Viel hat man über den Entwurf von Sebastian Herkner im Vorfeld gehört. Aus Stoff sind seine Visionen gemacht. Ein Anstoß, über Textilien im Raum zu diskutieren.
‚Das Haus‘ hat 2016 keine Wände im herkömmlichen Sinn und ist rund. Mehr als 1000 Quadratmeter transparente und semitransparente Stoffe sowie Netz- und Lochmuster des deutschen Textilverlags Nya Nordiska lassen Ein- und Durchblicke zu. Läuft man um das Haus herum, ergeben sich immer neue Blickachsen. Trotz der luftigen, textilen “Wände” entsteht ein geschützter Raum. Beim Betreten erfasst einen deswegen fast das Gefühl, man dringe in Privaträume ein und zögert kurz. Kann man hier wirklich überall herumlaufen? Man kann! Und entdeckt Details, die der Offenbacher Designer Sebastian Herkner mit Humor und jenseits von Architektenklischees (minimalistisch, schwarz, geradlinig und funktional) gedacht hat. Seifen als Fliesen, textile Wände zum Verschieben, die Wanne im Eingangsbereich. Dabei könnte man meinen, in einer persönlichen Werksschau des Designers gelandet zu sein. Mit einigen Herstellern hat Sebastian Herkner bereits zusammen gearbeitet: Rosenthal, Dedon, Pulpo, Schönbuch, Schramm, ClassiCon, Linteloo, Moroso, Fontana Arte, Nya Nordiska, Gubi und viele mehr. Es ist ein sehr persönliches Haus geworden. imm cologne, bis 24. Januar, Halle 2.2.
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