Er hat schon beides gemacht: Jörg Bernauer arbeitete jahrelang als selbstständiger Designer, aber auch als Inhouse-Designer bei Klöber. Dort schätzt er die enge, konstruktive Zusammenarbeit im interdisziplinären Team.
Autorin Katharina Feuer
“Musik und Design. Beides ist ein kreativer Prozess, bei dem am Ende ein Produkt herauskommt, sei es in Form einer CD oder eines Gegenstands. Für beides hege ich eine Leidenschaft.” Jörg Bernauer arbeitet als Inhouse-Designer bei Klöber in Owingen. Der erste Kontakt zum Unternehmen ergab sich auf der Orgatec – mittlerweile ist er seit acht Jahren dabei und entwickelt zusammen mit einem interdisziplinären Team Produkte für das Unternehmen am Bodensee.
Die räumliche Nähe zu den anderen Gewerken, quasi Tür an Tür, birgt viele Vorteile. “Die Wege sind kurz, man kann sich schnell absprechen und frühzeitig im Designprozess, Konstrukteure, die Meister oder den Modellbau mit einbinden.”
Dabei kann er die Linie des Unternehmens, zeitlose und aufgeräumte Produkte zu entwickeln, verfolgen. Natürlich müsse jeder Designer für sich entscheiden, ob er frei auf dem Markt seine Dienstleistung anbietet und dadurch ein breiteres Portfolio anbieten könnte. Oder eben seine Arbeit in den Dienst eines Herstellers stellt, so wie er das mache, gibt er zu Bedenken.
Seine Aufgaben seien allerdings so spannend, dass der gebürtige Überlinger mit seiner Entscheidung, von Stuttgart zurück an den Bodensee zu gehen, sehr zufrieden ist.
Auf der diesjährigen Orgatec stellte Klöber ‘Connex2’ vor. Jörg Bernauer erklärt, dass der Bürostuhl Ergebnis dergebündelten Wünsche des Vertriebs und der Analyse des Markts sei: intuitive Bedienung, automatisch reagierende Funktionen als Basis verbunden mit einem geradlinigen Design. “Der Nutzer hat weder Zeit noch Lust, stundenlang eine Gebrauchsanweisung zu studieren”, erläutert er den Ansatz weiter.
Jörg Bernauer sieht sich auf Messen wie der imm cologne, in Mailand und alle zwei Jahre auf der Orgatec um, aber Inspiration findet er eher im Alltag und themenfremden Bereichen.
Hier wird seine Kreativität geweckt. Und so adaptiert er schon einmal den Mechanismus einer Klemme am Kugelschreiber für die automatische Bewegung im Bürostuhl.
Bernauer versucht immer frei eine Aufgabe anzugehen und fühlt sich in dieser Herangehensweise bestätigt, denn wenn er anschließend nach adäquatem auf dem Markt suche, findet er meist nichts Vergleichbares.
Teilen: