Der Verband Deutscher Industrie-Designer e.V. (VDID) befragte im März 2021 seine Mitglieder zu ihrer wirtschaftlichen Lage und den Aussichten. Rund 100 nahmen an der Umfrage teil.
Anlass war eine im Februar 2021 veröffentlichte Studie des Kompetenzzentrums des Bundes für die Kultur-und Kreativwirtschaft. Diese ergab, dass die Designwirtschaft mit einem Umsatz von nur noch 16,4 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf das Niveau vor der Finanzkrise 2009 zurückgefallen war.
Die wirtschaftlich schwierige Situation setzt sich fort, wie die Umfrageergebnisse des VDID zeigen.
Soloselbständige sind gefährdet
Gerade für viele Soloselbstständige entscheidet sich in den nächsten Wochen, ob sie ihre Selbstständigkeit weiter aufrechterhalten können beziehungsweise, ob Berufseinsteiger diesen Schritt überhaupt wagen.
Der VDID-Befragung nach haben 38 % der Beteiligten die Corona-Soforthilfen in Anspruch genommen. Vielfach reichen diese aber bei weitem nicht aus, um die Verluste zu decken. Zudem sind die staatlichen Hilfen nicht auf die Designwirtschaft angepasst und werden oft nur verzögert ausgezahlt.
Digitalisierung durch Corona beschleunigt
Besonders wichtig nach Meinung des VDID wäre jetzt zu verhindern, dass die Befragten in der Folge nicht länger die Voraussetzungen für die Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse erfüllen. Dadurch würden sie unverschuldet ihren Versicherungsschutz verlieren und dann ihre Selbstständigkeit aufgeben müssen.
„Ein Neustart durch Rückzahlungsforderungen und fehlende Reserven würde dann nicht mehr gelingen“, befürchtet Andreas Enslin, Vizepräsident des VDID. Parallel dazu dürfe nicht übersehen werden, dass sich die Digitalisierung durch Corona beschleunigt hat. „Glücklich, wer hier schon lange vorne mit dabei war.“
Gewinner und Verlierer
Deshalb und aus anderen Gründen gibt es dem VDID zufolge nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner. Einige Unternehmen blicken – nach einem kurzen, scharfen Einbruch im letzten Jahr – auch in der Krise positiv in die Zukunft und können teilweise Umsatzzuwächse verzeichnen. Das sind vor allem diejenigen Designer und Designerinnen, die im Bereich Innovation (+6 %) Leistungen anbieten oder gar neue Geschäftsfelder entdeckt haben (+10 %)
md-Umfrage: Meinungen von Innenarchitekten und Designern zur Coronakrise