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Chefdesigner Jonathan Ward über das US-Headquarter für Samsung in Kalifornien. md-mag

Interview mit dem Chefdesigner Jonathan Ward
Jonathan Ward

Architekten sollten sich auf das Wesentliche konzentrieren. Sie müssen die richtigen Fragen stellen und mehr Verantwortung übernehmen. Ob bei der Arbeitsplatzgestaltung von Samsung oder anderswo.

Jonathan Ward ist Chefdesigner des Samsung HQ. und Design Partner bei NBBJ San Francisco / Los Angeles
Eigentümer: NBBJ
Gründungsjahr: 1943
Mitarbeiterzahl: 700
Projekte weltweit

Factsheet

Projekt: Samsung US-Hauptquartier
Standort: San José, Kalifornien/USA
Bauherr: Samsung
Bauaufgabe: Unternehmenssitz
Baubeginn: 2013
Fertigstellung: 2015
Anzahl der Stockwerke: 10
Grundfläche: 102 000 m²
Das US-Headquarter von Samsung ist ausgelegt für bis zu 2000 Beschäftigte. Seinen hoch qualifizierten Talenten bietet es inspirierende Orte am Arbeitsplatz und auf dem öffentlichen Campus. In Kalifornien lässt Samsung Halbleiter und Displays für den amerikanischen Markt entwickeln. Investitionskosten: 300 Mio. Dollar.
Warum verfolgen Sie in San José einen minimalistischen Gestaltungsansatz für das Gebäudeinnere? Welchen Einfluss hat dieser auf Zusammenarbeit und Arbeitseffizienz der Mitarbeiter und auf die Integration neuer Technologien?
Jonathan Ward: Wir haben uns aus zwei Gründen für eine minimalistische Perspektive entschieden. Zum einen wollten wir mit dem Interior die für das Unternehmen typische Produktästhetik mit ihrem Fokus auf die reine Forschung widerspiegeln, die es den Usern von Samsungprodukten gestattet, intuitiv zu agieren und sie nicht durch „Overdesign“ behindert.
Ein klares, einfaches und erfrischendes Interior erlaubt Mitarbeitern und Besuchern die Konzentration auf die Menschen und das Produkt – beides steht im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit von Samsung. Ähnlich der zweite Grund: Unser Ansatz soll den Weg zu einem offeneren und kollaborativeren Arbeitsplatzkonzept unterstützen. Wir wollten eine frische und überschaubare Plattform bieten, die Innovationen fördert.
Haben Sie für den Planungsprozess Virtual Reality genutzt? Inwieweit hat das zu einer Steigerung Ihrer Produktivität beigetragen?
Jonathan Ward: Ja, wir haben moderne parametrische Modellierungstechniken eingesetzt. Damit konnten wir sowohl die Form des Gebäudes als auch die Performance der darin beschäftigten Mitarbeiter optimieren.
Wohin geht die Reise in der Architektur? Welche Ratschläge geben Sie jungen Architekten mit auf den Weg?
Jonathan Ward: Aktuell befindet sich die Architektur an einem Scheideweg. Unter der richtigen Führung und der richtigen Fokussierung könnte unsere Profession interdisziplinärer, kreativer und damit weltweit einflussreicher werden. Dazu brauchen wir Designvordenker, Sozialwissenschaftler, Handwerker, Macher und ganz gewiss Architekten. Ich rate jungen Architekten, eine umfassendere Führungsrolle im Bauprozess anzustreben, bis hin zur Fertigung – Themen, für die sich unsere Vorgänger nicht verantwortlich fühlten. In erster Linie sollten und müssen Architekten in die Offensive gehen und überkommene Prinzipien infrage stellen: Womit wird gebaut? Was wird wie gebaut? Wie können Gebäude Energie produzieren, anstatt sie zu verbrauchen? Wie lassen sich die Städte in dynamische Veränderungsprozesse einbeziehen?
Beschreiben Sie Ihre Designphilosophie:
Jonathan Ward: Meine Designphilosophie besteht darin, menschliche Netzwerke zu schaffen, die im Zeitalter des Internet, der digitalen Sozialisierung und des Konsumerismus Menschen durch Architektur und Design zusammenbringt. Sobald Architektur Grundlage für eine dynamischere Gemeinschaft wird, entsteht ein menschliches Netzwerk, dessen Optimierung durch das Antreiben messbarer Innovationen und gesteigerter menschlicher Erlebniswerte erreicht werden kann.
Wo finden Sie Inspirationen?
Jonathan Ward: Das können ganz unterschiedliche Faktoren sein. Zum Beispiel menschliche Interaktion und Communities, urbane oder natürliche Topographien, und Musik.
Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste und warum?
Jonathan Ward: Viele Projekte haben im Lauf der Entwicklungsgeschichte von NBBJ eine entscheidende Rolle gespielt. Es ist fast unmöglich, einem Projekt dieser Sammlung diesen Titel zu verleihen.
Eine Aussage über das Projekt: …
Worin bestand die Herausforderung?
Jonathan Ward: Die zentrale Herausforderung bestand darin, für Samsung im Silicon Valley ein neues Hauptquartier zu schaffen, das nicht nur die Stärke und Genialität der Marke für die Region und die Welt ausdrückt, sondern auch den Arbeitsplatz in einen Ort zu verwandeln, der die Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigert sowie ihre Bindung an das Unternehmen und die Rekrutierung neuer Mitarbeiter fördert.

 

An interview with Jonathan ward, Chief Designer at the Samsung US headquarters

Leadership

Architects should focus on the essentials. They must ask the right questions and assume more responsibility. Both when designing workplaces at Samsung and elsewhere.

How does Minimalism in the interior increase collaboration, integrate new technologies and help employees work more efficiently?

Our decision to approach the interiors from a minimalist perspective was driven by two main considerations:
1) To mirror the Samsung product design aesthetic and their focus on pure research that allows users to thrive and not be encumbered by “overdesign,” we wanted to the interior design to do the same. Pure, spare, clean and refreshing design allows employees and visitors to focus on people and product as the centerpiece of doing business at Samsung.
2) Similarly, to help Samsung transition to a more open and collaborative workplace, we wanted to provide a fresh and clean pallet that fosters innovation.

Did you use Virtual Reality during the design process and if yes did it increase your productivity?

We utilized advanced parametric modeling techniques which allowed us to optimize the facility both in terms of building performance and also the performance of the employees working inside.

What would you tell young architects how architecture will evolve in the near future?

Architecture is at a crossroads at this moment in history. With the right leadership and focus the profession is likely to move towards a more creative, diverse place in the world as design thinkers, creative though leaders, social scientists, crafts people, makers, and certainly architects. I tell young architects to drive towards more leadership in the building process and engage fabrication in ways that the past few generations have abdicated. Above all architects should and must take leadership in the realm of revolutionizing what buildings are made of, how they are made, how they create energy rather than use energy and how they engage the city in surprisingly dynamic ways.

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