Der Studiengang Industriedesign am Art Center College of Design belegt im Ranking der US-amerikanischen Design- und Architekturschulen den ersten Platz.
In Los Angeles hat das Konzept einer eigenständigen Designerausbildung schon seit 80 Jahren Tradition. Mitten in der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre hatte ein Werbefachmann namens Edward A. “Tink” Adams die brillante Idee, Künstler und Designer praxisnah auszubilden und sie auf Jobs in Werbung, Verlagswesen und Industriedesign vorzubereiten. Er gründete eine kleine Fakultät mit Profis – ein Modell, das bis heute existiert. Die meisten Fakultätsmitglieder haben nach wie vor ihr eigenes Designbüro.
1930 startete das Art Center mit 12 Lehrern und acht Studenten im Stadtzentrum von L.A. Die Zahl der Studenten wuchs beständig, und so musste die Schule immer wieder umziehen – zuletzt auf einen noblen Campus in den Hügeln, ein paar Meilen nördlich der City von L.A..
Dabei sieht das von Craig Ellwood Associates entworfene Gebäude des heutigen Art Center College of Design eher aus wie eine Konzernzentrale: als kühne Brückenkonstruktion überspannt es theatralisch Bach und Zufahrtstraße, will seinerseits inspirieren: mit sichtbaren schwarzen Stahlträgern und spektakulären Ausblicken nach Pasadena und darüber hinaus.
Zur Zeit sind 1 600 Studenten und 150 Doktoranden eingeschrieben. 379 von ihnen kommen aus über 40 Ländern – der Campus atmet multikulturelle Vielfalt. Ab Herbst 2012 wird das Art Center insgesamt elf Studiengänge und sechs Aufbaustudiengänge anbieten. Zu den Grundstudiengängen zählen Werbung, Entertainmentdesign, Umweltdesign, Film, Bildende Künste, Grafikdesign, Illustration, Interaktives Design, Fotografie und Imaging, Produktdesign und Transportation Design.
Die Aufbaustudienprogramme decken die Bereiche Graduate Art, Graduate Broadcast Cinema, Graduate Environmental Design, Graduate Industrial Design, Graduate Media Design und Graduate Transportation Design ab.
Das Programm ist breit gefächert, zukunftsorientiert und will den Studenten optimale Ergebnisse ermöglichen. Abgesehen vom interdisziplinären Profi-Netzwerk mit den entsprechenden Designbüros überschneiden sich Grund- und Aufbaustudiengänge. Auch das fördert bereichsübergreifendes Lernen.
Die Designschulen unserer Großväter haben wahrhaft anders ausgesehen. Die Welt des Design hat sich grundlegend verändert: Es geht nicht mehr um monumentale Gebäude und Innenarchitektur, sondern um Marken, Inhalte, Kontext und sinnvolle Größenordnungen.
Und es geht darum, neue Fertigkeiten in den Arbeitsplatz zu integrieren, zum Beispiel Tools für Forschung, Materialeinsatz, Marketing oder Budgetierung zu entwickeln. Die Studenten am Art Center College of Design erwerben das Handwerkszeug für künftige Innovationen. Die Hochschule ist führend in der Designerausbildung.
md-Korrespondent Ingo Werk berichtet aus Los Angeles
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Alle Fotos: Courtesy of Art Center College of Design