Zum dritten Mal hat der Rat für Formgebung mit dem German Innovation Award zukunftsweisende Innovationen ausgezeichnet. Lernen Sie die prämierten Entwürfe kennen.
Gesucht wurden Produkte und Lösungen, die für den Nutzer einen echten Mehrwert bieten – und gleichzeitig sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig sind. Insgesamt gab es rund 700 Einreichungen in 40 Kategorien. Auch im Bereich Innenarchitektur wurden spannende Gewinner gekürt.
Pro Quadratmeter verkaufte Leuchte
In der Kategorie ‚Lighting Solutions‘ gehört u.a. ‚Nuvem‘ von Slamp S.p.A. zu den Gewinnern des German Innovation Award, die erste handgefertigte und pro Quadratmeter verkaufte Leuchte. Die sechseckigen Module haben eine Größe von 1 m² und lassen sich beliebig miteinander verbinden, um mühelos unendliche Konfigurationen je nach Vorgabe des Entwurfs und der Gestaltung des Raumes zu bilden.
Ihr Design ist inspiriert von einer Skulptur des Designers Miguel Arruda aus den 1970er-Jahren und soll an die kurvenreichen Formen des weiblichen Körpers erinnern. Slamps Handwerkstechnik ist dabei markenrechtlich geschützt: Millimeterdünne, unzerbrechliche und widerstandsfähige Technopolymerplatten werden kalt geschnitten (wodurch keine CO2-Emissionen entstehen) und dann von Hand zu den dreidimensionalen Elementen der Lampe gefaltet.
Die Lichtquelle kann in jeder beliebigen Position der Leuchte angeordnet werden. Die Lichtquelle und das dekorative Modul verwenden dasselbe Kabel, und die Deckenrosette kann bis zu sechs Anschlüsse aufnehmen.
Glas als Lichtquelle
In der Kategorie ‚Building & Elements‘ gehört ‚LightGlass‘ von Glass Technology zu den Gewinnern. LightGlass ist das erste industriell verfügbare selbstleuchtende Glas. Mit bloßem Auge lässt es nicht von herkömmlichem Isolierglas unterscheiden.
Im aktivierten Zustand wird LightGlass selbst zur Lichtquelle und bietet eine blendfreie, gleichmäßige Leuchtfläche in unterschiedlichen Varianten. Das Architekturglas kann an der Fassade, als Fenster oder Skylight und ebenso auch im Innenbereich zum Einsatz kommen.
Küchenarmatur mit innovativem Wasserstrahl
In der Kategorie ‚Kitchen‘ wurde die Küchenarmaturen-Linie ‚Aquno Select M81‘ von Hansgrohe mit ‚Gold‘ ausgezeichnet. Aquno Select M81 überzeugt mit einer besonders flächigen und sanften Strahlart.
„Die Idee, den klassischen Wasserhahn auf der Küchenspüle mit einer sanften Dusche zu ergänzen, ist nicht nur neu, sondern auch in jeder Hinsicht sinnvoll“, so die Begründung der Jury. „Obst, Gemüse & Co. lassen sich dank der geringen Falltiefe des Wassers und dem breiten Strahl mit seinen mehr als einhundert feinen Düsen effizient, schonend und komfortabel waschen.
Und auch Wasserspritzer sind praktisch kein Thema mehr. Eine interessante Innovation, die mit ihren klaren Linien und der minimalistischen Formensprache auch ästhetisch überzeugt und sich in viele moderne Küchen harmonisch einfügt.“
Modulares Regal
Zu den Gewinnern des in der Kategorie ‚Interior & Living‘ gehört u.a. das Regal ‚PAL‘ der Müller Möbelwerkstätten GmbH.
Bei der Entwicklung des Regals haben sich die beiden jungen Designer Enzo Sundermann und Wladimir Rommel aus Münster folgende Fragen gestellt: Wie muss ein Regal aussehen, das zeitlos und langlebig gestaltet ist, das sich ohne Werkzeug montieren lässt und das mühelos durch weitere Fachböden erweitert werden kann? Das System PAL ist ihre Antwort darauf.
Die an den Seiten jeweils abgerundeten Fachböden aus Schichtholz stehen beschichtet in CPL weiß, in CPL anthrazit oder in HPL mattschwarz sowie lackiert in 20 Designfarben zur Auswahl. Die schlank gearbeiteten Stangen und Winkel gibt es ebenfalls in 20 Farben.
So wurde bewertet
Die Bewertungskriterien des German Innovation Award umfassen Merkmale wie Innovationshöhe, Anwendernutzen und Wirtschaftlichkeit. Die Innovationsstrategie sollte Aspekte wie soziale, ökologische, ökonomische Nachhaltigkeit und den Energie- und Ressourceneinsatz berücksichtigen.
Auch Faktoren wie Standort- und Beschäftigungspotenzial, Langlebigkeit, Marktreife, technische Qualität und Funktion, Materialität und Synergieeffekte spielen eine entscheidende Rolle im Jurierungsprozess.
Über die Gewinner hat eine hochkarätig besetzte Jury entschieden – bestehend aus Physikern, Patentberatern, Informatikern, Finanzierungspezialisten, Produktdesignern, Technologie-Historikern und Marketeers. „Damit garantieren wir eine individuelle, neutrale und professionelle Bewertung“, sagt Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rates für Formgebung.