Die Wiener Werkstätte, 1903 gegründet, steht für einen Paradigmenwechsel im Schmuckdesign. Ihre Reformkünstler lehnten die rein materielle Bewertung des Juwelierschmucks ab und rückten den kreativen Entwurf ins Zentrum: Schmuck der Wiener Werkstätte wurde von Architekten und Künstlern konzipiert und in enger Zusammenarbeit mit exzellenten Kunsthandwerkern umgesetzt. Die individuelle Zeichnung und Farbigkeit von Schmucksteinen wie Lapislazuli, Malachit oder Opal wurde der lupenreinen Perfektion von Brillanten vorgezogen. Eine besondere Rolle im Wiener Kunstfrühling nahm Emilie Flöge – Lebensgefährtin und Muse von Gustav Klimt – ein. Die emanzipierte moderne Frau trat als Fotomodell und Mittlerin für den Schmuck der Wiener Werkstätte in Erscheinung, und der von ihr mitgeführte Modesalon ‚Schwestern Flöge‘ war eine Drehscheibe des Schmuckverkaufs. Die Ausstellung präsentiert rare Spitzenstücke, entstanden zwischen 1903 und 1920. Entwurfszeichnungen und historische Fotografien geben darüber hinaus tieferen Einblick in Umfang und stilistischen Wandel des Schmucks dieser Jahre.
Bis 5.7.2009
Schmuckmuseum Pforzheim
Jahnstraße 42
D-75173 Pforzheim
Telefon 0049-(0)7231-392126
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