Die ehemalige GSW-Hauptverwaltung soll eine neue Fassadengestaltung erhalten, die von der bisherigen Farbgebung abweicht. Eine Online-Petition will dies verhindern. Stimmen Sie mit ab.
Das von Sauerbruch Hutton entworfene Gebäude der ehemaligen GSW-Hauptverwaltung erfährt national und international hohe Wertschätzung als Architekturikone der Nachwendezeit und Pioniergebäude des klimabewussten Bauens. Mit seiner Präsenz und der Farbigkeit der GSW-Fassade bestimmt der Bau den Stadtraum Berlins und trägt wesentlich zur Identität des Ortes und seiner Bevölkerung bei.
Weltweite Anerkennung erfuhr das Gebäude auch durch zahlreiche nationale und internationale Preise, darunter der Berliner Architekturpreis, der Bauphysikpreis und der Benedictus Award. Es wurde nominiert für den Mies van der Rohe Award und den Stirling Prize. Das Modell des Gebäudes wurde die MoMA Architecture Collection aufgenommen.
Farbgebung der GSW-Fassade
Derzeit plant das Unternehmen Sienna Real Estate Property Management im Auftrag der Eigentümer, die Sonnenschutzanlage auf der Westseite des Turmes auszutauschen. Die geschosshohen, dreh- und verschiebbaren Sonnenschutzpaneele aus perforierten, in 9 Sonderfarben beschichteten Aluminiumblechen sollen zurückgebaut und durch Stoffbehänge ersetzt werden, die lediglich vertikal auf- und wieder eingerollt werden können. Diese Stoffbehänge sollen in Farben ausgeführt werden, die sich auf die Farbtabelle eines bestimmten Anbieters beschränken und von der bisherigen Farbgebung der GSW-Fassade vollständig abweichen.
Sonnenschutzpaneele sind integraler Bestandteil der Architektur
Sowohl die Farbigkeit als auch die Funktionsweise der Sonnenschutzpaneele sind integraler Bestandteil der Architektur des Hauses, das ganz in der Reaktion auf das Klima (Wind, Konvektion, Querlüftung, Sonnenstand) hin entworfen ist. Der geplante Austausch gegen ein banales Universalprodukt verunglimpft die gestalterische Logik und entstellt das bestehende Werk – ganz abgesehen von den hohen Kosten und der vergleichsweise hohen Menge CO2, die durch eine solche Maßnahme und die damit einhergehende Ressourcenverschwendung emittiert würde.
Farbgebung erhalten, GSW-Fassade instandsetzen
Mit einem offenen Brief und einer Online Petition wird Sienna Real Estate aufgefordert, diese Pläne aufzugeben, die GSW-Fassade stattdessen instandzusetzen und in ihrer Farbgebung zu erhalten, um damit ein zeitgemäßes Signal der Abfallvermeidung und Ressourcenschonung aber auch der Wertschätzung unserer gebauten Umwelt zu senden.