Skåpet Mountain Lodge

Die Hauptrolle spielt hier oben im Norden Norwegens die Natur. Weit ab von der Zivilisation im Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark liegen die Hütten am Lysefjord direkt am Bergsee Soddatjørn. Es gibt kein fließendes Wasser, keine Elektrizität, keine Heizung, dafür aber viel Einsamkeit, unberührte Natur und eine Plattform für unvergessliche Stunden. Diese Plattform entwickelten KOKO Architects, ein Büro aus Tallinn, Estland. 2013 gewannen sie den vom norwegischen Wanderverein ausgeschriebenen Wettbewerb mit ihrem Konzept für die Skåpet Mountain Lodge. Diese bestehen aus einem Haupthaus und mehreren Nebengebäuden. Die unzugängliche Lage und unberechenbare Wetterbedingungen erforderten einen schnellen und vor allen Dingen unkomplizierten Aufbau der Hütten, was die Architekten mit Fertigbauteilen aus Holz erreichten. Die Außenhaut aus Zinn ist wetterbeständig und auf jahrzehntelange, wartungsfreie Nutzung angelegt, auch sonst sollte alles möglichst pflegeleicht und unkompliziert sein. Wanderer hinterlassen die Lodge, wie sie sie vorfinden wollen: besenrein. Für Holz, Lebensmittel und andere lebensnotwendige Dinge muss jeder selbst aufkommen.

Strahlenförmig sind die Nebengebäude der Skåpet Mountain Lodge um das Haupthaus angeordnet und geben dank ihrer raumhohen Panoramafenster den Blick auf die Fjordlandschaft und den See frei. Das beim Innenausbau verwendete Holz – auch in den Schlafkabinen – sorgt für eine warme, heimelige Atmosphäre. Zum Kochen stehen den Gästen zwei Gasöfen zur Verfügung, eine Solaranlage sorgt für Licht. Die Sauna muss mit Holz beheizt werden, das “Bad” liegt unterhalb eines Bergrinnsals. Den ersten Preis hat in unseren Augen allerdings die Natur gewonnen.

Projekt: Skåpet Mountain Lodge

Standort: Soddatjørn, Norwegen

Bauherr: Stavanger Tracking Association

Architekten: KOKO architects, www.kokoarchitects.eu

Fertigstellung: 2016

Fotos: Tonu Tunnel, Marius Dalseg