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Urbanisierung, demografischer Wandel und neue Arbeitsräume: Die Themenfelder, mit denen sich die Teilnehmer des zweiten ‚Design meets Movement‘-Wettbewerbs beschäftigten, sind komplex. Linak, Hersteller elektrischer Verstellsysteme, hatte zu der Auseinandersetzung aufgerufen und einen mehrstufigen Wettbewerb innerhalb des fünften Semesters organisiert. Im ersten Schritt identifizierten die Studierenden zusammen mit externen Profis und ihren Professoren Fabian Hemmert, Andreas Kalweit und Gert Trauernicht die oben genannten Themenfelder. Im weiteren Prozess vertieften sie sie eigenständig und formulierten Lösungsansätze.
Neue Anwendungen für den Linak-Linearantrieb
Die Entwurfsbandbreite ist groß. Manche entwickelten Möbel für das Homeoffice, das sie während des Lockdowns aus erster Hand erlebten: Sekretäre (Henry Böhler, Philipp Zigan), Tische (Frederik Bruer, Xiaotian Wang) oder Stauraummöbel (Christian Rüsseler, Lisa Schröder). Andere widmeten sich dem Büro mit ergonomischen Stehtischen (Noah Basu, Marie Ibach, Serafin Rossa, Tom Schlöffel, Nick Wode) oder innovativen Raumtrennern (Jonas Brinkmann, Ines Reutter, Simon Rummenhöller).
Von der Theorie zur Praxis
Obwohl die Pandemie das reguläre Unileben aushebelte, erzielten die Nachwuchsdesigner bemerkenswerte Ergebnisse. Die finale Präsentation gegenüber einer Expertenjury – besetzt mit Vertretern von Fleischer, Hammerbacher, md, Oka, Reiss und Wini – fand virtuell statt. Es galt, fünf Entwürfe zu bestimmen, die nun von Linak gebaut und nach Berlin, Bünde und Stuttgart auf die Reise gehen werden. Ein Publikums-Onlinevoting flankiert die Roadshow. Drei Entwürfe jedoch sind nicht zu sehen: Sie sind so gut, dass sie bereits auf Serienfähigkeit getestet werden. Ein starkes Zeugnis für die Studierenden – und die Industriedesignlehre in Wuppertal.
Fold
Faltbares Akustiksegel
Entwurf: Jonas Brinkmann
Moderne Büroräume müssen verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Das erkannte Jonas Brinkmann bei seiner Recherche und entwickelte das Textilsegel ‚Fold‘. Es dient gleichzeitig als Raumtrenner und Akustikelement. Ein 5 mm starkes, strukturiertes Textil ist über eine Faltmechanik gespannt. Mithilfe eines Linak-Linearmotors lässt sich das Segel öffnen und positionieren: wahlweise außerhalb des Sichtfeldes parallel zur Decke oder vertikal als temporärer Raumtrenner. So verbessert ‚Fold‘ nicht nur die allgemeine Akustik, sondern gibt den Mitarbeitern ein Tool an die Hand, mit dem sie ihre Arbeitsplätze bedarfsgerecht abschirmen können.
Levo
Esstisch zum Arbeiten
Entwurf: Frederik Bruer
Wer „Stehschreibtisch Homeoffice“ googelt, muss auf gestalterische Enttäuschung gefasst sein, stellte Frederik Bruer fest. Und entwarf kurzerhand eine funktionale wie optisch ansprechende Lösung. ‚Levo‘ verbirgt unter der Holzarbeitsplatte eine Linak-Hebmechanik, die den Tisch in einen ergonomischen Steharbeitsplatz verwandelt. Ebenfalls verborgen liegt ein Stromanschluss mit abnehmbarem Kabel. Elegante, schlanke Beine und eine Schattenfuge qualifizieren ‚Levo‘ zugleich für die Nutzung als Esstisch – genauso wie die Ausziehelemente, mit denen sich der Tisch für Gäste vergrößern lässt.
Cambia
Sideboard als Arbeitsplatz
Entwurf: Lisa Schröder
Sekretäre sind der Urtypus der diskreten Wohn-Arbeits-Möbel. Lisa Schröder untersucht mit ‚Cambia‘, inwiefern Sideboards ihnen Konkurrenz machen könnten. Zwei Linak-Linearmotoren variieren die Höhe des Regals. Die Arbeitsfläche wird ausgeschwenkt und rastet in Position ein. Unter ihr kommen Stromanschlüsse, Stauraum für Arbeitstools und ein Whiteboard für spontane Notizen zum Vorschein. Ist die Tischplatte weggeklappt, lenkt ein beleuchtetes Fach den Blick auf sich. Hier zur Schau gestellte Accessoires unterstreichen den wohnlichen Möbelcharakter.