Made Expo 2017 in Mailand

Autorin Susanne Tamborini

Mit der Made Expo organisiert Mailand in Rho für die Architekten und Baugewerbler im zweijährigen Rhythmus eine Fachmesse. So auch dieses Jahr, zum achten Mal und über vier Tage, vom 8. bis 11. März 2017. Vom Baustoff über Fenster und Treppen, der Tür bis zur Tapete, von Smart Home-Lösungen über Nachhaltigkeits- und alternative Energiekonzepte präsentierten rund 1400 internationale Aussteller, was für die Realisierung von Architektur und Innenarchitektur unabdingbar ist. Sie belegten von dem riesigen Messegelände immerhin acht Hallen und erwarteten mehrere Zehntausend Besucher.

Nicht von ungefähr spielt der Name der Messe auf mehr an als das englische „made“ wie machen. Vielmehr steht Made als Akronym für Milano, Architettura, Design und Edilizia, was im Deutschen so viel heißt wie Bauwesen. Das Konzept der Made Expo ist ähnlich der Bau in München – nur in Kleinformat. Doch verstecken braucht es sich nicht. Die Made Expo ist beeindruckend für die einheimischen Besucher. Immerhin sind bedeutende italienischen Hersteller vertreten wie Fantoni, den außerhalb Italiens nur Insider als einen der europaweit größten Hersteller von Span- und MDF-Platten wahrnehmen. Wichtige ausländische Unternehmen waren zumindest mit einer Handelsniederlassung vertreten. „Das Umfeld ist professionell und von gutem Niveau“, verlautete es zum Beispiel auf dem Stand von Alucobond. Wenn großen Player auf der Made Expo nicht aus allen Bereichen vertreten waren, so mag das daran liegen, dass sich die Bautätigkeit in Italien derzeit stärker auf die Sanierung im Bestand als auf die Erstellung großer Investorenarchitekturen konzentriert.

Mit Sonderschauen, Konferenzen und Initiativen wie der B(uild) Smart, dem Forum Holzbau, einem Architekturwettbewerb (Archmarathon Selections) und den von Studio Marco Piva kuratierten Moodboards sucht die Made Expo den Anschluss an Rahmenprogramme von internationalem Zuschnitt. Für die Ansprüche eines internationalen Publikums wäre da zwar noch Luft, aber die italienischen Besucher hatten große Freude an den mitunter populären Ansätzen. Beispielsweise dem Video-Projekt ‚Real Architecture‘ für die gut vernetzte Sharing-Community.

Apropos: Die internationalen Architekten und Innenarchitektenangeht dürfen sich schon im April auf ein besonderes Format freuen. Zeitgleich zum Salone del Mobile findet in Mailand-City in diesem Jahr zum zweiten Mal die ‚Space&Interiors‘ statt, ein kleines aber feines und sehr spitz fokussiertes Event, welches auf die raumbestimmenden Details abhebt. Mailand ruft!