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Andreas Schulz

Hochschullehrer im Portrait: Wissen und Intuition in einer Person
Andreas Schulz

Die Mischung aus fundiertem Wissen in Elektrotechnik und gestalterischer Kompetenz, gepaart mit Intuition und Leidenschaft für die Sache, charakterisieren Prof. Andreas Schulz wohl recht treffend. Das macht ihn nicht nur zu einem äußerst erfolgreichen Lichtplaner, sondern auch zu einem überzeugenden Vermittler seines Themas als Gründungsprofessor für den Studiengang Lighting-Design in Hildesheim, der bis heute deutschlandweit einzigartig ist.

Autorin Nina Shell

Dabei hatte Andreas Schulz sich, wie er sagt, eigentlich eher geziert, zuvor bereits angefragte Vertretungsprofessuren in Braunschweig und Düsseldorf anzunehmen – einerseits war er damals noch dabei, sein Büro aufzubauen, andererseits auch unsicher, ob er überhaupt geeignet sei, sein Wissen an Studierende zu vermitteln.
Aber: Sein erster Lehrauftrag, zu dem ihn Gerhard Auer an die TU Braunschweig eingeladen hatte, lieferte die Initialzündung: “Gerhard Auer als wirklich lichtaffiner Architekt mit entsprechendem Know-how hat die Vorlesungen mit mir zusammen gemacht. Immer wenn ich dort gelehrt habe, hat er die Dinge aus Architektensicht kommentiert und hat mich, obwohl ich zu dem Zeitpunkt schon erfolgreich war und mein Büro auch schon gut Aufträge hatte, ein bisschen daraufhin trainiert, dass die Menschen nicht alle Dinge, die für mich als Lichtspezialist selbstverständlich sind, auch verstehen, wenn sie zum ersten Mal von diesem Thema hören.”
Die beste Voraussetzung also, nicht nur Studierenden, sondern natürlich auch Kunden und Auftraggebern das Thema und das Medium Licht verständlich und nachvollziehbarnahezubringen, quasi die Übersetzung komplexer Zusammenhänge vom Profi für den (zunächst noch) Laien. Und damit das wichtigste Tool in der Lehre.
Die Lichtplanung als Profession ist naturgemäß etwas, das nicht für sich allein existieren kann – die Ergebnisse sind fast immer Resultat eines fruchtbaren Zusammenspiels zwischen Lichtplanern und Architekten.
“Ganz wichtig ist, dass im Gespräch mit Architekten über die Themen Licht und Beleuchtung gegenseitiges Verständnis entsteht – und der Architekt auch in der Lage ist, den Ideen des Lichtplaners zu folgen und auf dessen Ideen zu reagieren – zum Beispiel mit Oberflächen, Tageslichtöffnungen oder auch Fenstern. Ich glaube entsprechend nicht daran, dass meine Profession autark funktionieren kann.”
Licht interagiert mit Oberflächen, weiter geführt in denAußenbereich ebenso mit Raum und Umgebung. Um Interaktion geht es entsprechend auch in der Lehre. Zumal in den jeweiligen Semestern teils eine bunte Mischung an Studierenden an den Start geht: Einerseits frischgebackene Abiturienten, die mit dem Thema naturgemäß noch kaum in Berührung gekommen sind, andererseits bereits seit Jahren Berufstätige, beispielsweise aus der Bühnentechnik und -beleuchtung, die ihren beruflichen Horizont mit einer akademischen Ausbildung abrunden wollen. Ein Miteinander, das dennoch immer sehr gut funktioniert – die Studierenden nehmen sich gegenseitig mit.
“Ich lehre den sogenannten Großen Entwurf”, so Andreas Schulz, “zum Abschluss des Studiums bearbeiten die Studenten reale Projekte mit mir. Projekte, die parallel auch in meinen beiden Büros bearbeitet werden.” Dafür müssen die Studierenden wie die Profis alle Planungsschritte durchlaufen. Darin beinhaltet Themen wie Energieverbrauch, Ökonomie und Kosten, Facility Management. “Dann präsentieren die Studierenden ihre Ideen – “und gehen so quasi in Konkurrenz zu mir”. Dabei findet der Vollprofi auch immer mal wieder Ideen, “die er selbst gern gehabt hätte”.
Aktuell bearbeiten sowohl Büro wie Studierende ein Projekt in Berlin am Breitscheidplatz. Bis Semesterende im Sommer muss LichtKunstLicht die Planung liefern, im September beginnt die Baumaßnahme. Hier bekommen die Studierenden die Gelegenheit, direkt vor Ort mit Musterleuchten, die sie sich für die Umsetzung ihrer Planung ausgesucht haben, zu sehen, ob ihre Konzepte funktionieren. Also richtig “hands on”.
Von dieser praxisorientierten Ausbildung profitieren sie und lernen, was Bauherren und Auftraggeber heute erwarten. Damit haben sie für spätere Bewerbungen entsprechend bereits reale Projekte in ihren Portfolios. Andere Teile des Fachs wie lichttechnische und lichtphysikalische Parameter sowie Grundlagen zur Wahrnehmungspsychologie lehren Andreas Schulz’ Kollegen in Hildesheim – Prof. Paul Schmits und Prof. Norbert Wasserfurth. Stichwort Psychologie: Dieser Aspekt ist laut Andreas Schulz “unfassbar groß”.
“Wir versuchen in allen Projekten Emotionalität und Wahrnehmung in Einklang zu bringen.” Inspiration zu entsprechenden Stimmungen holt sich der erklärtermaßen “vergnügungsaffine” Lichtplaner auf seinen vielen berufsbedingten Reisen, in Objekten, die auch in seinem Portfolio zu finden sind: Museen, Retail, Privatbereich, Büro- und Verwaltungsgebäude, Hotel und Gastronomie, Masterpläne, Kulturbauten sowie Medienfassaden und Lichtkunst. Eine gewaltige Bandbreite von Projekten also – und ein weiteres Plus für die Studierenden, die somit Einblicke in das gesamte “Lichtspektrum” bekommen.

