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21st Century. Design after Design

XXI Triennale di Milano
21st Century. Design after Design

Nach 20 Jahren ist die Triennale zurück. Im Palazzo della Triennale wie in ganz Mailand setzen sich mehr als 40 internationale Beiträge mit dem Thema ’21st Century. Design after Design‘ auseinander. Die md-Redaktion benennt ihre Highlights.

Autorin Katharina Feuer

Mailand kommt nicht zur Ruhe. Und das ist durchaus positiv gemeint. Die Stadt jagt von einem Highlight zum nächsten. Neben dem immer wiederkehrenden Salone del Mobile fand 2015 die Expo statt – ein gewaltiger Energieschub für die Stadt und ihre Bürger. In diesem Jahr, nach über zwanzigjähriger Pause, erlebt die Mailänder Triennale ihr Revival. Seit Anfang April interpretieren mehr als 40 internationale Beiträge das Motto ’21st Century. Design after Design‘. Die Locations sind über die ganze Stadt verteilt – nicht nur an historischem Ort, im Palazzo della Triennale, sondern auch in neuen Gebäuden, wie dem MUDEC von David Chipperfield. Die Favoriten der md-Redaktion:

Umberto Riva ist einer von elf Architekten, die für die Ausstellung ‚ROOMS. Novel living concepts‘ im Palazzo della Triennale ihre Interpretation und Philosophie von Innenraumgestaltung zeigen. Riva entwarf eine moderne ‚Le Cabanon‘, eine Holzhütte, angelehnt an den Entwurf Le Corbusiers von 1952. Der italienische Architekt und Designer lotet daran das Existenzminimum aus, bei dem die Beziehung zwischen Mensch und Innenraum den wichtigsten und schwierigsten Faktor darstellt. Aber auch andere Architekten inszenierten sehenswerte Räume (italienisch ‚Stanze‘): Alessandro Mendini, Lazzarini e Pickering, Manolo De Giorgi, Marta Laudani and Marco Romanelli, Andrea Anastasio, Fabio Novembre, Duilio Forte, Elisabetta Terragni, Carlo Ratti and Francesco Librizzi.
Scheinbar zusammenhanglos, ohne Einordnung und Bewertung für die Designgeschichte versammelt Kuratorin Silvana Annicchiarico in ‚W. Women in Italian Design‘ Arbeiten bedeutender Gestalterinnen. Ein spannendes Thema, weil die italienischen Designerinnen wie in keinem anderen europäischen Land die Geschichte und Entwicklung des Industriedesigns maßgeblich bestimmt haben. Enttäuschend, weil die ausgestellten Arbeiten die Frauen aufs Kunsthandwerkliche reduzieren. Verschenktes Potenzial.
Spannend hingegen: ‚New Craft‘ in der Fabbrica del Vapore mit neuen digitalen Produktionsweisen, live, in Verbindung mit klassischem Handwerk. Hersteller lassen sich “auf die Finger” schauen.
‚Architecture as Art‘ im Pirelli HangarBicocca. Anstelle von Bildern, Plänen, Erläuterungstexten und Zeichnungen kann der Besucher an fünfzehn Arbeiten, die speziell für die Ausstellung angefertigt wurden, eine Art Atlas der Weltarchitektur erleben. Teilnehmende Architekten: Studio Albori, Maria Giuseppina Grasso Cannizzo, Studio Mumbai, Lacaton & Vassal Architectes, Rural Urban Framework, Carrilho da Graça arquitectos, Josep Llinás Carmona, Rural Studio, El Equipo Mazzanti, Amateur Architecture Studio, nArchitects, Michel Desvigne, Mosbach Paysagistes, Atelier Bow-Wow.
Beeindruckend auch das Einmaleins der Architekturtheorie: ‚Sempering‘. Die Ausstellung im MUDEC in der Zona Tortona (Architektur von David Chipperfield) zeigt anschaulich anhand von Möbeln, Objekten, Bildern und Details, was der Architekt und Hochschullehrer Gottfried Semper (1803–1879) unter Architektur verstand. Die Kuratoren fassen dies zu einer Art Grundlehre zusammen, die heute aktueller ist denn je: Weben (weaving), Stapeln (stacking), Falten (folting), Formen (moulding), Verbinden (connecting), Luft (blowing), Gravieren (engraving) und Fliesen (tiling).
Der deutsche Beitrag ‚Hands on‘ im Museo Nazionale della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci funktioniert als Ausstellungsprojekt mit Werkstattcharakter. Insbesondere junge Menschen sollen in Workshops Wissen über Design erwerben und einen eigenen Bezug zu Design aufbauen. Die Ausstellung lädt Schülerinnen und Schüler aller Schultypen ein und geht auch gezielt an Schulen in Italien, um diesen Bildungsauftrag zu verbreiten.
Die Ausstellung ‚The logic of approximation, in art and life‘ – die Logik der Ungenauigkeit im Palazzo della Permanente besticht durch eine wunderbare Ausstellungsarchitektur, die dem Besucher vermittelt, welche Spannung zwischen einer angestrebten Perfektion und der Ungenauigkeit in den Dingen steckt.
Der Besuch Mailands lohnt immer, diesen Sommer erhöht sich der Reiz einer Reise in die Stadt mit ihrem vielseitigen Angebot durch die Triennale um ein Vielfaches.
XXI Triennale di Milano International Exhibition: ’21st Century.Design After Design‘ bis zum 12. September 2016
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