Santiago Calatrava, Norman Foster und Frank O. Gehry, Architekten von Weltruf, haben ihren architektonischen Stempel Bilbao aufgedrückt. Das war gewünscht, das war gewollt. Denn Bilbao, die baskische Metropole, hatte noch in den 1980er-Jahren die zweifelhafte Ehre, die wohl schmutzigste Stadt Spaniens zu sein. Anfang der 1990er-Jahre begann dann eine radikale Neuorientierung weg von der Industrie- und hin zur Dienstleistungs- und Kulturstadt. Mit Hilfe von Calatrava, Foster oder Gehry versucht sich die Stadt im Norden Spaniens ein neues Image zu geben. Besonders Gehrys Guggenheim-Museum war als Aushängeschild des modernen Bilbao gedacht.
Und tatsächlich ist es gelungen, die Stadt zu einem neuen kulturellen Zentrum Spaniens zu verwandeln. Bilbao hat die Chance seiner Krise genutzt. Die industrielle Vergangenheit ist jedoch nach wie vor sichtbar und verleiht dem Ort seinen eigentümlichen Charme. Dieser Eindruck wird durch die Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Schweizer Fotografen Roger Wehrli noch intensiviert.
Roger Wehrli hat zwischen 1988 und 2014 den Wandel und die Neuerfindung Bilbaos in einem Langzeitprojekt fotografisch dokumentiert. Er war einer der wenigen Fotografen, die Zugang zur Baustelle des Guggenheim-Museums hatten. Seine Schwarz-Weiß-Bilder erzählen diese spannende und besondere Geschichte, die Vorbild für viele andere Industriestädte Europas sein kann.
Roger Wehrli. Bilbao
Fotografien seit 1988.
Verlag Scheidegger & Spiess, www.scheidegger-spiess.ch
Text Deutsch und Englisch, Texte von Roger Wehrli und Ibon Zubiaur
Gebunden, 160 Seiten, 95 Duplex-Abbildungen
ISBN 978–3–85881–535–4
38 Euro
Roger Wehrli(*1965, Baden), freischaffender Fotograf. Reportagen, Dokumentationen und Porträts für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, u.a. Neue Zürcher Zeitung, Sonntagszeitung, Der Bund, Die Weltwoche, Chrismon.