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Airstream. Revival der Silberlinge

Letter from Los Angeles
Airstream. Revival der Silberlinge

Mit dem Airstream-Hänger am SUV geht’s ab in die Ferne: Das nennt man Trailer-Chic. Oder wie Leben in Aluminium zum Kult-Erlebnis wird.

Die Celebrities hat das Airstream-Fieber gepackt: Country-Sängerin Miranda Lambert ebenso wie die Schauspielgrößen Julia Roberts und Pamela Anderson, wie Tom Hanks, Johnny Depp und Sean Penn. Matthew McConaughey nutzt den Kult-Wohnwagen gar als Dauerwohnsitz. Mit dem Airstream-Hänger am SUV geht’s ab in die Ferne: Das nennt man Trailer-Chic. Dieses Jahr scheint der Highway zur heißesten aller Urlaubsadressen zu werden.

Airstream-Wohnwagen gelten als amerikanische Stil-Ikonen

Der “Silberling” ist heute so angesagt wir vor fast 80 Jahren, als die Luftfahrttechnik zu diesem leichten, robusten und aerodynamischen Wohnwagen mit der typischen Aluminiumhülle inspirierte. 1935 gründete der legendäre Wally Byam das Unternehmen und baute 1936 den ersten Airstream-Clipper.

Wally lebte in Los Angeles, und die Stromlinien-Ästhetik des Art Deco und der Moderne hat ihn erheblich beeinflusst: Raymond Loewys Lokomotive ‚S-1‘, das ‚Dymaxion‘-Auto von Buckminster Fuller, das Chrysler Building, Dinge des täglichen Lebens… Auch die Airstream-Wohnwagen kombinierten Form und Funktion und gelten bis heute als amerikanische Stil-Ikonen.

Airstream-Fahrer waren gerne gesehen

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab Wally seinem Unternehmen mit dem ‚Wally Byam’s Caravan Club‘ neue Impulse: Er bot Trips an nach Mexiko und Mittelamerika, von Kapstadt nach Kairo und Touren rund um den Globus. Wo immer die Trailerites genannten Airstream-Fahrer auftauchten, sie waren gerne gesehen.

In den 1950er und 60er Jahren begrüßte Kaiser Haile Selassie die Airstreamers gar persönlich in Äthiopien, und in Bagdad schwenkten die Kinder begeistert Fähnchen, als die Amerikaner im Irak eintrafen. Heute ist diese Art des Reisens nicht mehr überall auf der Welt empfehlenswert, aber in Nordamerika sind solche Touren so beliebt wie eh und je.

Architekt Christopher Deam unterstreicht klare Designaussage

Als Wally Byam 1962 in Los Angeles starb, wechselte das Unternehmen zweimal den Eigentümer, ehe es zuletzt 1980 von Thor Industries erworben wurde. In Anbetracht immer älter werdender Wohnwagenbesitzer hatte die Geschäftsführung allerdings ein Problem. Um jüngere Kunden zu gewinnen, engagierte die heute in Ohio ansässige Firma den kalifornischen Architekten Christopher Deam. Seine schicken Interieurs unterstreichen die klare, neutrale Designaussage der Wohnwagenhülle.

50 Prozent des Umsatzes durch Design-Modelle

Heute machen diese Designer-Modelle rund 50 Prozent des Umsatzes aus. Mit ‚Bambi‘ und anderen Modellen wurde der Wohnwagenbauer zum Trendsetter für ein junges Publikum. Selbst ‚Design Within Reach‘, Amerikas führende Design-Handelskette, brachte ein eigenes Modell auf den Markt, das nicht nur über den örtlichen Airstream-Händler, sondern auch über die eigenen Nobel-Showrooms angeboten wurde.

Partnerschaft mit Victorinox

Auch andere Aktivitäten zielen auf einen breiteren designorientierten Kundenkreis: Die neue Partnerschaft mit dem legendären Schweizer Armeemesserhersteller Victorinox mündete zu dessen 125-jährigen Jubiläum in eine nummerierte Trailer-Sonderserie inklusive Merchandising wie Damen- und Herrenuhren, LED-Taschenlampen, Universal-Werkzeug, Schirm, Matchsack und Schweizer Armee-Wanduhr. Keine Frage: Extrateure Design-Accessoires bringen einen Hauch von Exklusivität in die Nationalparks und andere Outdoor-Paradiese!

Aluminiumhülle mit hochwertigem Designinterieur

Das Unternehmen hat sich im letzten Jahrzehnt erfolgreich neu erfunden. Die Verknüpfung der klassischen Aluminiumhülle mit hochwertigem Designinterieur spricht besonders junge Kunden an. Andererseits entfallen immer noch 50 Prozent des Wohnwagenumsatzes auf das traditionelle Geschäft, sprich die Ruheständler. Die Strategie scheint aufzugehen. Mobilität als Kunstform übersteht selbst eine Rezession.

Die zeitlose Langlebigkeit der Airstreams ist Beweis genug: nach wie vor rollen 60 Prozent aller je gebauten Modelle über die Highways, und der Oldtimer-Markt floriert so gut wie das Neugeschäft.

Autor Ingo Werk

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