Es ist oft nur ein kleiner Verweis auf die lokale Geschmacksprägung, die in den Standardzimmern einer weltweit vertretenen, amerikanischen Hotelkette für Orientierung sorgt. Roger Eberhard hält sie fotografisch fest.
Es ist immer die gleiche Position, aus der der Schweizer Fotograf Roger Eberhard seine Zimmer für das Buch ‘Roger Eberhard – Standard’ fotografiert hat. Zu sehen sind immer: Doppelbett, Mobiliar und Fenster. Anschließend ein Blick aus dem Fenster. Auf seiner Reise über alle fünf Kontinente besuchte der Fotograf 32 Städte und buchte immer das Standarddoppelzimmer im lokalen Hilton-Hotel. Sie wirken gleichförmig, nach dem selben Schema eingerichtet und doch kann man beim näheren Betrachten den ein oder anderen lokalen Bezug finden wie der Tour d’Eifel im Standarddoppelzimmer in Paris oder die farbig gemusterte Gardine im Standarddoppelzimmer in Nairobi. Was will er uns damit sagen? Vielleicht, dass trotz Globalisierung und der damit einhergehenden Gleichmachung, jede Großstadt ihre Eigenarten bewahrt und hoffentlich bewahren wird.
Roger Eberhards Fotografien werden begleitet von Texten des Schriftstellers Benedict Wells über die Monotonie in anonymen Hotels auf Lesereisen, der Kunsthistorikerin Franziska Solte über das Hotelzimmer als ‘modern interieur’ par excellence sowie von Nadine Wietlisbach, die Roger Eberhards künstlerische Arbeit analysiert und einordnet.
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