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Hauptstadt der Folgenlosigkeit: Stipendien für Nicht(s)tun

Stipendien für das Nicht(s)tun wurden vergeben
Hauptstadt der Folgenlosigkeit

Nichts Neues kaufen, kein Essen verschwenden, kein Fleisch, dafür kostenloses Mittagessen anbieten: Drei Heilbronner haben ein ‚Stipendium für Nicht(s)tun‘ erhalten.

Das Stipendium ist Herzstück des Kunst- und Stadtentwicklungsprojekts ‚Hauptstadt der Folgenlosigkeit‘, das bis Mai 2023 mit zahlreichen Akteuren und Partnerinstitutionen in Heilbronn der Frage nachgeht, wie ein Leben vor dem Hintergrund von Klimawandel und sozialer Ungleichheit zukünftig aussehen kann. Angela Manetto, Larissa Sperrfechter und Jonas Kachel haben sich gegen ihre Mitstreiter durchgesetzt. Zehn Finalisten waren zuvor in einem demokratischen Prozess aus über 200 Bewerbungen ausgewählt worden.

Raum für Upcycling-Workshops

„Ich bin sprachlos und freue mich sehr“, dankt Larissa Sperrfechter dem Publikum, das in mehreren Abstimmungsrunden die Siegerideen kürte. Die 31 Jahre alte Betreiberin eines Vintage-Shops in Heilbronn will drei Monate lang keine neuen Produkte kaufen und mit dem Stipendium das Angebot ihres Ladens erweitern, der zukünftig auch Raum für Upcycling-Workshops bieten soll.

Verzicht auf Fleisch

Angela Manetto (41), Leiterin der Jugendherberge Heilbronn, will im dortigen Bistro drei Monate lang jeden Mittwoch auf Fleisch verzichten und dafür regionale Demeter-Produkte anbieten. Darüber hinaus wird die Jugendherberge 44 Essensboxen verteilen, die in der Stadt kursieren sollen und gegen ein Essen am Mittwoch eingetauscht werden können, damit auch Bedürftige eine gesunde Mahlzeit erhalten können. „5000 Euro reichen für 572 gesunde Mittagessen“, sagt Manetto, die hofft, dass ihre Idee auch von anderen Restaurants und Institutionen aufgegriffen wird.

Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahren

Jonas Kachel (29) wiederum stellt 20 Haushalten seine Kenntnisse als Koch zur Verfügung: Aus den Zutaten, die in den jeweiligen Küchen zu finden sind, wird er ein gutes und gesundes Essen kreieren und damit zugleich Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahren. Da es ihn, wie er sagt, nichts koste, seine Fähigkeiten für andere einzusetzen, gibt Kachel das Preisgeld zu gleichen Teilen an drei weitere Bewerber des ‚Stipendium für Nicht(s)tun‘ weiter, die in der letzten Finalrunde ausgeschieden sind.

Über jeweils 1666 Euro freuen dürfen sich Gerit Kopietz-Sommer, die nichts Brauchbares wegwerfen und eine neue Schenk-Kultur etablieren möchte, Marina Murmann, die ein Recycling-System für Zigarettenkippen plant, und Benedikt Supper, der mithilfe von VR-Technologie den Blick für Kinderarbeit bei der Rohstoffgewinnung schärfen will.

Stipendium für Nicht(s)tun

Alle Bewerber kommen am Samstag, 15. Oktober 2022, wieder zusammen: Bei einem festlichen Akt wird eine der drei Siegerideen zum Prototypen gewählt. Diesem sollen für die restliche Laufzeit der „Hauptstadt der Folgenlosigkeit“ alle folgen, die sich auf ein ‚Stipendium
für Nicht(s)tun‘ beworben hatten.

Weitere Informationen zum Stipendium für Nicht(s)tun

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Hauptstadt der Folgenlosigkeit

Die „Hauptstadt der Folgenlosigkeit“ ist eine Initiative vom Bund der Folgenlosen e.V. unter der künstlerischen Leitung von Friedrich von Borries, Tobias Frühauf und Philipp Wolpert. Mit einem vielseitigen Programm aus Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Festen, Performances und Workshops geht das Projekt bis Mai 2023 der Frage nach, wie ein Leben aussehen könnte, das keine negativen Folgen für andere hat. Projektpartner des einjährigen Festivals sind das Schul-, Kultur- und Sportamt sowie städtische Kulturinstitute und die Stabsstelle für Integration und Partizipation, das Württembergische Kammerorchester, die Hochschule Heilbronn, das Demokratiezentrum Heilbronn, der Kunstverein, das Theaterschiff, das Literaturhaus, das Arthaus Kino, die Stadtbibliothek Heilbronn, die Lokale Agenda 21, die Volkshochschule Heilbronn, die Antidiskriminierungsstelle Heilbronn, die Akademie für Innovative Bildung und Management (aim), das Daishin-Zen Meditationszentrum u.v.m.

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