Man kann nicht behaupten, dass São Paulo ein Musterbeispiel der Stadtplanung ist. Die Stadt ist weder wirklich schön, noch besonders grün. Armut und Kriminalität sind alltägliche Probleme. Die über 12 Millionen Einwohner drängen sich in einer zum größten Teil vertikalen Bebauung. Es sind über 7300 Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: selbst das dicht besiedelte Stuttgart kommt nur auf 3000 Einwohner pro Quadratkilometer.
In diesem Umfeld versuchen seit Jahrzehnten Privatpersonen, die Verwaltung der Stadt São Paulo und Architekten gleichermaßen öffentliche Aufenthaltsplätze zu schaffen, die den Bewohnern eine Pause ermöglichen. Bauten, die darauf abzielen, faire und inklusive Orte für die zwanzig Millionen Einwohnerinnen und Einwohner im Großraum der Metropole zu schaffen.
Dazu gehören Dächer mit Schwimmbädern, offene, eingezogene Etagen in Hochhäusern, Bibliotheken, Sportplätze, Kulturzentren, temporär gesperrte Straßen oder Trassen, Parks und begrünte Dächer über der Stadt. Architektur und Infrastruktur wollen in vielfacher Hinsicht zur Stadtentwicklung beitragen.
Die Ausstellung ‚Access for All: São Paulo’s Architectural Infrastructures‘ zeigt archivalische Faksimiles neben neu in Auftrag gegebenen Fotografien, Filmbeiträgen, Architekturplänen, Zeichnungen, Modellen und Interviews. Der dazugehörige Katalog ist im Verlag Park Books erschienen. Mit Beiträgen von Renato Anelli, José Tavares Correia de Lira, Fraya Frehse, Vanessa Grossman, Andres Lepik, Ana Luiza Nobre, Daniel Talesnik, Guilherme Wisnik sowie einem Gespräch von Enrique Walker mit Paulo Mendes da Rocha und Marta Moreira.
Access for All: São Paulo’s Architectural Infrastructures
Pinakothek der Moderne
Die Neue Sammlung – The Design Museum
Bis zum 8. September 2019
Katalog
Herausgegeben von Andres Lepik und Daniel Talesnik
Gebunden, 224 Seiten, 181 farbige und 11 sw Abbildungen
Fotografien von Ciro Miguel
21 x 28 cm, ISBN 978–3–03860–163–0 Englisch
38 Euro
In Zusammenarbeit mit dem A.M. Architekturmuseum der TU München
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