Autorin: Gabriele Benitz
„Es liegt was in der Luft.“ Mit dem Aspekt „Luftverschmutzung“ startete Hannes Bäuerle seinen Impulsvortrag. Damit meinte Hannes Bäuerle, geschäftsführender Gesellschafter der Raumprobe OHG, einer Online-Materialdatenbank und physischen Materialausstellung, nicht nur Feinstaub und Smog in den Städten, sondern auch schlechte Raumluft durch schadstoffemittierende Materialien.
Besonders kritisch seien flüchtige organische Verbindungen (VOC).
Eine Möglicheit der Abhilfe sei die aktive Luftreinigung durch
- Photokatalyse
- Solarkatalyse
Bäuerle beschäftigte sich in seinem Vortrag mit einem weiteren Themenkomplex. Alle Welt spreche von recyclebaren Baustoffen, aber nur wenige hielten ihr Versprechen von sortenreiner Trennung und Weiterverabeitung der Materialien.
Deshalb plädiert er dafür, dass Abfall sauber bepreist wird. „Je eher die Tonne Müll richtig teuer wird, desto wirtschaftlicher wird das Recycling.“
Also eine echte Kreislaufwirtschaft. Einigen Herstellern wie Tarkett oder Kaldewei gelinge das bereits oder sie seien fast am Ziel.
Zur Ressourcenschonung tragen auch natürliche Oberflächen bei. Dieser Trend zeichne sich seit geraumer Zeit in der Innenarchitektur ab. In diesem Zusammenhang verwies er auf den ‚materialPREIS 2020‘ der Raumprobe.
Er nannte Beispiele aus den Einreichungen:
- Komposit aus Zellulosefasern und Pektin (aus Abfällen, die bei der Papierproduktion entstehen)
- Putz aus Eierschalen
- Terrazzoplatten aus Splitt-Abfall, der bei der Herstellung von Natursteinen anfällt
Zur Person
Hannes Bäuerle, Innenarchitekt und Materialfetischist, geht in der md-Serie ‚Material Akademie‘ der Frage nach: „Was bestimmt Materialqualitäten und woran erkennt man sie?“ Der Mitgründer und -gesellschafter der Raumprobe Stuttgart ist für md als Autor und Referent tätig.
Zur gesamten md-Fachveranstaltung „Zukunft von Sustainability“