Alle acht Projekte zeigen in großer Vielfalt und Qualität individuelle Lösungen ganzheitlicher Nachhaltigkeitsstrategien für Gebäude verschiedenster Größe, Funktion und Gestalt. Amandus Samsoe Sattler, DGNB Präsident und Juryvorsitzender zeigte sich positiv: „Wie drückt sich Architektur, die unter Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen entstanden ist, in architektonischer und gestalterischer Qualität aus? Die Nominierten zeigen teilweise prototypisch, wie dieser Anspruch in überzeugender, vorbildlicher und konkreter Umsetzung beim Bauen verwirklicht wurde.“
Diese Büros bewerben sich auf die Auszeichnung Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2021
Casa Rossa, Chemnitz
Architektur: Bodensteiner fest Architekten BDA, München, www.bodensteiner-fest.de
Die Rettung des maroden, vom Einsturz bedrohten Gebäudes, der Umgang mit der vorgefundenen Bausubstanz und das respektvolle Weiterbauen bilden gemeinsam den Beispielcharakter der Sanierung des Gründerzeitgebäudes in der Blockrandstruktur in Chemnitz.
Einfach Bauen, Bad Aibling
Architektur: Florian Nagler Architekten, www.nagler-architekten.de
Begleitung: Forschungszentrum Einfach Bauen, TU München
In diesem Langzeitprojekt tragen die Architekt/innen und Ingenieur/innen der Technischen-Universität München die aktuellen Entwicklungen in den Materialgruppen Holz, Ziegel und Beton zusammen. Neben der Konstruktion wird auch das Nutzerverhalten, die Behaglichkeit und das Raumklima über einen längeren Zeitraum bewertet, um Erkenntnisse über Einsparungen in der Gebäudetechnik zu erhalten. Es werden die Möglichkeiten und Grenzen des Prinzips „Einfach Bauen“ wissenschaftlich fundiert betrachtet.
Hotel Bauhofstraße, Ludwigsburg
Architektur: VON M – Architektur | Innenarchitektur, www.vonm.de
Das „Hotel Bauhofstraße“ ist mithin ein wertvoller Beitrag zur Weiterentwicklung des Holzbaus im innerstädtischen Kontext, der es in weiten Teilen schafft, sich von einer rein konstruktiven Herangehensweise an das Thema zu lösen und Spielräume im Entwurf auszuloten.
Kö-Bogen II, Düsseldorf
Architektur: Ingenhoven architects, www.ingenhovenarchitects.com
Die 35.000 vorgezogenen Hainbuchen-Heckenpflanzen sind in mehr als 500 Pflanztrögen untergebracht und ergeben eine insgesamt acht Kilometer lange Hecke, die vom Grünvolumen her mit 80 großen Bäumen vergleichbar ist. Das in die Tragkonstruktion integrierte Be- und Entwässerungssystem speist sich im Wesentlichen aus Regenwasser. Die Jury sieht in dem Projekt den ambitionierten Versuch, Bauen, Technik und Natur zu verbinden.
Mehrfamilienhaus in Holzbauweise, Nürnberg
Bauherr und Planer: wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen, www.wbg.nuernberg.de
Das dreigeschossige Mehrfamilienhaus in Nürnberg ergänzt auf gelungene Weise die Mustersiedlung der „Deutschen Bauausstellung“ von 1949, indem das Gebäude die aktuellen Entwicklungen im Wohnungsbau und vorfabrizierten Holzbau widerspiegelt.
Recyclinghaus, Hannover
Architektur: Cityförster architecture + urbanism PartGmbB, www.cityfoerster.net
Das Recyclinghaus in Hannover, ein zweistöckiges Einfamilienhaus im Stadtteil Kronsberg in Hannover, ist ein Prototyp für experimentelles Bauen und zugleich Reallabor für neue Möglichkeiten und Potenziale verschiedenster Arten und Dimensionen des Recyclings.
TauberPhilharmonie, Weikersheim
Architektur: Henn GmbH, www.henn.com
Das Kultur- und Veranstaltungshaus TauberPhilharmonie in Weikersheim ist ein Pilotprojekt für ein Gesellschaftshaus im ländlichen Raum abseits von Ballungszentren. Auf einer Nutzfläche von 3.000 Quadratmetern wurde für den Main-Tauber-Kreis ein einzigartiges Angebot geschaffen, das hochklassige Kultur- und Stadthallenfunktionen miteinander vereint und damit Kultur neu denkt: Konzerte aller Art, Kino, Festivals, Ausstellungen, Seminare, Tagungen und Feiern von Firmen oder im privaten Kreis sind hier in einem Haus vereint.
Verwaltungsgebäude Tierpark, Berlin
Architektur: ZRS Architekten, www.zrs.berlin/de
Der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde wollte anstelle des vorhandenen DDR-Systembaus aus den frühen 1960iger Jahren ein neues Verwaltungsgebäude errichten. ZRS Architekten konnten mittels einer Ökobilanzierung den Bauherrn davon überzeugen, dass es nicht nur wirtschaftlicher ist, statt Totalabbruch und Neubau das vorhandene Gebäude zu erhalten, sondern dass es auch ökologisch und gestalterisch nachhaltiger ist, mit wenigen gezielten Maßnahmen das Haus den heutigen Anforderungen der Nutzer anzupassen, energetisch zu ertüchtigen und technisch zu modernisieren.
Weitere Wettbewerbe finden Sie hier
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur ist einer von insgesamt acht Wettbewerben, die die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. ausschreibt. Sie ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit über 1000 Bewerbern ist der Preis der größte seiner Art in Europa. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Rahmen für die Verleihung ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf, die meistbesuchte jährliche Kommunikationsplattform zu den Themen nachhaltiger Entwicklung.