obergeschoss einen Indoor-Garden einzurichten. Kleinere Grüninseln in den unterschiedlichen offenen Bereichen ergänzen diesen Ort der Erholung und Entspannung. Außerdem steht je Etage ein „Relax Room“ als Rückzugsort für kurze Verschnaufpausen oder einen Powernap zur Verfügung.

Zonierungen

Die Bestandsgrundrisse des Bürostandorts „Elsässertor” mit drei Atrien bieten für das Konzept des Activity-Based-Working optimale Bedingungen zur entsprechenden Zonierung und räumlichen Entflechtung. Die Bereiche zwischen den Lichthöfen, durch die der Weg zu den großen Büroflächen im Norden führt, eignen sich für diverse Kommunikationszonen. Die Mitarbeiter gelangen vom Lift vorbei am Locker durch die offene Teeküche und die Work Lounge zum Arbeitsplatz.

Akustisches Konzept

Die Konferenzzone befindet sich anschließend an die Kommunikationszone an der Südfassade. Im Zusammenspiel mit Lärmvermeidungsmaßnahmen unterstützen die Grundrisse auch die Überlegungen zum akustischen Konzept durch die Entflechtung der Tätigkeiten. Außerdem dämmen zwei Zentimeter starke Akustikputzdecken und Möbel mit schallabsorbierenden Oberflächen den Schall weitestgehend ein. Vorhänge und Teppiche unterstützen die Schalldämmung und setzen zusätzlich optische Akzente. Für die aufwendige Leitungsführung für Lüftung und elektrische Installationen bietet ein klassischer Doppelboden im Hohlraum Platz.

Einsatz von Holz

Als Identifikationsorte dienen vor allem die Kommunikationszonen, die sich in ihrer Gestaltung an Saloon Collections von Hotels orientieren. Auch dort wird Geborgenheit und Wohlfühlambiente vermittelt. Eine warme, atmosphärische Gestaltung wurde mit dem Einsatz von Holz als Naturprodukt erreicht. Das Zusammenspiel von Licht, Möbel, Atmosphäre und Materialwahl lässt ein Gefühl von Heimat aufkommen. Neben Elementen aus Holz unterstreichen schlichte Möbel und dunkle, matte, farbarme Oberflächen die spartanische Eleganz. Textile Materialien setzen punktuell Farbakzente.

Schlicht, zeitlos, elegant

Die neuen Bereiche für konzentriertes Arbeiten werden im Gegensatz dazu in Weiß gehalten – schlicht, zeitlos, elegant. Sogenannte Transformer-Möbel tragen einerseits zur Gliederung der einzelnen Bereiche bei und vermitteln andererseits zur schwierigen Gebäudegeometrie mit schrägen Fassaden und unterschiedlichen Winkeln.

Zeitlose Atmosphäre

Die elegante, ansprechende und zeitlose Atmosphäre trägt dazu bei, dass sich die Mitarbeiter in den neuen Räumen wohlfühlen. Um die Akzeptanz für das flexible Arbeiten an unterschiedlichen Orten noch zusätzlich zu fördern, verzichteten auch die Mitglieder des Leadership Teams auf ihre Einzelbüros.


Fakten

Projekt: Flexible Arbeitswelten Roche „Elsässertor“ – Activity-Based-Working

Standort: Basel, Schweiz

Fertigstellung: 2017

Bauherr: Roche Pharma (Schweiz) AG

Architektur/Innenarchitektur: ATP architekten ingenieure, Zürich, www.atp.ag

Team: Projektleiter: Matthias Wehrle; Head of Design: Paul Ohnmacht

Fläche: 13 500 m²

Produkte/Hersteller: Strähle

Fotos: ATP/Thomas Jantscher

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