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Drei Trends kennzeichneten die Büromesse 2022

Drei Trends kennzeichneten die Büromesse
Orgatec-Nachlese

Drei Trends zogen sich in Form von kleinen Bürowelten und Produkten durch die Kölner Messehallen der Orgatec: Wohlfühlcharakter, agiles Arbeiten und Nachhaltigkeit. Sie werden die Zukunft der Büroplanung beeinflussen. 

Autorin Gabriele Benitz

Wer die Fachmesse Orgatec in Köln im vergangenen Oktober nach pandemiebedingter Abstinenz besuchte, erlebte eine durchweg positive Gesamtstimmung. Viele Büromöbelhersteller berichteten über einen größeren Zulauf als erwartet und intensive Gespräche. Umso weniger konnten sie nachvollziehen, dass große Mitbewerber dem Event fernblieben.

Das trifft auch auf die Palmberg-Geschäftsführerin Nicole Eggert zu: „An jedem Tag kamen sehr viele Besucher auf unseren Stand. Wir sehen uns darin bestätigt, dass wir uns entschieden haben, nach Köln zu kommen. Mancher unserer Wettbewerber wird es wohl bedauert haben, nicht hier auszustellen.“

Ebenso begeistert äußerte sich Tim Hutchings, Präsident von Humanscale International: „Nach vierjähriger Abwesenheit war es großartig, für unsere Kunden, Interessenvertreter und Branchenkollegen wieder da zu sein.“

Ein positives Fazit zog auch Preform-Geschäftsführer Constantin Günther: „Inspirierende Gespräche, bekannte und neue Gesichter und so einiges positives Feedback zu unserem Auftritt – wir haben die Orgatec mit guten Erinnerungen und viel Zuversicht im Gepäck verlassen.“

Echtes Erlebnis

Dem pflichten die Oka-Geschäftsführer Thomas und Sebastian Kasper bei: „Allein die ganze Vielfalt der Orgatec 2022 wieder in echt zu erleben, war beeindruckend. Wir haben uns riesig über die vielen Gespräche an unserem Stand gefreut.“

Trotz vielfacher Bestätigung, dass Messen und direkte Kontakte wieder funktionieren, konnte man keine Produktsensationen in den Messehallen ausmachen. Vielmehr stellte sich ein immer wiederkehrender Aha-Effekt ein: „Ach, die auch?“ Denn die meisten Aussteller konzentrierten sich auf die Umsetzung dreier Leitthemen und bildeten sie durch entsprechende Produkte und Bürowelten ab.

Wohlfühlcharakter

Zuallererst fiel ins Auge, dass die Hersteller unisono dazu beitragen wollen, dass aus Büroräumen Heimathäfen mit Kuschelfaktor werden. Wie sonst soll man die Beschäftigten zurück ins Büro holen, die sich dauerhaft im Homeoffice eingerichtet haben? Und warum dann nicht gleich zur Einrichtung des Arbeitsplatzes im häuslichen Umfeld beitragen?

Einige Produzenten vermittelten eine Idee, wie das gehen kann. So hat beispielsweise Assmann mit ‚Assmann Home‘ einen Onlineshop aufgesetzt, der Möbel für die Privaträume bereithält. Dort können Unternehmen für ihre Mitarbeiter entsprechende Produkte ordern. Palmberg setzt ebenso auf den Kontakt zu seinen Kunden, die ihren Beschäftigten Zuschüsse zum heimischen Mobiliar geben wollen. Dauphin wiederum bietet bereits seit 2010 unter der Marke ‚Dauphin Home‘ Wohnmöbel an.

Agiles Arbeiten

Das zweite große Thema – agiles Arbeiten – spiegelte sich ebenfalls auf den meisten Ständen der Orgatec wider. Ernst Holzapfel, Leiter Marketing der Sedus Stoll AG, unterstreicht die Bedeutung. „Das Zusammenspiel der agilen Elemente und Möbel im Büro wird wichtiger denn je. Denn sie harmonisieren miteinander und bewirken so eine Atmosphäre, die angenehm, bereichernd und inspirierend ist.“

So waren in Köln etliche Möbel auf Rollen zu sehen. Doch ohne die darauf ausgerichtete Strom- und Digitalversorgung bieten sie keinen echten Mehrwert. An dieser Stelle kommen die Protagonisten ins Spiel, die batteriegeladene technische Ausrüstungen anbieten. Denn ohne diese funktionieren autarke Schreibtische, Loungezonen und Kuben nicht.

Apropos Kuben: Auch die stehen teilweise auf Rollen. Doch um sie zu bewegen, dürften zwei starke Personen notwendig sein. Wenn die nicht anpacken, ist es vorbei mit der permanenten Mobilität. Wenn überhaupt der Wunsch danach besteht. Der Mensch ist doch eher ein Gewohnheitstier, wie in vielen anderen Lebensbereichen festzustellen ist.

Nachhaltigkeit

Als dritter Trend war das Thema Nachhaltigkeit präsent. Das goutierte auch Hutchings: „Es war sehr ermutigend zu sehen, dass die Themen Nachhaltigkeit und Wohlbefinden so weit oben auf der Agenda der Orgatec 2022 standen.“

Festzumachen war das etwa daran, dass inzwischen fast alle Hersteller recycelbare Materialien, die ihrerseits aus wiederverwerteten Werkstoffen bestehen, als Standard anstreben.

Gleichwohl gilt es hier, keine Augenwischerei zu betreiben, meint etwa Dr. Jens Gebhardt, Commercial Director der Kinnarps GmbH: „Nur weil etwas zirkulär ist, heißt es nicht automatisch, dass es auch nachhaltig ist. Hinterfragen wir das Konzept der Kreislaufwirtschaft.“ Mit dem Konzept ‚Circles of Change‘ wolle das Unternehmen neue Wege der Nutzung für eine nachhaltige Innenarchitektur aufzeigen. Einen zweiten Lebenszyklus haben einige frisch aufgearbeitete Produkte bereits angetreten.

Immer mehr Produzenten setzen – zumindest bei einigen Komponenten – auf biobasierte Materialien. So auch die Kinnarps-Marke Materia mit ihrem Modulsofa ‚Oas‘. Das weist einen Formschaum aus Biomasse auf.

Wie andere ein Beispiel dafür, dass auch die Büromöbelbranche die Verringerung des CO2-Fußabdrucks in Angriff nimmt.

Dennoch gilt es hier als Abnehmer, genau hinzuschauen und nachzuhaken. Dann zeigt sich schnell, wer es mit der Umstellung der Produktion, der kritischen Auswahl der Vorlieferanten und womöglich eigenen Forschungsprojekten ernst meint. Wer des Greenwashings entlarvt wird, beschädigt seine Marke.

Zur Website der Orgatec

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