Andreas Schulz

Andreas Schulz

Andreas Schulz, studierter Elektrotechniker mit weiterführendem Studium der Lichttechnik, hat 1991 simultan in Bonn und Berlin das Büro LichtKunstLicht gegründet. Seither hat das Büro an über 450 Projekten im In- und Ausland mitgewirkt. Diese wurden mit vielen international anerkannten Preisen gewürdigt. Zusätzlich zu seiner planerischen Tätigkeit war Andreas Schulz Gastprofessor in Braunschweig und Düsseldorf und ist als Gründungsprofessor für das Kompetenzfeld Lighting-Design an der Hochschule für Wissenschaft und Kunst in Hildesheim für die Ausbildung von künftigen Lichtplanern verantwortlich.

HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim, Fakultät Gestaltung, Kompetenzfeld Lighting Design

Andreas Schulz

Bachelorstudiengang:
Gestaltung, Lighting Design (Supplement)
Studienbeginn: Sommer- und Winter-Semester
Abschluss: Bachelor of Arts – Gestaltung mit Vertiefung in Lighting Design
Dauer: 6 Semester
Professoren: 24 Professoren und etwa 17 Lehrbeauftragte, 15 Wissenschaftliche Mitarbeiter

Im ersten Semester werden die Grundlagen der ‧Gestaltungslehre vermittelt. Ab dem zweiten Semester erarbeiten sich die Studierenden des Lighting Designs gemeinsam mit denen der Innenarchitektur und des Farbdesigns die Techniken und Gestaltungsgrundsätze der Architektur. Projekte in Licht-Entwurf und ‧-Technik auf den Gebieten der Innen- und Außen‧beleuchtung bilden den Kern aller Studieninhalte.

Masterstudiengang:
Master of Arts – Gestaltung
Studienbeginn: Sommer- und Winter-Semester
Abschluss: Master of Arts mit Vertiefung in Lighting Design
Dauer: 4 Semester

Beim Master-Studium liegt der Schwerpunkt auf dem strategischen Denken, integrativen Gestalten und teamorientierten ‧Leiten. Für Studenten mit ‧Vertiefung in Lighting ‧Design besteht die Möglichkeit zur ‧Erarbeitung komplexerer Projekte in Praxis und Forschung.

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