Eine Sonderausstellung zeigt die Geschichte der Flakturmfassaden in Berlin. Die Betonfestungen sollten die Bevölkerung schützen und repräsentativ sein.
Die Geschichtsausstellung des Berliner Unterwelten e.V. beleuchtet Architektur und Städtebau im Berlin der NS-Zeit. Im Rahmen dieser saisonalen Dauerausstellung ‚Mythos Germania – Vision und Verbrechen‘ präsentiert der Verein die Sonderausstellung ‚Kriegsbunker als Stadtdekoration – NS-Planungen für die Friedenszeit‘. Der Zweite Weltkrieg verzögerte den radikalen Umbau Berlins zur “Welthauptstadt Germania”. Es entstanden ungeplante Monumentalbauten: die Flaktürme prägten ab 1941 das Stadtbild von Berlin. Um die riesigen Betonfestungen ästhetisch in die “Germania”-Planungen integrieren zu können, ließ Albert Speer mitten im Krieg repräsentative Steinfassaden entwerfen, die teilweise errichtet wurden. Um die martialischen Betonbauten zu ästhetisieren, sollte den Flakbunkern eine dekorative Fassade aufgestülpt werden. Friedrich Tamms lieferte hierfür mehrere Gestaltungsvarianten, die Assoziationen zu altägyptischen Tempelanlagen und antiken Palästen weckten. Die steinernen Schmuckelemente sind aktuell in der Ruine des Flakturms Humboldthain in Berlin aufgestellt – die Sonderausstellung setzt die Funde in thematischen Bezug zur Dauerausstellung ‚Mythos Germania – Vision und Verbrechen‘.
Laufzeit der Sonderausstellung 2. April bis 29. November 2015.
http://berliner-unterwelten.de
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