Denkt man an Bangladesch, denkt man an Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder menschliche Katastrophen wie die menschenunwürdigen Arbeitsverhältnisse in der Textilindustrie. Doch darauf sollte man dieses wunderbare Land nicht reduzieren. Eine Jahrhunderte alte Kultur, eine junge Bevölkerung und Architekten und Architektinnen, die sich den dringenden sozialen und ökologischen Fragen stellen. Bisher sind diese weitestgehend unbekannt, aber das darf sich durchaus ändern. Ein Anfang ist mit der Ausstellung ‚Bengal Stream. Die vibrierende Architekturszene von Bangladesch‘ im S AM Schweizerische Architekturmuseum gemacht.
Mehr als 60 Projekte von etablierten und aufstrebenden Architekturschaffenden in Bangladesch sind hier ausführlich vorgestellt, welche in der begleitenden Publikation, dem Buch ‚Bengal Stream‘ auf über 400 Seiten dokumentiert sind.
Einerseits stark in einer traditionellen Formensprache verhaftet, kombiniert die junge Architekturszene innovative Elemente mit den lokalen Materialien Bambus und Backstein. Daraus ergeben sich überraschende Architekturen, die alle Elemente vereinen: lokale, traditionelle und zugleich innovative Lösungen.
Neben den Texten von Andreas Ruby, Niklaus Graber, Kazi Khaleed, Saif Ul Haque und Syed Manzoorul Islam begeistern die von Iwan Baan eigens für diese Publikation erstellten Fotografien. Die Bilder des für seine fantastischen Architekturaufnahmen erfolgreichen und bekannten Fotografen nehmen den Leser auf eine Reise in ein weitestgehend unbekanntes Land zwischen Indien und Myanmar mit.
Die weltweit erste Ausstellung über die junge Architektur Bangladeschs im S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Basel läuft bis zum 24. Juni 2018.
Bengal Stream. The Vibrant Architecture Scene of Bangladesh
S AM Schweizerisches Architekturmuseum
Niklaus Graber, Andreas Ruby, Viviane Ehrensberger (Hg.)
ca. 400 Seiten, ca. 220 meist farbige Abbildungen gebunden, 24 x 33 cm
ISBN 978–3–85616–843–8. Englisch
68 Euro
Dezember 2017. Christoph Merian Verlag, Basel