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Serviceroboter als Einkaufshelfer - Paul macht's vor - md-mag

Wie „Care-O-Bot 4“ die Kunden in Saturn-Märkten unterstützt
Serviceroboter als Einkaufshelfer

Serviceroboter verlassen die Fabrikhallen und tauchen in den Alltag ein. Sie entfernen Staub, reinigen Fenster, sagen das Wetter voraus und sind beim Einkauf behilflich. Ein Blick in die Zukunft des Einzelhandels.

Autor Armin Scharf

Er macht einen guten Job, ist höflich, hilfsbereit und weiß, wo Kunden das finden, was sie suchen. Paul ist ein ganz besonderer Kollege. Er reicht einem Erwachsenen bis knapp unter die Schulter und rollt auf drei Kugelrädern emsig an den Regalreihen entlang. Arme hat er keine, dafür kann er sich sehr elegant verbeugen. Paul ist ein Roboter und seit etwa anderthalb Jahren im Ingolstädter Saturn-Markt unterwegs – zunächst im Testbetrieb, inzwischen im Dauereinsatz. Er hat Geschwister in den Saturn-Märkten in Zürich, Hamburg und Berlin. Nicht nur die Kunden, auch die menschlichen Kollegen haben die agilen Maschinen ins Herz geschlossen.

Ist das die Zukunft des Handels, Roboter als Einkaufshelfer einzusetzen? Warum nicht, sagt Dr. Ulrich Reiser, der den Roboter mit seinem Team am Fraunhofer-Institut IPA entwickelte. Der Handel könne so das Einkaufserlebnis ausweiten, etwas, wozu der Onlinehandel nicht in der Lage sei.

Begrüßen, unterhalten, den Weg weisen – darin besteht das momentane Aktivitätsspektrum von Paul und seinen Kollegen. Der offizielle Name des Roboters: „Care-O-Bot 4“. Irgendwann könnte er in der Lage sein, mit dem modular ergänzbaren Arm die Ware gleich aus dem Regal zu greifen und dem Kunden auszuhändigen.

Im Gegensatz zu seinen Kollegen, die auf zwei Beinchen daherstaksen und das Kleinkindschema bedienen, ist der „Care-O-Bot 4“ für die Begegnung auf Augenhöhe ausgelegt. Er ist nicht humanoid, aber auch keine reine Maschine. Wer will, kann einen Kopf mit zwei leuchtenden Augen assoziieren. Das Display hilft bei der Kommunikation, denn der Roboter soll nicht nur verbal, sondern auch mittels Körpergesten und einer angedeuteten Mimik kommunizieren. Tatsächlich verändern sich die Augen je nach Aktivität, mit den Armen kann er galante Bewegungen vollführen, ohne diese kann er sich verbeugen.

Das ermöglicht eine Art Hüftgelenk zwischen Fahrgestell und Korpus, das eigens für den Roboter konstruiert wurde und eine harmonische Bewegung in alle Raumrichtungen zulässt. Nebenbei lässt sich dadurch auch der Schwerpunkt verändern, was den Lastentransport sicherer macht. Die Idee stammt von Phoenix Design aus Stuttgart, die unmittelbar in den Entwicklungsprozess eingebunden und nicht nur für die äußere Form zuständig waren.

3D-Kameras und Sensoren

Damit sich der „Care-O-Bot 4“ autonom fortbewegen kann, unterstützt ihn einen Laserscanner in Schienbeinhöhe, mit dem er Hindernisse erkennt und sich abschaltet, wenn ihm ein Kunde zu nahe kommt.

Mit 3D-Kameras im Korpus nimmt er überhängende Hindernisse wie Staubsaugerschläuche wahr. Sensoren im Kopfbereich wiederum erkennen, ob eine Person vor ihm steht und mit ihm sprechen will.

Während seine drei Vorläufer als reine Versuchsträger dienten, soll der „Care-O-Bot 4“ marktfähig sein, muss also nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch auf der Höhe der Zeit sein. Ebenso beeinflussten die Kosten und die serielle Herstellbarkeit die Konstruktion und das Design.

„Alleskönner“ nennt ihn Dr. Ulrich Reiser, Chef der Fraunhofer-Ausgründung Mojin Robotics, und verweist auf das breite Anwendungsspektrum. Der Roboter vermag Kunden im Handel zu überraschen und zu betören, könnte in unübersichtlichen Kliniken als Lotse für Patienten zur Behandlung dienen oder Gepäck transportieren.

Auch in Museen ist er nützlich: Als „Eva“ führt er Besucher des Hauses der Geschichte in Bonn durch die Ausstellung und erklärt Exponate. Allerdings, so Reiser: „Die Basistechnik ist immer gleich, Hard- und Software werden der jeweiligen Anwendung angepasst.“

Mehr Infos über Mojin Robotics

Über den „Care-O-Bot von Phoenix Design

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